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unüberhörbar 2024/05

Untertitel
Mozart Symphonies III / Johannes Brahms: Deutsche Volkslieder
Vorspann / Teaser

Mozart Symphonies III. Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp. Genuin +++ The Last Epiphany. Johannes Brahms: Deutsche Volkslieder; Norbert Glanzberg: In Memoriam – Holocaust Lieder; Franz Schubert: Abendstern. Thilo Dahlmann, Bass-Bariton; Hedayet Jonas Djeddikar, Klavier. Challenge.

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Mozart Symphonies III. Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp. Genuin 

Es sind Sinfonien, die viel zu selten auf dem Programm stehen – und wenn, dann dienen sie doch nur als Aufwärmer. Allzu tief stehen Mozarts frühe und mittlere Sinfonien im Schatten der großen späteren Partituren, dabei nehmen sie im Repertoire der 1770er-Jahre einen bedeutenden Platz ein. Nicht ohne Grund hat Mozart einige von ihnen auch später noch in Wien zur Aufführung gebracht. Hinter der lichten Heiterkeit der Werke und dem anmutenden Gestus verbergen sich allerdings höchst originelle musikalische Ideen (bei Mozart ist ohnehin nie etwas bloß „von der Stange“). Und so darf man bei dieser dritten Folge der auf lange Sicht geplanten Gesamteinspielung mit doppelter Freude hinhören: Hinter den niedrigen Zahlen (KV 73, 114 und 133) verbergen sich veritable viersätzige Werke, bei einer (KV 182) handelt es sich um eine italienisch geprägte Sinfonia. Außerdem zeigt das um Bläser erweiterte und von Johannes Klumpp famos geleitete Folkwang Kammerorchester Essen, dass man heute kein Spezialensemble mehr sein muss, um Musik aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert schlank, agil, lustvoll und inspiriert zu realisieren. — Michael Kube

2

The Last Epiphany. Johannes Brahms: Deutsche Volkslieder; Norbert Glanzberg: In Memoriam – Holocaust Lieder; Franz Schubert: Abendstern. Thilo Dahlmann, Bass-Bariton; Hedayet Jonas Djeddikar, Klavier. Challenge

Erwartung individueller Zugehörigkeit und (Liebes-)Partnerschaft, deren Gefährdung, ja Verlust sind Sujets „Deutscher Volkslieder“ von Johannes Brahms, wobei sich solche emotionalen Unsicherheiten meistens im Moll-Modus ausdrücken. Als Pendant dazu reflektieren die „Holocaust Lieder“ des jüdischen Komponisten Norbert Glanzberg (1910–2001) in ähnlicher Klangrede (!) Erfahrungen von „The Last Epiphany“, nämlich kurz vor dem Tod. Gerade diese Diskrepanz und Ironie – eigentlich Unsagbares in tonalem Medium zu artikulieren – stellen Thilo Dahlmann in delikatem Parlando und Hedayet J. Djeddikar mit subtilem Klavierpart eindringlich dar. Der einsame „Abendstern“ von Franz Schubert trauert echter Liebe nach. In toto ein sanfter Appell an Humanität.  — Hans-Dieter Grünefeld

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