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Link-Tipps 2011/04

Untertitel
Avantgardepop, Klarinettenklänge, One Day On Earth
Publikationsdatum
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In unregelmäßigen Abständen bringt das Internet versteckte Perlen hervor, die man durch Eintauchen in soziale Netzwerke aus der Masse herausfischen könnte, wenn man sie denn immer auch fände. So ist es bei Face­book einfach eine kleine Meldung eines „Freundes“, die urplötzlich Freude bereitet.

Karlheinz Essl: Musical mobiles for various instrumental quartets (2006–2009)
http://www.essl.at/works/7x7.html

Komponieren ist doch so einfach. Man muss es nur machen. Wer, wie ich, unter erlahmender Kreativität leidet, freut sich umso mehr, wenn man ihn bei der Hand nimmt und mit ein bisschen Verführung zum Gestalten von Musik bringt. Essl hat hier ein musikalisches Spiel programmieren lassen, bei welchem man sich ein Klarinettenstück zusammenklicken kann (und es ist nicht von Jörg Widmann). Das klingt gut und überzeugt. Danach dürfte der eine vielleicht gelangweilt weitersurfen, während der andere fragt, was denn am Komponieren jetzt noch schwierig sei und der nächste eine ganze Nacht damit zubringt, aus einem 7x7 Felder großen Klangquadrat „seine“ Musik zu bauen. Wie sagt man bei Facebook: I like – Gefällt mir.

Avantgardepop
http://avantgardepop.tk

Genoël von Liliensteins Blog. Genialer Titel für einen Netznotizblock. Definitiv. Schön auch die dort aufgestellten Analysen zur Szene, die nicht scharf genug sein können und zudem listig arrangiert sind. Veit Harlans (Regisseur von „Jud Süß“) Film „Anders als Du und Ich“ von 1958 taucht darin ebenso überraschend auf wie manche andere These zur Geschichte der Neuen Musik nach 1945. Weitere Erörterungen zum Thema gerne auch hier, aber natürlich auch dort.

One Day On Earth
http://www.onedayonearth.org/

Die Idee ist wieder einmal ganz simpel. Für einen bestimmten Tag ergeht die Aufgabe, einen Teil des Tages filmisch zu dokumentieren, und das weltweit. Ein Dokumenten-Panorama entsteht so, eine „global video map“. Im Moment ist es der 10. Oktober 2010, der dort archiviert ist. Bilder aus der Welt, natürlich mit Schwerpunkten der Repräsentation in der westlichen Hemisphäre. Aber das mag schön sein, schöner ist es, die Welt zu bereisen. Max Nyffeler hat dabei ein mehr oder weniger heimliches Video entdeckt, welches in Nordkoreas Hauptstadt Pyöngyang gedreht wurde. Eine eigenartige, vor allem artige Welt, in der öffentliche Kommunikation wie ausgelöscht erscheint. Wer mitmachen will, aber den 10. Oktober 2010 verpasst hat, kann seine Kamera am 11. November 2011 herausholen.

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