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Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 14.10. bis 20.10.2019

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Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 42. Schwerpunkte: Das Ensemble die reihe gibt sein Abschiedskonzert, Donaueschinger Musiktage, Musik aus Belgrad, Elektroakustische Musik von Tania Rubio, Studios der Welt [50]: Logos Foundation, Gent, Pianisten in der DDR (1/4) – Hugo Steurer und Amadeus Webersinke, Die Wurlitzers, Wolfgang R. Kubizek, Manfred Trojahn, Musik am Rand des Lebens, Sofia Gubaidulina, Neue und experimentelle Musik aus der Republik Moldau, Mathias Spahlinger, Erhard Grosskopf, Musikfabrik im WDR 71 und Isang Yun.


nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben

Folge 52 – Interview mit Barbara Haack über das Thema Veränderung, Verlagschefin, Mediatorin, Coach

Alle weiteren Folgen des Podcasts finden Sie unter: https://www.irenekurka.de/podcast.html


14.10.2019


21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Der Komponist Isang Yun

Mit Andreas Göbel. In die Schlagzeilen geriet der Komponist, als er in den 60er-Jahren in Berlin vom südkoreanischen Geheimdienst nach Seoul entführt und des Landesverrats angeklagt wurde. Sein Leben lang war Isang Yun ein politisch denkender Künstler, der sich darum bemüht hat, zwischen Nord- und Südkorea zu vermitteln. In seinen Werken hat Yun Einflüsse asiatischer mit europäischer Musik verbunden. „Meine Musik ist nicht meine eigene. Sie ist geformt von einer riesigen, aber unsichtbaren Kraft im Universum“, so der Komponist.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Der Musiker Ardhi Engl: „Flispernde Klangzwirbel“

Von Herbert Köhler. Der Komponist und Musiker Ardhi Engl wird 1959 in München geboren. Der Vater kommt aus Sumatra, die Mutter aus Bayern. Beste Voraussetzungen für einen künstlerischen Weg als Libero zwischen den Musiken der Welt. Engl studierte Klassische Gitarre bei Santiago Navascuez in München. Eine Zukunft als Gitarrist der klassischen Musik war vorgezeichnet. Doch Ardhi Engl wollte mehr. Ihn reizte die Erforschung der Musik auf allen Ebenen. Jeder Gegenstand stellt brauchbares Klangmaterial zur Verfügung. Dafür erfindet er Musikinstrumente, intoniert systemübergreifend und performativ. Die musikalischen Ergebnisse sind so kurios wie verblüffend, so virtuos wie minimalistisch.

23:03 – 24:00 | Ö1
Moldaus experimentelle Musikszenen: Neue und experimentelle Musik aus der Republik Moldau (2)

Die Kultur der Republik Moldau ist eng mit der von Rumänien verbunden, dazu kommt das Erbe der Sowjetunion. Wie gehen heutige Komponistinnen und Komponisten mit der Position am Rande der Europäischen Union um? Einer der Auskunftgeber ist Ghenadie Ciobanu – er ist Komponist, Musikwissenschaftler, Gründer des Festivals „Tage Neuer Musik“ und war von 1997 bis 2001 Kulturminister des Landes. Gestaltung: Rainer Elstner


15.10.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: „heraus, anderswohin“ – Die Komponistin Tona Scherchen-Hsiao (*1938)

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Paul Engel: „Sonogramm I“ (Christos Kanettis, Violine; Alfons Kontarsky, Klavier); Isabel Mundry: „falten und fallen“ (Minas Koutsambasopoulos, Klavier; Georgios Panagiotidis, Noah Bendix-Balgley, Violine; Julie Risbet, Viola; Anna Khubashvili, Violoncello); Jan Müller-Wieland: „Weiß trennt sich von Schwarz“ (Tamara Stefanovich, Klavier); Viera Janárceková: „Splevanky, splevanky“ (Eva Susková, Sopran; Andrea Mosorjaková, Flöte); Rudi Spring: „Miniaturzyklus“, op. 93 a (Matthew Sadler, Trompete; Uwe Schrodi, Posaune; Rudi Spring, Klavier); Dorothee Eberhardt: „Schräge Vögel“ (Christiane Mathé, Eriko Kagawa, Klavier); Gloria Coates: Symphonie Nr. 14 (Münchener Kammerorchester: Christoph Poppen)

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Musikfabrik im WDR 71

Alex Nante: Las noches de las piedras, Uraufführung | Peter Eötvös: Secret Kiss für Erzählerin und Ensemble | Malika Kishino: Naki-Ryu für Oboe solo, Uraufführung | Peter Eötvös: Sonata per sei für 2 Klaviere, 3 Schlagzeuge und Sampler. Ryoko Aoki, Erzählerin; Peter Veale, Oboe; Ensemble Musikfabrik, Leitung: Peter Eötvös. Aufnahme aus dem Kölner Funkhaus

Das Ensemble Musikfabrik mit Peter Eötvös präsentiert in seiner Uraufführungsreihe im WDR Musik aus Ost und West: von der japanischen Komponistin Malika Kishino und dem argentinischen Komponisten Alex Nante.

