Klangspuren Schwaz neu unter Marco Blaauw +++ Shasha Chen erhält Hanns-Eisler-Stipendium +++ Landesmusikpreis Sachsen-Anhalt für Jens Lorenz +++ Polyton für Bani/Grönemeyer und RTO Ehrenfeld +++ 10. Deutscher Musical Theater Preis verliehen +++ Kulturkreis der deutschen Wirtschaft ehrt Gigashvili
Personalia 2024/11
Klangspuren Schwaz neu unter Marco Blaauw
Der niederländische Trompeter und Musikkurator Marco Blaauw übernimmt ab 2026 die künstlerische Leitung des Tiroler Neue-Musik-Festivals Klangspuren Schwaz. Er folgt auf den Komponisten und Musiker Christof Dienz, der seit 2022 die künstlerische Leitung (2022 zusammen mit Clara Iannotta und 2024 zusammen mit Eva Reiter) innehat.
Der Vorstand verspricht sich von Blaauw, dass er frische Impulse „für ein breit gefächertes, sowohl international wie lokal vernetztes Festival“ setzen könne.
Bevor Blaauw startet, wird Christof Dienz vom 11. bis 27. September 2025 seine Abschiedsausgabe von Klang-spuren Schwaz bestreiten.
Shasha Chen erhält Hanns-Eisler-Stipendium
Die in China geborene Komponistin und Multimediakünstlerin Shasha Chen erhält das 7. Internationale Hanns-Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig. Die Auszeichnung wurde der Wahl-New-Yorkerin am 16. Oktober in einem Konzert der Gewandhaus-Reihe musica nova von Bürgermeister Heiko Rosenthal und dem Vorsitzenden des Eisler-Haus Leipzig e. V., Steffen Schleiermacher, verliehen.
Das Internationale Hanns-Eisler-Stipendium bildet den Kern eines, nach Angaben der Stadt Leipzig, europaweit einzigartigen Composer-in-Residence-Programms: Der oder die Stipendiat*in darf fünf Monate lang kostenfrei in der Geburtswohnung von Hanns Eisler in Leipzig wohnen und erhält zusätzlich 6.000 Euro für den Lebensunterhalt, um sich dort dem zur Bewerbung skizzierten Arbeitsprojekt zu widmen. Das fertige Werk wird das Ensemble Avantgarde im ersten musica nova-Konzert der darauffolgenden Saison, also im Oktober 2025, zur Uraufführung bringen.
Vorgänger von Chen ist Ardian Gega, der im Zuge des Stipendiums „copëza mendimesh“ komponiert hat.
Landesmusikpreis Sachsen-Anhalt für Jens Lorenz
Seit 2015 vergibt Sachsen-Anhalt den Musikpreis des Landes. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und ist die höchste Musik-Auszeichnung des Landes Sachsen-Anhalt. Seit dem 23. Oktober steht mit Jens Lorenz der diesjährige Preisträger fest. Die Preisverleihung ist für den 14. November in der Staatskanzlei geplant.
Ausgezeichnet werde Jens Lorenz für sein künstlerisch-pädagogisches Lebenswerk, so die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur Magdeburg. In der Begründung der Jury heißt es genauer: „Mit Jens Lorenz wird ein Künstler und Lehrender geehrt, der über Jahrzehnte hinweg die musikalische Landschaft Sachsen-Anhalts maßgeblich prägte.
Als Universitätsmusikdirektor war er verantwortlich für die künstlerische Leitung und Organisation zahlreicher musikalischer Projekte und Konzerte, die sowohl Studierende als auch die breite Öffentlichkeit begeisterten.“
Kulturminister Rainer Robra: „Jens Lorenz hat sich durch seine langjährige, erfolgreiche Tätigkeit als Universitätsmusikdirektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sein unermüdliches Engagement für die musikalische Bildung und Förderung junger Menschen sowie die Sichtbarkeit von Musikensembles aus Sachsen-Anhalt in herausragender Weise um die Musiklandschaft Sachsen-Anhalts verdient gemacht.“
Lorenz hat am Institut für Musik Chor- und Orchesterleitung unterrichtet, leitete den Universitätschor Halle „Johann Friedrich Reichardt“ und war weiteren Angaben zufolge die zurückliegenden 22 Jahre Universitätsmusikdirektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Das jüngst gestartete Wintersemester ist für Lorenz das erste, das er im Ruhestand verbringt.
