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Der südafrikanische Reggae-Star Lucky Dube (43) ist gestern von Unbekannten im Zentrum von Johannesburg erschossen worden. Nach Polizeiangaben von heute hatte Dube seine Kinder am Vorabend in der Innenstadt abgesetzt, als er von drei bewaffneten Männern attackiert wurde.
Sie gaben mehrere Schüsse auf den Musiker ab. Von den Tätern fehlt jede Spur. Sein Sohn und seine Tochter retteten sich, standen aber unter Schock.Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen missglückten Raubüberfall handelte. Freunde des Musikers dagegen behaupteten, die Täter hätten ihrem Opfer keine Chance gelassen, sondern sofort geschossen. Dube reiht sich ein in eine lange Liste südafrikanischer Künstler, die Opfer des im Lande grassierenden Verbrechens wurden.
Zahlreiche Parteien und Organisationen äußerten sich kritisch über die als unzureichend angesehenen Versuche der Regierung, die hohe Kriminalität zu bekämpfen. "Die Apathie der Regierung führt zu 50 Morden pro Tag", sagte ein Sprecher der oppositionellen Inkatha-Friedenspartei. Der Gewerkschafts-Dachverband COSATU beklagte die alltägliche Gewalt und forderte eine harte Bestrafung der Täter.
Der mehrfach mit Musikpreisen im In- und Ausland ausgezeichnete Dube hat mehr als 20 Alben aufgenommen und war auch durch Auftritte bei internationalen Benefizkonzerten bekannt. Dube galt in der Reggae-Szene als Ausnahmeerscheinung. Im vergangenen Jahr nahm er sein letztes Album "Respect" auf.
Quelle: orf.at