Auch „Secret Kiss“ von Peter Eötvös schlägt Brücken zwischen westlicher und fernöstlicher Kultur. Das Stück basiert auf einer Szene aus Alessandro Bariccos Roman „Seide“. Ein südfranzösischer Seidenhändler begegnet in Japan einer rätselhaften jungen Frau, in die er sich verliebt. Schweigend trinken beide Tee aus derselben Tasse. „Jede Geschichte hat ihre eigene Musik. Diese hat weiße Musik“, hat Baricco selbst gesagt, „Wenn jemand sie richtig spielt, ist es so, als ob man der Stille zuhört.“ Im Zentrum der Komposition von Peter Eötvös steht die japanische Sängerin und Schauspielerin Ryoko Aoki, die zeitgenössische Musik gerne mit dem traditionellen japanischen Nō-Theater verbindet.

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: RaumKlangSkulptur – Der Komponist Erhard Grosskopf

Von Margarete Zander. Legendäre Komponisten wie Ernst Pepping und Boris Blacher waren noch seine Lehrmeister oder Sparrings-Partner. Er hat die 68er Erfolge in seiner Musik aufgegriffen, elektronische Musik auf der Weltausstellung in Osaka aufgeführt und findet heute Wege, akustische Klänge so zu positionieren, dass wir uns in ihnen bewegen. Die Magie wird greifbar, wenn Erhard Grosskopf uns in seine Arbeit einweiht.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: „Ich glaube an gar nichts“ – Zum 75. Geburtstag des Komponisten Mathias Spahlinger

Wer ist Mathias Spahlinger? Der Komponist, Saxofonist und emeritierte Professor gibt nicht gern viel von sich preis. Was man weiß: Seit seinem 16. Lebensjahr lebt er vegetarisch. Aus politisch-ethischen Gründen. Tonale Akkorde verabscheut er, von dogmatischen Verboten hingegen hält er nichts. Eigentlich wollte er Jazzmusiker werden. Heute prägt er die zeitgenössische Musik mit Stücken, in denen Alt und Neu zusammenfließt, zwischen Webernschem Minimalismus und musique concrète. 2012 verzichtete er auf das Honorar für eine durch die Ernst von Siemens Musikstiftung geförderte Komposition. Begründung: Er sei „ein heftiger kritiker bis gegner des privaten sponsorenunwesens“. (Mathias Spahlinger schreibt grundsätzlich nur Kleinbuchstaben). Ein Gespräch über Haltung, Kapitalismus und Musik. Eine Sendung von Kristin Amme

23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Musik aus Moldau: Neue und experimentelle Musik aus der Republik Moldau (3)

Kompositionen zeitgenössischer Komponierender aus der Republik Moldau. Gestaltung: Rainer Elstner


16.10.2019


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Klaus Treuheit: „Eine Beschreibung des Erinnerten“ (Klaus Treuheit Orgel Trio); Gerald Eckert: „An den Rändern des Maßes“ (Reflexion K: Gerald Eckert); Klaus Ospald: „a sei – auf Erdhöhe“ (Klarinettenensemble: Klaus Ospald); Klaus Hinrich Stahmer: „Silence is the only music“ (Xu Fengxia, Guzheng; Wu Wei, Sheng)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Fideln am Fjord – Musikland Norwegen

Norwegen – das ist nicht nur nordische Literatur, wie sie in dieser Woche auf der Frankfurter Buchmesse im Mittelpunkt steht, das ist auch jede Menge Musik.

Vom norwegischen Barock bis zum arktischen Bach führt die Klangreise durchs Musikland Norwegen. Von folkigen Fideln und jazzigen Trompeten bis zu den musikalischen Landschaftsbeschreibungen Edvard Griegs geht es mit klangfrischen Neuaufnahmen.

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Die Komponistin Sofia Gubaidulina

Mit Andreas Göbel. Von der sowjetischen Kulturpolitik wurde ihre Musik abgelehnt. Erst mit fast fünfzig Jahren wurde Sofia Gubaidulina bekannt, als der Geiger Gidon Kremer ein Violinkonzert bei ihr bestellte und ihre Musik damit international bekannt machte. Heute ist sie längst eine der etabliertesten Komponistinnen der Gegenwart. In dieser Saison widmet ihr das Konzerthaus Berlin einen Schwerpunkt.

