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Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 03.06. bis 09.06.2019

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Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 23: Wolfgang Rihms „Tutuguri“ | Hans Abrahamsens Gespür für Schnee | Dada, Jazz und Marx – Die Musik von Erwin Schulhoff | Die Komponistin Rebecca Saunders | SWR JetztMusik Edenkoben | 20. Biennale Aktueller Musik | 150. Geburtstag von Siegfried Wagner | HörBar „Trommelschläge“ | Furtwänglers Götterdämmerung | Flo Ziegfeld junior | Vorrunden zum Wettbewerb „Neue Stimmen“ 2019 | Komponist Ataç Sezer in München | Le Corbusier und die Musik | Psychedelic Avantgarde.


Podcast von Irene Kurka ::: neue musik leben

38 – Was ist Hochsensibilität? Interview mit dem Mental-Coach und Klavierlehrerin Elke Dommisch. Elke Dommisch erklärt in diesem Podcast, was Hochsensibilität ist und wie du sie erkennen kannst. Sie spricht auch über die Vorteile und Herausforderungen für Musiker mit Hochsensibilität. Alle weiteren Folgen des Podcasts finden Sie unter: https://www.irenekurka.de/podcast.html


03.06.2019


21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Neue Musik aktuell – Mit Andreas Göbel

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: 70/80 Ritual Musik Theater (1/5): Wolfgang Rihms „Tutuguri“

Von Bernd Künzig. Die zu Ende gehenden 1970er-Jahre: die Technokratie der Musik durch die serielle Methode in der Sackgasse, die utopischen Hoffnungen der elektronischen Musik unerfüllt, der Zufall zur postmodernen Beliebigkeit verfallend. Aus diesem Dilemma suchen so unterschiedliche Komponisten wie Wolfgang Rihm, Olivier Messiaen, Luigi Nono, Harrison Birtwistle und Per Nørgård einen Ausweg. Völlig unabhängig voneinander suchen sie zeitgleich die musikalische Authentizität in der Verbindung von Ritual, Musik und Theater. Es ist der unterbewusste Link höchst unterschiedlicher Konzeptionen, die alle Ausdruck einer musikalischen Zeitenwende sind.


04.06.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Nicolaus A. Huber – „An Hölderlins Umnachtung“

Von Cornelius Schwehr. In dem Musikessay zeigt der Komponist Cornelius Schwehr einen möglichen Zugang zur Musik seines Kollegen Nicolaus A. Huber auf.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Harald Genzmer: Quartett (Eduard Brunner, Klarinette; Ingolf Turban, Violine; Wen-Sinn Yang, Violoncello; Oliver Triendl, Klavier); Günter Bialas: Sechs Stücke und ein Marsch (Begoña Uriarte, Karl-Hermann Mrongovius, Klavier); Hans Werner Henze: „Der junge Törless“ (Berthold Opower, Anja Röhn, Kurt Guntner, Violine; Benjamin Rivinius, Nils Mönkemeier, Viola; Florian Barak, Violoncello); Wilhelm Killmayer: Lieder und Balladen nach Eduard Mörike (Christoph Prégardien, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier); Karl Amadeus Hartmann: Symphonie Nr. 4 (Münchener Kammerorchester: Alexander Liebreich)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Klanglandschaften im Raum – Der Siemens Musikpreis geht an Rebecca Saunders

Von Margarete Zander. „Manchmal ist der Grund ein Stück zu schreiben ein bestimmter Klang, der mich einfach fesselt. Dann möchte ich in diesen Kernklang hineinklettern oder einfach damit spielen und Spaß haben!“

Rebecca Saunders liebt die Energie der Klangfarben und präsentiert sie gern in Klang-Inseln im Raum, die die Konzertbesucher zum Flanieren einladen. Ein Spiel mit Nähe und Distanz, mit Intimität und Abgrenzung.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Hans Abrahamsens Gespür für Schnee

