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Ebenso hörenswert sind die soulstilgefärbten Neu-Interpretationen einiger Songs von Joni Mitchell, die Robert Summerfield und Pianist Lars Duppler auf den Album „Joni“ herausgebracht haben.
Ebenso hörenswert sind die soulstilgefärbten Neu-Interpretationen einiger Songs von Joni Mitchell, die Robert Summerfield und Pianist Lars Duppler auf den Album „Joni“ herausgebracht haben.
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Exquisite Widmungen

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Jazzneuheiten, vorgestellt von Hans-Dieter Grünefeld
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Irgendwann und irgendwo sind in der Vergangenheit einige noch nicht abgegoltene Klänge hängen geblieben. Deren Fernwirkungen wecken Kreativität. Indem sich Musikerinnen und Musiker diesem Potenzial widmen, geben sie ihm durch ihre aktuelle Perspektive einen neuen Spin und Sinn.

Für Pianisten wie Jean Paul Brodbeck war romantisches Repertoire wegweisend und naheliegend, ein „Chopin Project“ zu wagen. Ohnehin ist die Zeitgestaltung beim Maestro aus Polen ziemlich eigenwillig, sodass sie ungezwungen zu Swing umgepolt werden kann. Motive, etwa aus der „Étude es-Moll“, lassen sich von Bassist Lukas Traxel und Schlagzeuger Jorge Rossy demnach auf Drive bringen und mit Kurt Rosenwinkel zu eloquenten E-Gitarren-Ornamenten erweitern. Dialogisch verwinkeln er und Jean Paul Brodbeck das „Prélude Es-Dur“ und drehen das „Prélude C-Dur“ zu einem Hardbop-Riff. Introvertierte Chopin-Schwingungen mutieren hier also zu vitalen Jazz-Impulsen. (Heartcore)

Das sind Eigenschaften, die beim „Birth Of A Bird“ mit der WDR Big Band sozusagen schon in der Wiege lagen. Denn Charlie Parker war bekanntlich prägend für Generationen, nur dass Michael Abene dessen (ursprünglich für Combos vorgesehenen) Originalen einige ziemlich scharf gewürzte Akkorde hinzugefügt hat: Schon das Intro zu „Chi-Chi“ ist polyphon, und das Thema wird dann von den Altisten Luigi Grasso und Johan Hörlén rapidissimo bis zu einer Free-Episode aufgedreht. Beide gestalten solistisch das Gros dieser raffiniert arrangierten Hommage, die bei „Ornithology“ auch eine Mini-Fuge und bei „Ah-Leu-Cha“ kollektive Improvisationen einbezieht. Im Big-Band-Format erreichen diese Bebop-Reminiszenzen neue Spannungsgrade. (Jazzline)

Umgekehrt wurden Songs, die eigentlich in orchestralem Kontext entstanden sind, vom Ellington Trio aus Deutschland aufs Notwendigste reduziert: Begleitet von Pianist Gero Körner und Bassist Caspar van Meel gibt die Sängerin Barbara Barth „Things Ain’t What They Used To Be“ passionierte Timbres. Dezente Club-Atmosphäre gelingt mit delikaten Retro-Phrasierungen von Gaststar Frederik Köster an der Trompete. Best Jazz-Noir. (Jazzsick)

Ebenso hörenswert sind die soulstilgefärbten Neu-Interpretationen einiger Songs von Joni Mitchell, die Robert Summerfield und Pianist Lars Duppler auf den Album „Joni“ herausgebracht haben. Robuste Grooves wechseln, etwa bei „Edith And The Kingpin“, mit balladesker Statik, gerahmt von Denis Gäbels schürfender Sopransax-Kantilene. Eine respektable Reverenz vor der kanadischen Pop-Ikone. (Herzog Records)

Bevor der Pianist Krzysztof (Chris) Komeda aus Polen in Hollywood mit Klangpartituren für Filme seines Landsmanns Roman Polanski (Tanz der Vampire) unvergesslich wurde, hatte er sich bereits in der Jazzszene profiliert und mit dem Lyrik-Projekt „Meine süße europäische Heimat“ in die USA verabschiedet. Von letztgenanntem Fundus sind nun im Archiv der Nationalbibliothek Warschau damals unveröffentlichte Songs gefunden worden: „Komeda Unknown“, die Trompeter Piotr Schmidt für sein International Sextet eingerichtet und als CD-Premiere aufgenommen hat. Da wird „Jonah“, ein quasi sakrales Thema, ins Swing-Ostinato gelenkt und modal aufgerippelt. Das sperrige „Miserere“ wird aus stoischen Bläser-Akkorden herausgeholt und zu exaltiertem Klavier-Schlagzeug-Dialog gedrängt. Auch Free-Jazz Kaskaden und suggestive Con-arco-Episoden am Bass kennzeichnen diese subtilen Preziosen moderner Jazz-Idiomatik: exquisit – mehr von solchen Widmungen! (SJ Records)

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