21:32 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: „eventide“ – Abendzeit – Musikalische Ruhe mit Voces8

Werke von John Williams, Ola Gjeilo und Kate Rusby

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Minguet Quartett

Gerhard Stäbler: erzählen ... Ein panoptisches Streichquartett (2018/19) | Roberto David Rusconi: Algorithm – String Quartet No. 5 (2017/18)

Der aus Ravensburg stammende Komponist Gerhard Stäbler feierte am 20. Juli seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat das Minguet Quartett sein jüngstes, zweites Streichquartett eingespielt. Das Werk ist ein bissiger Kommentar gegen Neoliberalismus und das Regime der Daten. Außerdem auf dem Programm: ein neues Werk des englischen Komponisten und Sounddesigners Roberto David Rusconi, der in seinem Stück „Algorithm“ vor allem die klangsinnliche Seite des Streichquartetts erkundet.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen: Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einem Beitrag über das Projekt „Psychophysics Machines“ von Adam Donovan und Katrin Hochschuh, das Anfang Oktober beim diesjährigen ORF musikprotokoll im steirischen herbst im esc medien kunst labor in Graz zu erleben war. Gestaltung: Marlene Schnedl


17.10.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Vor 50 Jahren – Donaueschinger Musiktage – Aufzeichnungen vom 18./19.10.1969

Hilda Dianda: „Ludus 1“ für Orchester (Uraufführung) | Alfred Schnittke: „Pianissimo...“ für Orchester (Uraufführung). SWF-Sinfonieorchester Baden-Baden. Leitung: Ernest Bour | Pierre Boulez: „Domaines“ für Klarinette und sechs Instrumentalgruppen (Uraufführung). Walter Boeykens, Klarinette. Mitglieder des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden. Leitung: Pierre Boulez

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Jörg Widmann: „Drittes Labyrinth“ (Sarah Wegener, Sopran; WDR Sinfonieorchester Köln: Emilio Pomàrico); Dorothea Hofmann: „Schritte im Grasland“ (Carmen Amrein, Johanna Höbel, Tobias Vogel, Komale Akakpo, Hackbrett); Wolfgang Jacobi: Divertissement (Helmut C. Jacobs, Akkordion); Cornelius Hummel: „Klangszene“ (Mutare-Ensemble Frankfurt); Ludwig Kusche: Serenade (Günther Weber, Olaf Klamand, Willi Beck, Kurt Richter, Horn)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Ich wandre durch Theresienstadt“ – Musik am Rand des Lebens

Am 17. und 18. Oktober 2019 jährt sich der Todestag dreier tschechischer Komponisten zum 75. Mal: Pavel Haas, Viktor Ullmann und Hans Krása. Ein Zufall ist das nicht, denn am 16. Oktober wurden sie und viele andere Künstlerpersönlichkeiten von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und wenig später ermordet. Dass Terezin (Theresienstadt) – ursprünglich eine kleine Garnisonsstadt nördlich von Prag – immer nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in den Tod war, blieb seinen Insassen nicht verborgen. Trotzdem wurde in diesem Ghetto unermüdlich komponiert und konzertiert, gedichtet und geprobt. Dieses zunächst heimlich stattfindende kulturelle Leben wurde von der Lagerleitung bald unterstützt und zynisch zu Propagandazwecken missbraucht. Auf internationale Anfragen zu den deutschen Konzentrationslagern wurde Theresienstadt als „Paradiesghetto“ präsentiert, obwohl der Alltag auch hier von Hunger, Elend und Krankheit gezeichnet war. Welche Rolle die Musik für die hier internierten Menschen gespielt hat, kann man nur erahnen. Alexandra Maria Dielitz mit einer Spurensuche.

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Der Komponist Manfred Trojahn – zum 70. Geburtstag am 22. Oktober

20:05 bis 21:30 | BR-KLASSIK
„Thema Musik Live“ aus Donaueschingen: Orchester, Orchester

Das Orchester spielt in der Neuen Musik eine herausragende Rolle. Das Orchesterstück gilt vielen immer noch als die Königsdisziplin unter den musikalischen Gattungen. Aber es regt sich auch Widerstand gegen die Schwerfälligkeit des Apparats, gegen seine traditionslastige Besetzung, gegen die dem Orchester eingeschriebene Klangvorstellung. „Thema Musik Live“ fragt nach dem Verhältnis der Orchester zur Neuen Musik. Brauchen die Orchester die Neue Musik? Und braucht die Neue Musik die Orchester? Die Geigerin Margaret MacDuffie, die Dramaturgin Barbara Eckle sowie die Komponisten Gordon Kampe und Michael Pelzel diskutieren im Museum Art.Plus in Donaueschingen über Möglichkeiten und Desiderate – an einem Ort, an dem wie nirgends sonst für, mit und am Orchester gearbeitet worden ist. Durch den Abend führt Stefan Fricke.

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik: Werkzeuge der Neuen Musik – Das Schlagzeug, Teil 1 von 4

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: We ♥ Israel – Staffel 1 (2/2)

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Die Geschichte der Donaueschinger Musiktage (2/3)

Pierre Boulez: „Structures“, Deuxième livre (Pierre Boulez, Yvonne Loriod, Klavier); Karlheinz Stockhausen: „Punkte“ (SWF-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg: Pierre Boulez). Teil 3: Dienstag 22. Oktober , 22.05 Uhr

23:03 – 24:00 | Ö1
Ein musikalisches Fest in Oberwart: Die stilistische Bandbreite des Wolfgang R. Kubizek.