2019 erhält der 66-jährige dänische Komponist Hans Abrahamsen den Léonie-Sonning-Musikpreis als wichtigste dänische Auszeichnung kultureller Leistung, und im Herbst wird seine erste Oper „Die Schneekönigin“ in Kopenhagen und an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Der Sopranistin Barbara Hannigan komponiert er die weibliche Titelpartie auf den Leib, denn sie hat seinem 2013 uraufgeführten Werk „Let me tell you“ zu großer Popularität verholfen und ihn bestärkt, mehr für Stimme zu schreiben. BR-KLASSIK porträtiert den stillen Komponisten, der vom Klang des Schnees fasziniert ist und sich immer wieder der Bearbeitung anderer Meister wie Bach, Debussy, Ligeti oder Nielsen widmete, um sich neu zu definieren. Eine Sendung von Franziska Stürz

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 ars acustica: Außerirdische Mikroben und Vampire – Hörstücke und Kompositionen von und mit Lucrecia Dalt und Jenny Hval

Komposition und Realisation: die Autorinnen (Produktion: SWR/E-Werk Freiburg 2017/19). Außerirdische Mikroben haben seit langer Zeit den Menschen in Besitz genommen und steuern und lenken dessen Denken und Handeln. In Lucrecia Dalts surrealistischem Experiment finden sich Einflüsse aus Geotechnik, Künstlicher Intelligenz, aber auch der Ethik des Hörens und des Neuen Deutschen Films. Jenny Hvals Stücke widmen sich der Blutuntersuchung. Blut, das natürlich vergossen wird: Menstruationsblut. „Blood Bitch“ ist auch eine fiktive Geschichte, gefüttert von Charakteren und Bildern aus Horror- und Exploitation-Filmen der 1970er-Jahre.


05.06.2019


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Stefan Hippe: „Space Stories“ (Nürnberger Akkordeonorchester: Stefan Hippe); Rainer Rubbert: „obstacle 1078“ (Ensemble United Berlin); Wilfried Jentzsch: „Paysages Y 757“ (Wilfried Jentzsch, Hiromi Ishii, Elektronik); Christoph Weinhart: „Überall“ (Regina Johanna Kleinhenz, Sopran; Christoph Weinhart, Klavier); Hermann Seidl: Fünf kleine Stücke (Hermann Seidl, Klavier); Stefan David Hummel: „In one’s heart of hearts“ (Stefan Teschner, Violine; Klaus Jäckle, Gitarre; Sven Forker, Schlagzeug); Holmer Becker: Fantasie (Katja Lunkenheimer, Ines Lunkenheimer, Klavier); Dieter Buwen: „Nachtgedanken“ (Akademie Quartett)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Dada, Jazz und Marx – Die Musik von Erwin Schulhoff

Er war einer der experimentierfreudigsten und radikalsten Komponisten zwischen den beiden Weltkriegen. Als einer der ersten Europäer integrierte er den Jazz in seine Musik. Er war einer der führenden musikalischen Dadaisten. In den 30er Jahren wurde er politisch, schrieb Kampflieder und vertonte das Kommunistische Manifest. 1942 starb er im Internierungslager der Nazis. Heute gehört Erwin Schulhoff zu den „vergessenen“ Komponisten, die erst langsam wieder entdeckt werden. Am 8. Juni ist sein 125. Geburtstag.

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Die Komponistin Rebecca Saunders

Mit Margarete Zander. Sie hat sich vor allem mit ihren Raumkompositionen einen Namen gemacht. Die Musik von Rebecca Saunders entwickelt einen Sog und eine Farbigkeit, der man sich kaum entziehen kann. Beim Komponieren überlässt sie nichts dem Zufall: „In dem Moment, wo ich eine notwendige Entscheidung beim Komponieren treffe, kommt sie aus der Gewissheit: ich kenne mein Material, ich weiß, was ich mit meinem Klang machen will, ich weiß, wo es hinführt, ich weiß, wo es herkommt, ich weiß, wie es gerahmt werden soll, und es kann nur so in dem Moment zu 100 % auf dem Papier sitzen!“ Am 7. Juni wird Rebecca Saunders der diesjährige Ernst von Siemens Musikpreis verliehen.

