Klaus Dickbauer, Martin Gasselsberger: My Song Diary. Zwölf leichte bis mittelschwere Stücke für Klarinette und Klavier ad lib. +++ Günter Habicht: Sonatine für Klarinette und Klavier („Temperamente“) +++ Mohammed Fairouz: AdZel. Für zwei Klarinetten (B) +++ Martin Tourish (Arr.): Celtic. Acht leichte bis mittelschwere Play-Alongs bekannter Stücke aus Irland, Schottland, Wales, dem Cornwall und der Bretagne für Klarinette und Klavier oder Playback-CD
Klaus Dickbauer, Martin Gasselsberger: My Song Diary. Zwölf leichte bis mittelschwere Stücke für Klarinette und Klavier ad lib. Universal Edition 38051
„Heben wir gemeinsam ab auf eine Reise durch My Song Diary: Fly Dragon Fly!“ – so der Schlusssatz der beiden Autoren Klaus Dickbauer und Martin Gasselsberger aus dem Vorwort zu ihren leichten bis mittelschweren groovigen Stücken aus Jazz, World, Cinema und Pop. Die tagebuchartig zusammengestellten und im Jahr 2020 erschienenen Stücke wurden original für Klarinette komponiert und stellen mit beiliegender CD (Einspielung und Begleitversion) inklusive downloadbarer Klavierbegleitung die perfekte Ergänzung zum Klarinettenrepertoire dar. Natürlich soll in diesem Genre die Möglichkeit zum Improvisieren nicht fehlen. Hier haben die beiden Autoren erfreulicherweise ihre Ideen notiert und lassen damit den weniger improvisationserfahrenen Interpreten nicht allein. Am Rande sei noch auf die Workout-Publikationen von Klaus Dickbauer hingewiesen: „Groove Connection Clarinet“ (Band 1, UE 36413 und Band 2, UE 36669), einmal mit Durtonleitern und Dreiklängen, das andere Mal mit Kirchentonarten, Pentatonik und Bluesskalen.
Günter Habicht: Sonatine für Klarinette und Klavier („Temperamente“). Edition Breitkopf 7515
Die 1969 entstandene Sonatine des Leipziger Komponisten und Klarinettenpädagogen Günter Habicht zählte in der DDR-Zeit zu Recht zur Standardliteratur in Musikschulen und es ist erfreulich, dass sich Edition Breitkopf einer Neuauflage angenommen hat. Die Sonatine trägt den Untertitel „Temperamente“ und gliedert sich in die Sätze „Der Sanguiniker“, „Der Melancholiker“ und „Der Choleriker“ in der Folge schnell-langsam-schnell. Kurzweilig, musikantisch und humorvoll zeichnen sich die drei Sätze sowohl im Klarinetten- als auch im Klavierpart durch eine unkomplizierte Spielweise aus und finden sich in puncto Schwierigkeitsgrad im mittelschweren Bereich wieder. Das Layout ist ansprechend, Material und Druck sind hochwertig. Die Sonatine ist eine echte Bereicherung moderat-moderner, unterhaltsamer Spielliteratur und dürfte weitere zahlreiche Liebhaber finden.
Mohammed Fairouz: AdZel. Für zwei Klarinetten (B). Peermusic Classical PEER 4038
Der 1985 geborene amerikanische Komponist Mohammed Fairouz ist einer der produktivsten und vielseitigsten Komponisten der jüngeren Generation. Das neu erschienene Duo ist für das international renommierte Duo AdZel mit Mariam Adam und Stephanie Zelnick komponiert. Rhythmisch und artikulatorisch durch immer wieder gegensätzliche Betonungen stehen die beiden schnellen Ecksätze eins und vier zu den langsamen Mittelsätzen im Kontrast. Der zweite Satz hat einen wohltuenden meditativen Charakter und ist leicht spielbar, während der dritte in einem eher ruhigen improvisatorischen Gestus komponiert ist, in welchem melodische Fragmente eingearbeitet sind. Kompositorisch liegen den Stücken arabische Maqams zugrunde, welche auch für die angegebenen Vierteltöne verantwortlich sind. Die Solistinnen der Uraufführung bestätigen, dass sie diese sowohl mit Fingersätzen als auch mit dem Ansatz erzeugen. Vier eindrucksvolle, von arabischer Folklore inspirierte Duos, die modern, aber nicht modernistisch sind und von attraktiven Gegensätzen leben, lassen aufhorchen – eine willkommene Bereicherung der Duoliteratur für Klarinette im gehobenen mittelschweren Schwierigkeitsbereich.
Martin Tourish (Arr.): Celtic. Acht leichte bis mittelschwere Play-Alongs bekannter Stücke aus Irland, Schottland, Wales, dem Cornwall und der Bretagne für Klarinette und Klavier oder Playback-CD. Universal Edition 37212
Qualitativ gute Play-Along-Ausgaben sind beliebt und die UE macht sich diesbezüglich mit der Reihe „World Music“ besonders verdient. Nun bereichert ein weiteres Heft das Repertoire: keltische Musik aus Irland, Schottland, Wales, Cornwall und der Bretagne – Stücke aus drei Jahrhunderten in fünf verschiedenen Ländern. Wie oft in der Folklore, stellen auch bei keltischer Musik die Noten nur das eigentliche Gerüst dar und das Wissen um die jeweilige Tradition und die damit verbundene Ausführung ist für eine authentische Interpretation wichtig. Als Hilfestellung hat der aus dem Nordwesten Irlands stammende Arrangeur Martin Tourish unter dem Link www.universaledition.com/service-ue37212 wertvolle Hinweise zur Aufführungspraxis zusammengestellt. Die schönen Stücke bewegen sich im leichten bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad, neben der Begleitmusik auf CD gibt es eine gedruckte Fassung der ebenfalls leicht spielbaren Klavierbegleitung.