Die Violine war sein Instrument. Den Klang veränderte und entwickelte er mit elektroakustischer Verfremdung weiter. Mit den Formationen „Ostpol“ und „Paganinis Kinder“ hat er diese experimentellen Reisen unternommen. Im Südburgenland, wo er zuletzt gelebt hat, hat er sich im Kultur- und Aktionszentrum „Offenes Haus Oberwart“ künstlerisch wie gesellschaftspolitisch engagiert. Als „Fest zum 60. Geburtstag“ hat der Komponist und musikalische Weggefährte Christoph Cech ein Konzert zusammengestellt, das von der Solovioline über das Streichquartett bis zur Rock-Jazz die stilistische Bandbreite des 2008 verstorbenen Künstlers reflektiert. Das Konzert enstand in Kooperation von OHO, RE.F.U.G.I.U.S., KIBu, VHS, K.B.K. und Friedrich & Paul Gulda-Musikfonds. Zeitton bring den dritten Teil eines Ö1-Mitschnittes vom 29. März 2019. Mit Simon Frick, Christoph Cech, Philipp Kienberger, Thomas Monetti, Mecky Pilecky u.a. Gestaltung: Gerhard Krammer


18.10.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Autopoiesis – Von Anne Lepère

Mit: Louise Chardon (BodyMindCentering), Lisa Mellouki (Astrologin), Vincent Degrande & Michael Scoriels (Instrumentenbauer). Ton: Jeanne Debarsy. Produktion: FACR (Fédération Wallonie Bruxelles) & Atelier de Création Sonore Radiophonique (acsr) 2019. Länge: 41’09

„Wie stark sind Ihre Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10?“ Ausgehend von einer realen Verletzung erkundet die Radiomacherin Anne Lepère verschiedene Möglichkeiten der Selbstheilung.

In einem Operationssaal startet der Countdown für die Betäubung. Von hier aus betrachtet die Radiomacherin Anne Lepère die Geschichte ihrer Verletzung und Heilung. Der Mythos vom verwundeten Zentaur Chiron begleitet sie auf einer Reise in den eigenen Körper. Unterwegs besucht sie eine Expertin für BodyMindCentering, eine Astrologin und eine Werkstatt für Instrumentenbau.

Für „Autopoiesis“ erhielt die Autorin den EBU-Preis „Palma Ars Acustica 2019“.

Anne Lepère lebt als Radiomacherin und Choreographin in Brüssel.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Horst Lohse: „Sisyphos“ (Bamberger Symphoniker: Horst Stein); Werner Heider: Klarinettenquintett (Adrian Krämer, Klarinette; Akademie-Quartett München); Helmut Bieler: Drei Klavierstücke (Uta Walther, Klavier); Stefan Hippe: Nachtmusik Nr. 1 (Kolja Lessing, Violine; Nürnberger Akkordeonorchester: Stefan Hippe); Karl Schicker: „Trias I“ (Karl Schicker, Flöten, Realisierung); Vivienne Olive: „The Dream Gardens“ (Annie Gicquel, Klavier); Klaus Hashagen: Sechs Saxiaturen (Günter Voit, Saxophon; ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Wurlitzers – Musikfamilien zwischen Mozart und Maratonga

Von Ulrike Zöller. Wurlitz ist ein kleiner Ort in Oberfranken – mit nur einem berühmten Bürger: Hans Vogt, den Erfinder des Tonfilms. Was für ein Zufall, dass ausgerechnet ein Wurlitzer dem Unternehmen Wurlitzer in den USA schwer schadete: Franz Rudolf Wurlitzer, ein Instrumentenbauer, war 1853 in die USA ausgewandert und hatte begonnen, neben Streichinstrumenten, Harfen, Klavieren und Orgeln an einem Wunderwerk zu bauen: Die „Mighty Wurlitzer“ mit über 1200 Pfeifen begleitete als Kinoorgel vor allem Stummfilme, live im Kinopalast. Nach der Erfindung des Tonfilms wandte sich die Firma Wurlitzer dem Bau von elektrischen Orgeln und vor allem von Musikboxen zu, die auf Wunsch den gewählten Titel erklingen lassen: Jukeboxes oder „Wurlitzers“ genannt. Unter Klarinettisten bedeutet der Name aber etwas ganz anderes: „Die Wurlitzer“ ist eine heute noch von Hand gefertigte Meisterklarinette: Das Familienunternehmen befindet sich inzwischen im mittelfränkischen Neustadt an der Aisch.

22:30 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Pianisten in der DDR (1/4) – Hugo Steurer und Amadeus Webersinke

Von Wolfgang Rathert. Das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls nehmen wir zum Anlass, an namhafte Pianisten der DDR zu erinnern. Neben den künstlerischen Verdiensten der Musiker soll auch der jeweilige Lebensweg mit all seinen Brüchen thematisiert werden.