21:08 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Hymn to St Cecilia

Benjamin Britten: Auszüge – Choral Dances from Gloriana | Hymn to St. Cecilia op. 27 | A Hymn to the Virgin | Five Flowers Songs op. 47 | Ad majorem Dei gloriam. Rias Kammerchor / Ltg.: Justin Doyle

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: SWR JetztMusik Edenkoben

Armida Quartett: Martin Funda, Johanna Staemmler (Violine); Teresa Schwamm (Viola); Peter-Philipp Staemmler (Viloncello). Marko Nikodijevic: „Tiefenrausch“ (2016) | Frangis Ali-Sade: „MUGAM SAYAGI“ (1993) | Béla Bartók: Streichquartett Nr. 5,

(Konzert vom 12. Mai 2019 im Herrenhaus in Edenkoben). Das junge Armida Quartett zählt derzeit zu den aufregendsten Streichquartettformationen. Die Musiker des Quartetts haben sich dabei nicht nur einen Namen mit herausragenden Interpretationen „klassischer“ Quartettliteratur gemacht, sondern widmen sich auch immer wieder der Aufführung neuer Kompositionen. So wurde auch Marko Nikodijevics Streichquartett „Tiefenrausch“ für das Armida Quartett komponiert.


06.06.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: 20. Biennale Aktueller Musik

Sendesaal Bremen. Aufzeichnung vom 22.09.2018. Elnaz Seyedi: „Fragmente einer Erinnerung“ (2015); Ensemble New Babylon | Anton Wassiljew: „Mr. Jock“ (2017); für Ensemble, Audio und Video; Mauricio Galeano, E-Gitarre. | Trio Abstrakt: Salim Javaid, Saxophon; Marlies Debacker, Klavier; Ramon Gardella, Schlagzeug | Iris ter Schiphorst: „Dead wire“ (2011-12) für Klavier, Sampler und Live-Elektronik; Christoph Grund, Klavier; Live-elektronische Realisation: SWR Experimentalstudio; Klangregie: Thomas Hummel, Iris ter Schiphorst

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Heinz Pringsheim: „Die sieben Tänze des Lebens“ (Münchner Philharmoniker: Rudolf Alberth); Christoph Reiserer: „Setting“ (MGNM Festivalensemble: Peter Hirsch); Theo Rossmann: Quintett (Lothar Zirkelbach, Posaune; Begoña Uriarte, Karl-Hermann Mrongovius, Klavier; Hermann Gschwendtner, Schlagzeug; Arnold Riedhammer, Pauke); Carlos H. Veerhoff: Symphonie Nr. 6 – „Desiderata“ (Boris Carmeli, Sprecher; Elizabeth Hagedorn, Sopran; Andreas Scheibner, Bariton; Hermann Christian Polster, Bass; MDR Rundfunkchor; MDR Sinfonieorchester: Leopold Hager)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Zum 150. Geburtstag von Siegfried Wagner

Als Sohn von Richard Wagner und Enkel von Franz Liszt hatte er keine Hemmungen, selbst als Komponist von 17 Opern hervorzutreten. Als Ehemann der Hitler-Bewunderin Winifred Wagner und Schwager des gefährlichen Rassenideologen Houston Stewart Chamberlain verzichtete er keineswegs auf die Zusammenarbeit mit jüdischen und internationalen Künstlern. Und auch als oberfränkischer Familienvater gab er seine ausgeprägten homoerotischen Neigungen nicht auf. Sein Leben lang hatte Siegfried Wagner mit künstlerischen Bürden, gesellschaftlichen Zwängen und familiärem Druck zu kämpfen. Bayreuths Grüner Hügel war für ihn bisweilen ein ebenso unbequemer Aufenthalt wie der Drachenfels für seinen heldischen Namensvetter. Von „Siegfried-Idyll“ jedenfalls keine Spur! Mit dem Gründer der „Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft“ Peter P. Pachl versucht BR-KLASSIK der Persönlichkeit des unterbelichteten Künstlers und rührigen Festspielleiters auf die Spur zu kommen. Eine Sendung von Alexandra Maria Dielitz

