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Spaß mit Kürbis, Snare und Toms

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Schlagzeugklänge neu entdeckt
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Werner Heider: Cabaza für vier Cabazas und vier Spieler. Zimmermann ZM 33920 (1999), ISMN M-010-33920-7.

Werner Heider: Cabaza für vier Cabazas und vier Spieler. Zimmermann ZM 33920 (1999), ISMN M-010-33920-7.Dieses pfiffige und witzige, kurze, drei Minuten dauernde Kabinettstück entstand zum 15-jährigen Bestehen des „Cabaza Percussion Quartet“ im Jahr 1998. Eine synkopierte rhythmische Formel im 5/8 Takt zieht sich durch das ganze Stück. Jeder Spieler benötigt eine Kürbis-Cabaza in vier unterschiedlichen Tonhöhen /Klangfarben. Am Ende nimmt ein Xylophon mit drei Tönen C-A-B (denkbar wären sicherlich auch drei hohe Klangstäbe) das rhythmische Motiv auf. Spielpartitur nach der Handschrift des Komponisten, keine Wendemöglichkeit. Sg 4

Werner Heider: 100 Wirbel zum Ende des Jahrtausends für vier Schlagzeuger. Zimmermann ZM 33660 (1999), ISMN M-010-3360-2.

Die vier Spieler sind im Halbkreis um eine große Trommel in der Mitte angeordnet. Jeder spielt ein Paar Bongos, eine kleine Trommel (das Mitschnarren der Saiten während des ganzen Stückes ist klanglich mit einbezogen), eine Conga, ein Tom Tom und am Ende gemeinsam die große Trommel. Dazu kommt eine Vielzahl an Klangerzeugern, verschiedene Schlägel und verschiedene Arten, mit der Hand zu spielen. Das Werk dauert acht bis neun Minuten. Entsprechend dem Titel überwiegen die Wirbel: in allen dynamischen Stufen (sehr laut bis sehr leise), unisono in den vier Stimmen, gleich in der Dynamik oder gegengleich, überlagernd oder ergänzend. Dazu kommen kurze, hektische Einwürfe und auskomponierte Accellerandi (Quintolen, Sechstolen, Septolen). Am Ende treffen sich alle Vier zum gemeinsamen Spiel auf der großen Trommel in der Mitte. „... Und es gibt kein triumphales Ende, sondern ein leises, nachdenkliches“. (W. Heider). Spielpartitur nach der Handschrift des Komponisten, keine Wendemöglichkeit. Sg 5

Nils Rohwer: Zwei Soli für Drumset. 1. Groovin’Up – Latin Stile 2. Drums Unlimited – mit Double-Bassdrum Nils Rohwer Topetone (2000).

Das Solostück „Groovin’up“ enstand über Umwege. Aus einer herausgezogenen Stimme eines Play-along schnell geschrieben für den Unterricht, umgewandelt in ein enorm fetziges Trio für Percussion und Drumset, liegt es nun hier, nach weiteren Verfeinerungen als stark Groove-orientiertes Latin-Solo vor. Der Dreivierteltakt ist eher ungewöhnlich für Latin, aber die Verbindung von Snare und Toms mit dem latin-punktierten Bass bewirken dieses Feeling. Unterstützend wirken auch die Sounds auf Beckenkuppe, Cowbell und Jamblock. Das Solo, bestehend aus Grooves und einem Mittelpart, der quasi eine auskomponierte Improvisation darstellt, dauert etwa vier Minuten „Drums Unlimited“ – geschrieben für Leo – ist ein Stück für Doppelfußtechnik. Virtuose rhythmische Figuren in beiden Füßen (ebenso anspruchsvolle Figuren mit der Hihat) ergänzen sich mit schnellen Figuren auf Snare und Toms. Grooves und Breaks in ungefähr gleicher Länge wechseln sich in dem etwa 2:30 Minuten dauernden Stück ab. Beide Stücke sind spannend und abwechslungsreich. Wie man so sagt: „ ...sie gehen tierisch gut ab!“ Sg 4 - 5.

Erkki-Sven Tüür: Motus II für vier Schlagzeugspieler (1998). Henry Litolff’s Verlag / C. F. Peters EP 8970 (1999), ISMN M-014-10532-7

Im Vorwort schreibt E.-S. Tüür: „Musik für Schlaginstrumente wird üblicherweise nicht mit etwas Fließendem und einem sich weich entwickelnden Verlauf assoziiert, doch wollte ich gerade in diesem Werk eine solche kontinuierliche Entwicklung mittels des Schlagzeugklangs erreichen. Dabei entstehen durch den systematischen Wechsel von geraden und ungeraden Rhythmen unterschiedliche vertikale Verzahnungen, was den Eindruck von Tempoveränderungen auf verschiedenen Ebenen hervorruft.“ Das fast zwölf Minuten dauernde Stück benötigt ein umfangreiches Instrumentarium: Xylophon, Vibraphon, zwei Marimbas, sechs Tom Toms, zehn Becken, Bass Drum, Tam Tam und Drumset. Die Komposition ist dreiteilig. Der sehr lange erste Teil besteht aus zwei Abschnitten, den ersten bestimmen die Mallets, den zweiten die Fellinstrumente. Dieser Teil ist virtuos mit schnellen Rhythmen, komplex übereinander gelagert und mit großer Lautstärke. Im krassen Gegensatz dazu steht der Mittelteil. In ihm herrscht geradezu kantilenenhafte Statik hauptsächlich bewirkt durch gestrichene Becken und gestrichenes Vibraphon. Der letzte, wieder sehr intensive Teil erinnert an die Virtuosität des Ersten. Partitur und Stimmen sind gut lesbar. Sg 5.

Jacky Bourbasquet-Pichard: Étude progressive de la double pédale de grosse chaisse technique, indépendance et coordination. Editions Musicales Alphonse Leduc AL 29249 (2000), ISMN M-046-29249-1.

Dieses Schulwerk befasst sich umfassend mit den Problemen die auftreten, wenn man mit einer Doppelfußmaschine spielt. Besonders geht es um das Training des linken Fußes, der normalerweise „nur“ das Hihat geschlossen hält. Die Übungen sind in drei Teile unterteilt und erinnern in ihrem Aussehen ein bisschen an die alten Stone „Stick Control“ - Übungen. Vorangestellt sind 50 einleitende, eintaktige Patterns, die zunächst einmal den Umgang mit zwei Füßen vertraut machen sollen. Beide Füße spielen abwechselnd in Kombination mit den Händen. Im ersten Teil kommen Doppelschläge hinzu, die mit einfachen Begleitrhythmen (Becken und Snare) kombiniert werden sollen. Im zweiten Teil sind die Kombinationen umfangreicher. Es gibt nur noch eine Bass Drum-Note, das „Sticking“ bleibt dem Spieler überlassen. Im dritten Teil werden die vorangehenden Übungen in musikalischen Beispielen angewendet.

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