Hugo Steurer (1914-2004) lehrte seit den späten 1940er-Jahren an der Musikhochschule in Leipzig, ging später nach München. Neben seiner pianistischen Tätigkeit war er ein herausragender Klavierpädagoge. So gehörten Homero Francesch, Sigrid Lehmstedt, Gerhard Oppitz, Heinz Rögner, Klaus Schilde, Annerose Schmidt, Siegfried Stöckigt und Yaara Tal zu seinen Schülern. Der für sein poetisches Spiel gerühmte Pianist Amadeus Webersinke (1920-2005), nur wenig jünger, blieb hingegen zeitlebens in der DDR. Er war zuletzt Leiter der Klavierabteilung an der Musikhochschule in Dresden.

23:03 – 24:00 | Ö1
Dudelsack für Zeitgenossen: Der bretonische Musiker Erwan Keravec entwickelt ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten auf Dudelsack

„Für mich gibt es zwei Möglichkeiten, sich auf eine Musiktradition zu beziehen: Entweder ist es das Repertoire, dann spielst du die Musik, die Melodien, die Tänze, so wie die vorhergehenden Generationen, oder es ist deine Beziehung zur Musik, so wie du sie hörst, also deine spezielle Art Musik zu hören. Das ist mein Kulturerbe“, beschreibt Erwan Keravec seinen persönlichen und für ihn charakteristischen Zugang zur bretonischen Musiktradition.

Der Dudelsackspieler wuchs in der Bretagne mit der dortigen Tanz- und Musiktradition auf, praktizierte sowohl das Spiel im Duett mit seinem Bruder an der Bombarde (bretonisches Doppelrohrblasinstrument), als auch in einer typischen „Bagad“, einem Ensemble mit mehreren Dudelsäcken, Bombarden und Perkussion. Als sich das Bagad Ensemble, in dem Erwan Keravec spielte, auch dem Jazz zu widmen begann, war das der Beginn seiner Auseinandersetzung mit Improvisation – am liebsten gemeinsam mit ganz unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern, sei es mit dem baskischen Sänger Beñat Achiary, dessen Stimme so wunderbar mit den Bordunklängen des Dudelsacks harmoniert oder Dudelsackspielern aus unterschiedlichen Kontinenten, Jazzmusikern oder – wie zuletzt – als internationales Trio „Revolutionary Birds“ mit dem tunesischen Sänger Mounir Troudi und dem libanesischen Perkussionisten Wassim Halal.

Erwan Keravec hat die klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten seines Instrumentes radikal erweitert. Durch eigenes Ausprobieren, im Austausch mit anderen und indem er Kompositionsaufträge erteilt hat. Darunter sind 13 Solowerke: François Rossé etwa hat eine Rhapsodie mit „Warnsignalen“ geschrieben oder Susumu Yoshida hat den Dudelsack in ein Instrument am kaiserlichen Hof in Japan verwandelt.

Mit der Sängerin Donatienne-Michel Dansac, die im Bereich der neuen Musik mit unzähligen renommierten Komponistinnen und Komponisten zusammengearbeitet hat, verbindet ihn eine langjährige künstlerische Verbindung.

Für sein Quartett Sonneurs, das aus Instrumenten besteht, die den charakteristischen traditionellen bretonischen Klang erzeugen, hat er Komponistinnen und Komponisten aus Frankreich, Japan und Österreich eingeladen, ein neues Werk zu schreiben. Darunter ist auch Wolfgang Mitterer mit „Run“.

Erwan Keravec ist in der Vielseitigkeit seiner Stilistik, der Wahl seiner musikalischen Partnerinnen und Partner ein offener und neugieriger Musiker und Komponist, der viel von seinen Erfahrungen in der Arbeit für Theater und Tanz profitiert hat. Für diese Porträtsendung hat er seine Schwerpunkte in der zeitgenössischen Musik ausgeführt.

Das Konzert der „Revolutionary Birds“ vom Freitag, 4. Oktober 2019 beim ORF musikprotokoll wird in „Spielräume Spezial“ am Sonntag, 20. Oktober 2019 gesendet. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


19.10.2019


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Wurlitzers

14:05 bis 15:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage: Thema Musik Live – Orchester, Orchester

Margaret MacDuffie, Barbara Eckle, Gordon Kampe, Michael Pelzel. Moderation: Stefan Fricke. (Podiumsdiskussion vom 17. Oktober aus dem Museum Art.Plus in Donaueschingen)

Das Orchester spielt in der Neuen Musik eine herausragende Rolle. Das Orchesterstück gilt vielen immer noch als die Königsdisziplin unter den musikalischen Gattungen. Aber es regt sich auch Widerstand gegen die Schwerfälligkeit des Apparats, gegen seine traditionslastige Besetzung, gegen die dem Orchester eingeschriebene Klangvorstellung. „Thema Musik Live“ fragt nach dem Verhältnis der Orchester zur Neuen Musik. Brauchen die Orchester die Neue Musik? Und braucht die Neue Musik die Orchester? Musiker, Dramaturgen und Komponisten diskutieren in Donaueschingen über Möglichkeiten und Desiderate, an einem Ort also, an dem wie nirgends sonst für, mit und am Orchester gearbeitet worden ist.