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: HörBar „Trommelschläge“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mouvements 2019“

Hommage an Walt Whitman. SprachKlangFantasie mit Wolfgang Korb (Sprecher) und Oliver Strauch (Schlagzeug). Direktübertragung aus dem Kulturzentrum am EuroBahnhof in Saarbrücken

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Werkzeuge der Neuen Musik – Die Trompete, Teil 1 von 2 von Sebastian Hanusa

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Furtwänglers Götterdämmerung – Dekonstruktion a la John Cage

Hörstück von Reinhard Ermen. Mit: O-Ton des Live-Mitschnitts von Richard Wagners „Götterdämmerung“ im Teatro alla Scala 1950 unter dem Dirigat von Wilhelm Furtwängler. Stimme, Regieanweisungen, Schlussszene aus dem Libretto der „Götterdämmerung“: Manfred Hess; Regie: Reinhard Ermen. (Produktion: SWR 2018)

Das Hörstück des Kunstkritikers und Musikredakteurs Reinhard Ermen steht zwischen Klangkunst, Remix und Opernrätsel. Ausgangspunkt ist Wilhelm Furtwänglers Aufnahme von Richard Wagners Oper „Götterdämmerung“ von 1950 aus der Mailänder Scala. Ermen hat aus dieser Aufnahme 75 Einzelsequenzen ausgewählt und sie mit Hilfe des „I Ging“ neu zusammenfügt. Schon John Cage stütze sich auf dieses asiatische Orakelbuch als Struktur seiner Kompositionen. Spirituell, konzeptuell und digital neu generiert erstrahlt Wagners „Götterdämmerung“ durch das Spielprinzip des gesteuerten Zufalls in neuem Licht.


07.06.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: STOCKTAUB oder Eurydike und die unkontrollierbare Sehnsucht, den Himmel zu berühren

Basierend auf Motiven aus Claudio Monteverdis Oper „L’Orfeo“ und Joseph Conrads Roman „Heart of Darkness“, sowie auf Interviews mit gehörlosen Geflüchteten und ihren Gebärdensprachdolmetschern. Von Helmut Oehring; Komposition, Regie und Realisation: Helmut Oehring; Textfassung und Dramaturgie: Stefanie Wördemann

Gehörlose Gebärdensolist*innen: Christina Schönfeld und Geflüchtete aus Syrien, Iran, Afghanistan und Kaschmir; Gebärdensprachdolmetscher*in: Uwe Schönfeld, Katja Werlich; Sprecher: Joscha Oehring, Helmut Oehring; Vokalsolist*innen: David Moss, Marena Whitcher, Aleksander Gabrys u.a.; Sound-Realisation, Klangregie, kompositorische Mitarbeit: Torsten Ottersberg (GOGH surround music production); Ton: Torsten Ottersberg. Produktion: Autorenproduktion für Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: 45’31. (Ursendung)

Die Klangkomposition verschränkt die Geschichte Eurydikes mit den Erfahrungen gehörloser Menschen. Eurydike in der Unterwelt: Verdammt durch Orfeos Blick, schaut sie hinter die Grenzen von Kommunikation. Der Komponist Helmut Oehring schichtet Perspektiven fiktiver wie realer Eurydikes: die Trauernde in Monteverdis Oper ‚L’Orfeo’ und in Joseph Conrads Roman ‚Heart of Darkness’, eine gehörlose Musiktheater-Performerin und gehörlose Geflüchtete aus dem Nahen Osten. Ihre Berichte bezeugen parallele Realitäten: diesseits und jenseits von Heimat/Fremde, Klang/Stille, Lieben/Verlieren.

