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Komponist, Hochschullehrer, Verlagsgründer: Johannes Fritsch ist tot

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Der Komponist und Hochschullehrer Johannes Fritsch ist tot. Wie am Wochenende bekannt wurde, verstarb der 68-jährige am 29. April. Als Professor für Komposition an der Kölner Musikhochschule hatte er eine der Schlüsselpositionen für Neue Musik inne.

Geboren 1941 in Auerbach (Bensheim), studierte Johannes Fritsch Anfang der 1960er-Jahre unter anderem Komposition bei Bernd Alois Zimmermann an der Hochschule für Musik Köln. Als Bratschist war er von 1964 bis 1970 Mitglied des Stockhausen-Ensembles und arbeitete auch im Elektronischen Studio des WDR.

Vor seiner Berufung auf die Kölner Kompositionsprofessur im Jahr 1984 unterrichtete Fritsch unter anderem an der Darmstädter Akademie für Tonkunst und bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt, wo er von 1974 bis 1998 auch dem Vorstand des Instituts für Musik und Musikerziehung angehörte. Mit dem Feedback-Studio-Verlag gründete er 1971 zusammen mit Rolf Gehlhaar und David Johnson den ersten deutschen Komponistenverlag.

Sein kompositorisches Œuvre, dass schon seit den 1960er-Jahren „postmoderne“ Züge im Sinne einer Synthese verschiedener Stile aufwies, umfasst neben Bühnenkompositionen, Orchesterwerken und Kammermusik auch zahlreiche elektroakustische Kompositionen.

Gerhard Rohde stellte anlässlich eines Komponistenporträts in Kaiserslautern im Jahr 2000 fest: „Johannes Fritsch hat mit einer ruhig-bestimmten Präsenz ein Werk geschaffen, dessen reiche Facettierungen eigentlich einmal eine Gesamtdarstellung verlangten.“

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