15:00 bis 17:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE

Experimentalstudio des SWR/ Ensemble Resonanz / Leitung: Bas Wiegers

Nicole Lizée: Neues Werk für Streichorchester mit Elektronik. Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR | Gordon Kampe: Remember Me für Streichorchester mit Elektronik, Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR | Mark Andre: rwh 1 für Streichorchester mit Akkordeon, Schlagzeug und Sinustonorgel. Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR. (Liveübertragung aus dem Bartók Saal der Donauhallen, Donaueschingen)

Der Klang der Streicher lässt sich hinlänglich verwandeln: von einer ätherischen, fast metaphysischen Qualität bis hin zu ausladenden Geräuschklängen. Nicole Lizée, Gordon Kampe und Mark Andre stellen diesen wandlungsfähigen Apparat in je unterschiedliche Kontexte. Bei Andre steht die Auskultation von Räumen und Resonanzen im Mittelpunkt. Kampe setzt mit Remember Me seine Arbeit an oralen Archiven fort. Nicole Lizée kreuzt den Streicherklang mit dem rüden Charme der DIY-Elektronik.

20:03 bis 23:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE: NowJazz Session: Visionen und Utopien

Mit Rdeca Raketa und Christian Lillingers Open Form for Society. Am Mikrofon: Julia Neupert. So wie die Rote Rakete im Gedicht des Lyrikers Sreèko Kosovel ist die Musik von Rdeèa Raketa auf glühender Mission ins Unbekannte. Das Duo von Maja Osojnik und Matija Schellander improvisiert mit elektronischen und analogen Klangquellen, Field Recordings, Beats, Spoken Word und in Donaueschingen auch mit der Videokunst von Billy Roisz. Christian Lillingers Komposition „Open Form for Society“ ist angeregt von den Ideen des Philosophen Karl Popper für eine „Offene Gesellschaft“. Entstanden ist ein Werk mit konzeptuellen und klangästhetischen Einflüssen aus Jazz, Popkultur und Neuer Musik. Bei den Musiktagen wird OFFS zum ersten Mal live zu erleben sein.

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik: Studios der Welt [50]: Logos Foundation, Gent

Mit Musik von Gottfried-Willem Raes, Kristof Lauwers, Moniek Darge, Kris De Baerdemacker, Hans Roels, Pierre Boulez, Joachim Brackx, Xavier Verhelst, Erik Satie, Sebastian Bradt und Barbara Buchowiek

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited – Forum neuer Musik 2010 – Where the Two Seas Meet?

Roderik de Man: Red Fingers | Helena Tulve: Where the Two Seas Meet? | Jukka Tiensuu: nemo. Lavinia Meijer, Harfe / Ensemble Insomnio / Leitung: Ulrich Pöhl. Aufnahme vom 9.4.2010 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Frank Kämpfer. Was denken und tun junge Komponisten und Musiker heute in Warschau und Köln, in Amsterdam und Berlin? Nehmen sie den Staffelstab auf, den die Vorgänger an sie übergaben? Entwerfen sie Neues, und wie gesellschaftsbezogen verstehen sie ihrerseits Kunst und Kultur? Mit Fragen wie diesen richtete das Forum neuer Musik 2010 den Blick auf die seinerzeit junge europäische Generation der neuen Musik. Zugrunde lag die Vermutung, die Avantgarde würde soeben einen erneuten Generationenbruch erfahren, der aus Befreiungen resultierte: aus neuen Freiheiten der Mittel und Möglichkeiten und aus der Verflüssigung bisheriger Sicherheiten, Normen und Werte. Das Utrechter Ensemble Insomnio, eine Vereinigung junger Instrumentalistinnen und Instrumentalisten verschiedenster Länder, begann mit einem europäischen Programm voller Vielgestalt; der Deutschlandfunk erteilte der jungen Estin Helena Tulve einen Kompositionsauftrag.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Biotop und Mutationen – Elektroakustische Musik von Tania Rubio

Tania Rubio arbeitet mit biomusikalischen Elementen, mit Klängen aus Flora und Fauna, um eine ökologische Musik zu kreieren und so einen möglichen Beitrag gegen die andauernde Naturzerstörung zu artikulieren.