Helmut Oehring, geboren 1961 in Ost-Berlin, ist international ausgezeichneter Komponist, Autor und Regisseur. 2011 erschien seine Autobiografie ‚Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten’, die er 2015 fürs Radio adaptierte; aktuell arbeitet er am Drehbuch einer Kinofassung. Er ist Mitglied der Jury des Karl-Sczuka-Preises für internationale Hörspielkunst des SWR und der Akademien der Künste in Berlin und Dresden. 2015 erhielt er den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Musiktheater.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Taras Yachshenko: „Suite nostalgique“ (Markus Schön, Klarinette; Taras Yachshenko, Klavier); Franz Alfons Wolpert: Sonate, op. 18 (Willy Horváth, Violine; Otto A. Graef, Klavier); Peter Michael Hamel: Miniaturen (Margit-Anna Süß, Harfe); Helmut Bernert: Violinkonzert (Wilhelm F. Walz, Violine; Nürnberger Symphoniker: Horst Neumann); Werner Egk: Fünf Stücke (Mathias Dittmann, Flöte; Gerhard Veith, Oboe; Stefan Schwab, Klarinette; Wolfgang Fritzen, Fagott; Adriano Orlandi, Horn)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Flo Ziegfeld junior – der Mann, der den Broadway neu erfand

Von Markus Vanhoefer. Er brachte die schönsten Mädchen auf die Bühne, Komponisten wie Victor Herbert, Jerome Kern oder Irving Berlin schrieben für ihn. George Gershwin saß bei Proben am Klavier; und die epochalen Ausstattungen, die der Architekt Joseph Urban für ihn schuf, waren ein sinnlicher Traum aus Licht und Farbe. Flo Ziegfeld jr., Impressario, Glücksspieler und Charmeur, war einer der eindrucksvollsten Figuren des New Yorker Broadway. Ein eigensinniger Macher, der seine Konkurrenten – vor allem in einer Hinsicht – übertraf: „Niemand wusste mehr über weibliche Schönheit als er“, sagte der oscarprämierte Bühnenbildner Cleon Throckmorton über einen Mann, der mit seinen „Ziegfeld Follies“ eine völlig neue, moderne Art der Unterhaltung kreierte: Erotisch, frech und freizügig, aber auch stylish, fantasiereich und elegant. Markus Vanhoefer erzählt in seinem Feature die Geschichte vom Sohn eines deutschen Einwanderers, der das amerikanische Showbusiness zwischen 1900 und 1930 revolutionierte.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Hoffnung, Schweiß und Leidenschaft – Vorrunden zum Wettbewerb „Neue Stimmen“ 2019

Von Sylvia Systermans. Wer zur Oper will, braucht als Sängerin und Sänger einen langen Atem. Die Konkurrenz ist groß, die Ansprüche ebenso, eine berührende Stimme und starkes Charisma sind ein Muss. Als Sprungbrett für Talente dient seit über 30 Jahren einer der größten Wettbewerbe für Operngesang: ‚Neue Stimmen’. Hier werden attraktive Preise vergeben, Netzwerke geknüpft, Meisterkurse und Karriere-Coachings angeboten. Wer es ins Finale schaffen will, muss sich jedoch erst in Vorrunden bewähren, die auf allen Kontinenten stattfinden. Sylvia Systermans war für den ‚Einstand’ in der Oper Frankfurt dabei. Sie hat beeindruckenden Stimmen gelauscht und mit Teilnehmern und Juroren über Repertoire und Stimmkunst, Lampenfieber und große Bühnenträume gesprochen.


