Die Regisseurin Leni Riefenstahl ist tot

Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 101 Jahren in ihrem Haus am Starnberger See an Herzversagen. Der Freund der Künstlerin, Horst Kettner, sagte: "Ihr Herz ist einfach stehen geblieben".

mdr - Der Bürgermeister des Ortes Pöcking, Krabler, sagte, Riefenstahl sei in den letzten Monaten mehrere Male operiert worden und habe vor einiger Zeit auch einen Oberschenkelhalsbruch gehabt.

Riefenstahl hat als erste deutsche Regisseurin Filmgeschichte geschrieben. Über Jahrzehnte wurde sie wegen ihrer Filme während der Nazizeit als Propagandistin der Nazi-Ideologie gesehen. Die Dokumentationen zum Reichsparteitag und zu den Olympischen Spielen in Deutschland 1936 gehören nach wie vor zu ihren umstrittensten Werken.

Nach dem Faschismus wurde sie als Mitläuferin eingestuft und erhielt lange keine Filmaufträge mehr. Sie selbst versuchte aber immer wieder, ihr Handwerk in den Vordergrund zu stellen und sich als kreative, unpolitische Künstlerin zu etablieren.
Ihr letztes Werk war "Impressionen unter Wasser" , für das sie rund 2000 Tauchgänge absolvierte. Erst mit 72 Jahren hatte sie ihren Tauchschein gemacht. "Außergewöhnliche Situationen interessieren mich", sagte sie zu ihrem 100. Geburtstag am 22. August 2002 einem MDR-Team. So faszinierten sie nicht nur die Unterwasser-, sondern auch die Bergwelt.

Quelle: http://www.mdr.de/kultur/film/924066.html