Konkrete und klangtechnisch bearbeitete Sounds von Insekten spielen dabei eine besondere Rolle. Die 1987 in Mexiko City geborene Komponistin hat in ihrer Heimatstadt u.a. bei Julia Estrada studiert und vertieft derzeit ihre Ausbildung an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz. Im Sommer 2019 war Tania Rubio „Composer in Residence“ des in Frankfurt am Main ansässigen Archivs Frau und Musik.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Musik aus Belgrad – Eine Stadt im Umbruch

Nach Belgrad? Drei Münchner Buchläden hatten keinen Stadtführer. Serbien? Kroatien können wir ihnen anbieten. Nein, ich möchte nach Serbien, das ist nicht in der EU. Früher war das alles mal Jugoslawien: Das Land mit den genialen Musikern, die alles spielen und fast überall mitspielen können, die diese fantastischen Rhythmen haben, ungerade und gerade, und diese mitreißenden und bewegenden Melodien, die oft orientalisch und immer nach Balkan klingen. Balkan, was ist das? Existiert der Balkan als musikalische Einheit noch, mit seinen rumänischen, moldawischen, albanischen, kroatischen, serbischen Melodien und Rhythmen, die transportiert und durcheinandergerüttelt wurden von genialen Roma- und Sinti-Musikern? Oder gibt es in Belgrad jetzt ausschließlich serbische Lieder und Melodien? Alles getrennt – oder wie immer gemischt?

Gibt es in Serbien eine Wiedergeburt serbischer Volksmusik – Traditionen, zur Identitätsabsicherung, und in Kroatien kroatische? Belgrad ist ein Kosmos! Serbisch-orthodoxe Kirchen strahlen wie neu in Weiß und Gold. Im Inneren wird die Liturgie auswendig und mit vielen Verzierungen gesungen. Draußen gibt es arm und reich, verrottend, alt und neu und jeder sagt: „Ja, bald soll es besser werden.“. Es liegt ein trotziger serbischer Nationalismus in der Luft und irgendwo ein nostalgisches Lied, das an Jugoslawien erinnert … Aber da, wo gefeiert wird, da birst die Luft von immer schneller rasenden Geigen, vom rhythmischen Zucken des Akkordeons, vom Quintfall am Kontrabass und schluchzenden Klarinetten ... Eine Sendung von Friederike Haupt


20.10.2019


13:05 bis 15:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE

Jérôme Comte (Klarinette) / Ensemble Intercontemporain / Leitung: Matthias Pintscher.

Nina Senk: T. E. R. R. A. II für Ensemble: Uraufführung, Kompositionsauftrag des Ensemble Intercontemporain und des SWR | Pierre-Yves Macé: Rumorarium für Ensemble. Deutsche Erstaufführung | Johannes Boris Borowski: Allein für Ensemble mit Elektronik, Uraufführung, Kompositionsauftrag des Ensemble Intercontemporain und des SWR | Beat Furrer: Neues Werk für Klarinette und Ensemble, Uraufführung, Kompositionsauftrag des Ensemble Intercontemporain und des SWR. (Zeitversetze Konzertübertragung von 11 Uhr aus dem Mozart Saal der Donauhallen in Donaueschingen)

Mit dem Ensemble Intercontemporain ist in diesem Jahr wieder ein herausragender Exponent der französischen Gegenwartsmusik zu Gast in Donaueschingen. Bei Intercontemporain fügt sich das Verfeinerte der französischen Klangkultur mit dem sachlichen, objektiven Ideal, das auf den Gründer des Ensembles, Pierre Boulez, zurückgeht. Auch unter ihrem Chefdirigenten Matthias Pintscher bleibt das Ensemble diesem Ideal treu. In Donaueschingen präsentiert das Ensemble eine mit den Farben des Ensembles spielende Arbeit von Nina Senk, ein intimes, am popkulturellen Klangverständnis geschulten Werk von Pierre-Yves Macé, eine Studie in Solitüde von Johannes Boris Borowski und schließlich ein neues Klarinettenkonzert von Beat Furrer.

17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge

17:05 bis 20:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE: Abschlusskonzert

Mike Schmid (Flöte) / Eva Reiter, Susanne Fröhlich (Paetzold-Flöte) /Hermine Deurloo (Mundharmonika) / Deutscher Kammerchor / SWR Symphonieorchester / Leitung: Tito Ceccherini.

Lidia Zieliñska: Klangor für Orchester. Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR in Zusammenarbeit mit dem Adam Mickiewicz Institut | Saed Haddad: Melancholie für chromatische Mundharmonika und Orchester. Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR in Zusammenarbeit mit der Eduard Van Beinum Stichting | Jürg Frey: Neues Werk für Orchester. Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR | Eva Reiter: WÄCHTER für Bassflöten und Rohrorchester, Uraufführung, Kompositionsauftrag des SWR. (Liveübertragung aus der Donaueschinger Baar-Sporthalle)

Neue Musik kann ein Ort des Rückzugs und der Einkehr sein. Die Uraufführungen des Abschlusskonzerts suchen und behaupten je einen eigenen Ort, sei es die Melancholie als Ausdruck von Wehmut im neuen Werk des jordanischen Komponisten Saed Haddad, sei es in Eva Reiters Klangexperiment, bei dem sich die Musiker ihrer Instrumente entledigen, auf der Suche nach einer poveren Musik. Bei Lidia Zieliñska wiederum wird das Orchester zu einem düsteren Echoraum, der einen Naturklang aufgreift und entfächert.