08.06.2019


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Flo Ziegfeld junior

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Infiziert mit geordnetem Chaos – Der Komponist Ataç Sezer in München

Von Yvonne Petitpierre. Ataç Sezer wurde 1979 in Istanbul geboren, wo er auch sein Kompositions- und Musikwissenschaftsstudium begann, das er später in Berlin und München fortgesetzt hat. Seine Kompositionen bewegen sich in türkischen wie westeuropäischen Klangsprachen, die immer Momente des Kulturübergreifenden suchen und ausloten. Dabei setzt er auch Instrumente mit osmanischer Tradition ein und experimentiert mit modalen türkischen Tonsystemen, für die er neue Notationsformen entwickelt. Sezers Rückgriff auf verschiedene musikalische Quellen aus Ost und West, die er mit selbstverständlicher Leichtigkeit kombiniert, assoziieren beim Hören magische Sinnlichkeit.

09.06.2019

22:00 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Der Klang des Architekten – Le Corbusier und die Musik

Von Richard Schroetter. Le Corbusier (1887-1965), der Architekt der Kapelle von Ronchamps und der Unité d’Habitation von Marseille, beschäftigte sich sein Leben lang auch mit Musik. Er sei, so Corbusier einmal, „mit dem Kopf voller Proportionen, vom Wunsch nach Harmonie besessen“. In der von ihm 1920 mitbegründeten Avantgarde-Zeitschrift „L’Esprit Nouveau“ veröffentlichten Komponisten wie Milhaud, Satie und Strawinsky zahllose Artikel. Internationales Aufsehen erregte auch sein „Poème Électronique“ für die Weltausstellung in Brüssel 1958, eine Art Gesamtkunstwerk, an dem Edgard Varése und Iannis Xenakis mitbeteiligt waren.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Psychedelic Avantgarde

Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: La Monte Young: Trio for Strings; Trio Basso | Terry Riley: In C; Ensemble Musica Temporale | Steve Reich: Music for 18 Musicians; Steve Reich Ensemble | Tony Conrad: Live Set; Tony Conrad | Fausto Romitelli: Professor Bad Trip; ICTUS Ensemble, Leitung: Georges-Elie Octors | Leonardo Balada: Maria Sabina; Angel Saiz, Fernando Tejedor, Chorus & Orchestra of the Comunidad de Madrid, Leitung: Jose Ramon Encinar | Unsuk Chin: Alice in Wonderland; Sally Matthews, Bayerisches Staatsorchester, Leitung: Kent Nagano | Günter Steinke: Die Welt auf dem Mond; Württembergisches Staatsorchester, Leitung: Francesco Corti

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Unterwegs zur weißen Taube – Musikalische Impressionen von der Wallfahrt ins andalusische El Rocío

Jedes Jahr zu Pfingsten findet in dem kleinen andalusischen Dorf El Rocío im Marschland des Flusses Guadalquivir im äußersten Süden Spaniens die wichtigste Wallfahrt des ganzen Landes statt. Mit bis zu 1,5 Millionen Pilgern ist diese romería weltweit eines der größten religiösen Feste. Aus dem ganzen Land wandern die Rocío-Bruderschaften zu Fuß, zu Pferd und in bunt geschmückten Ochsenkarren während vieler Tage zur dortigen Marienstatue, der Virgen del Rocío, die schließlich am Pfingstmontag in einer großen und höchst turbulenten Prozession durch den Ort getragen wird. In ihrer Mischung aus intensiv gelebter Frömmigkeit, Volksfeststimmung, Folklore und traditionellem Brauchtum ist die Wallfahrt nach El Rocío ein einzigartiges Ereignis. Schon während der Wanderschaft, dem camino, unterhält man sich mit Musik und Tanz. Man singt Sevillanas und sonstige Flamenco-Rhythmen, Gruppen von Trommlern und Flötenspielern begleiten die Pilgerzüge mit ihren monotonen, unendlichen und archaisch anmutenden Klängen, und das Marienbildnis wird in leidenschaftlichen Strophen gepriesen. Eine Sendung von Florian Heurich

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