Polyton für Bani/Grönemeyer und RTO Ehrenfeld
Der Polyton ist ein von der Akademie für Populäre Musik vergebener Preis, der sich – anders als der 2018 abgeschaffte Echo – auch im populären Bereich nicht an Verkaufszahlen orientiert. Der Polyton wurde 2024 in acht Kategorien und zum zweiten Jahr in Folge vergeben.
Sänger Herbert Grönemeyer und Rapper Soho Bani wurden für ihre Neuaflage von „Zeit, dass sich was dreht“ in der Kategorie „Text“ ausgezeichnet. Begründet wurde diese Entscheidung unter anderem damit, dass das Lied jetzt einen Aufruf für Engagement gegen Rechts beinhalte.
Newcomer Kabeaushé hat mit „Hold on to deer life, there‘s a blcak boy behind you!“ die Kategorie „Albumkomposition“ gewonnen: „Nicht selten clashen in einem einzigen Track ein halbes Dutzend Genres.“ Das sei „etwas noch nie zuvor Dagewesenes“.
Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld unter Leitung von Lorenz Rhode wurde für seine instrumentalen Leistungen und dafür ausgezeichnet, dass es im „ZDF Magazin Royale“ in der „Tradition klassischer TV-Orchester (...) außergewöhnliche Arrangements“ erarbeite. Sängerin Paula Hartmann bekam den „Produktion“-Polyton für ihr Album „Kleine Feuer“. Die Sparte „Performance“ konnten die Beatsteaks für sich entscheiden. In der Kategorie „Bühne“ wurde Fatoumata Camara für die Choreographie bei Shirin Davids Live-Tour 2023 ausgezeichnet. Shirin David gewann wiederum zusammen mit Helene Fischer die offene „Wildcard“-Kategorie für deren „Atemlos“-Neuauflage. In der Kategorie „Digital“ wurde es überraschend Pädagogisch: Der Polyton ging an Sängerin Mine für ihre Video-reihe „Sweete Instrumente“ in der sie Musikinstrumente vorstellt.
10. Deutscher Musical Theater Preis verliehen
Am 21. Oktober wurde im Theater des Westens in Berlin die zehnte Ausgabe des jährlich von der Deutschen Musical Akademie vergebenen Deutschen Musical Theater Preis feierlich abgehalten.
Erfolgreichste Musicalproduktion war „Die Königinnen“ vom Landestheater Linz. Die österreichische Produktion ergatterte insgesamt fünf Auszeichnungen: „Bestes Musical“, „Bes-te Komposition“ (Thomas Zaufke), „Bestes Kostüm- und Maskenbild“ (Conny Lüders), „Bestes Lichtdesign“ (Michael Grundner) und den Preis für die beste Hauptdarstellerin (Alexandra-Yoana Alexandrova). Als bester Hauptdarsteller wurde Drew Sarich im Musical „Kasimir und Karoline“ an der Staatsoper Hannover gekürt, dessen Regie (Martin G. Berger) auch als beste ausgezeichnet wurde.
Kulturkreis der deutschen Wirtschaft ehrt Gigashvili
Der Musikpreis der deutschen Wirtschaft geht in diesem Jahr an den georgischen Pianisten Giorgi Gigashvili. Er habe die Jury nicht nur mit einer außergewöhnlichen Bühnenpräsenz, seiner Musikalität und einem solistischen Auftreten überzeugt, sondern auch mit der Art, wie er kammermusikalisch mit den anderen Finalist*innen vor und während des Konzerts gearbeitet habe.
Mit der Auszeichnung sind ein Preisgeld von 15.000 Euro und mehrere Konzertauftritte verknüpft, die sich über die nächsten Jahre auf verschiedene Partnerfestivals verteilen sollen: darunter das Beethovenfest Bonn, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Rheingau Musik Festival, die Ludwigsburger Schlossfestspiele, der Heidelberger Frühling oder das Lucerne Festival.
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