20:03 bis 22:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage: Karl-Sczuka-Preis 2019 – Preisverleihung und Preiswerk

„Meerschallschwamm und Schweigefang“. Von Ulrike Janssen und Marc Matter. Moderation: Walter Filz

In diesem Jahr wird der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst an Ulrike Janssen und Marc Matter für ihr Hörstück „Meerschallschwamm und Schweigefang“ verliehen. Die Auszeichnung wird vom Südwestrundfunk (SWR) vergeben und ist mit einem Preisgeld von 12.500 Euro verbunden. Die Autorenproduktion für Deutschlandfunk Kultur wurde am 16. November 2018 urgesendet. Die Preisverleihung findet am 20. Oktober als öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2019 statt. Der Karl-Sczuka-Förderpreis wird an Jirí Adámek und Ladislav Źelezný für ihr Hörstück „Hra na usi / The Ears Game“ vergeben. Die Preise werden vom Intendanten des SWR Kai Gniffke verliehen. Die Vorsitzende der unabhängigen Jury und ehemalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss hält die Laudatio. Moderator Walter Filz wird ein Gespräch mit Ulrike Janssen und Marc Matter zu ihrem Preiswerk führen.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: BBC Proms 2019

Der Pianist Alexander Melnikov und das BBC Scottish Symphony Orchestra spielten unter der Leitung von Thomas Dausgaard in der Royal Albert Hall, London, auf dem Programm standen Werke Richard Strauss, Robert Schumann und James MacMillan. Zu hören ist die Aufnahme vom 2. August 2019.

22:08 – 22:55 | Ö1
Abschied vom Ensemble die reihe: Das Ende einer Ära: Das Ensemble die reihe gibt sein Abschiedskonzert

Die reihe – seit 1958 war das Ensemble jene Schiene, auf der neue Musik in Österreich ins Konzertleben gelangte. Mit viel Nachkriegselan, von Friedrich und Gertraud Cerha und Kurt Schwertsik gegründet, stillten die Konzerte den Durst auf das versäumte Repertoire der NS-Zeit, es eroberte neue Räume und verband Musikschaffende verschiedener Institutionen zu einem Ensemble voller Enthusiasmus und höchster Qualität. Damals war, lange noch, die zeitgenössische Musik ein geliebter Nebenberuf und ein Sprungbrett für Karrieren.

Am Dienstag, 3. November 2019 gibt das Ensemble die reihe bei Wien Modern im Wiener Konzerthaus sein Abschiedskonzert. Mit dem Ende der reihe geht nicht nur ein Podium für neue Kompositionen verloren, sondern auch eine Einübung in das Ensemble-Spiel; nicht zuletzt ein Verlust für das Publikum mit Neugier an zeitgenössischer Musik.

Aus Anlass des Abschiedskonzerts: Dank und Anerkennung, aber auch die Frage: Wie lässt sich heute ein Ensemble neuer Musik in Österreich tragfähig im Musikleben verankern? In welcher Weise fungierten Mentoren und Intendanten? Welche Bedingungen aus der Gründungszeit der reihe sind übernehmbar, welche haben sich geändert? Eine Sendung über die Höhepunkte von sieben Jahrzehnten. Gestaltung: Irene Suchy

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Piano Purgatorio

Hans Thomalla: Ausschnitt aus „Ballade.Rauschen“ für Klavier; Nicolas Hodges | Konrad Boehmer: Fingerspitzengef(w)ühl, Etüde für Klavier; J. Marc Reichow | Jonathan Harvey: Four Images after Yeats: Purgatory für Klavier; Florian Hölscher

Hypertrophe Stücke für Soloklavier aus der Feder von Jonathan Harvey, Hans Thomalla und Konrad Boehmer. Sie sind gespickt mit Zitaten aus der großen Klavierliteratur und benötigen für die Aufführung eigentlich mehr als nur zwei virtuose Hände.

So wie Konrad Boehmers Fingerspitzengef(w)ühl. Die knifflige Konzertetüde ist ein Destillat des ausladenden Klavierstücks In Illo Tempore (1978-79), einer Art „musivischer Enzyklopädie der 1000-jährigen Geschichte des Tastenspiels“, die „gewissermaßen zehn verschiedene Spieler in einer Person erfordert, zehn vom Format eines Franz Liszt oder Eduard Steuermann.“

Hans Thomalla richtet den Fokus auf „Grauzonen zwischen Melodie, Glissando und Stillstand“. Dabei spielen Reste des Repertoires, Erinnerungen auch an eigenes Musizieren eine wichtige Rolle, Zitate und Gesten, die „wie Meteoriten durch die Musik“ fliegen, als „semantische Einnistungen“, die mehr als nur Andeutungen transportieren.

Jonathan Harvey schließlich verwirbelt in seinem frühen Purgatory Zitate aus der Klaviergeschichte, von Bach bis Schönberg, zu einem immer schneller werdenden Roundabout.

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