Die Vereinigung Songwriter (m/w/d) (VERSO) ist die jüngste Fachgruppe des DKV und seit ihrer Gründung im Jahr 2018 durch ihre Präsenz unter anderem auf ECSA-Sitzungen und Festivals zu einem wichtigen Bestandteil der Musikwirtschaft, der Verbandslandschaft und der Songwriter-Szene geworden.
Erste Doppelspitze in der Geschichte des DKV
Im Rahmen ihres diesjährigen Sommerfestes zeigte VERSO was sie alles kann, wofür sie steht und bot vor Ort drei Workshops von Profis für Profis an. Alisa Wessel referierte zum Thema „Verdienstmöglichkeit GVL“. Hier erhielten die Teilnehmenden wertvolle Insights in die Welt der Leistungsschutzrechte und lernten, wie man finanziell das meiste aus den eigenen Werken herausholt. Anschließend stellte das dreiköpfige Team um „Music Hub“ mit geballter Power die Plattform vor und stand den Gästen Rede und Antwort, wodurch ein angeregter Dialog entstand. Im dritten Workshop ging es kreativ zu. Alex Freund stellte eine von ihm selbst entwickelte Strategie zur Lyric-Inspiration vor. Mit Wissen gefüttert kamen anschließend VERSO und hochkarätige Gäste und Partner:innen der Musikwelt über den Dächern von Berlin zusammen, um sich bei Snacks und Getränken auszutauschen, kennenzulernen oder auf ein Wiedersehen anzustoßen. Ein Abend voller neuer und alter Begegnungen und auch ein neuer Meilenstein in der Geschichte der VERSO.
Ali Zuckowski, Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der VERSO, gab seinen Rücktritt bekannt und überträgt den Vorsitz an eine Doppelspitze – erstmalig im DKV. Er wird sich als neu in den Aufsichtsrat der GEMA gewähltes Mitglied nun dort für die Songwriter starkmachen. Bevor er das Zepter an Linda Stark und Daniel Flamm überreichte, nahm er alle Anwesenden auf eine Reise durch die letzten fünf Jahre mit.
Seit ihrer Gründung hat VERSO es sich zur Aufgabe gemacht, den Wert des Songwritings gesellschaftlich und finanziell sichtbarer zu machen. Viele der erfolgreichsten Hits, die uns tagtäglich begegnen, entstehen zum großen Teil aus der gemeinsamen Arbeit von Songwritern, die zusammenkommen, um über Stunden und Tage in Studios an einem Song zu schreiben. Diese Songwriting-Sessions sind üblicherweise meist unbezahlt. Durch zusätzliche Kosten für Anreise, Verpflegung und Unterkunft wird eine Projektanfrage für Songwriter so schnell zu einer finanziellen Herausforderung.
Der eigentliche Verdienst erreicht die Songwriter nämlich erst Monate oder Jahre später über die GEMA-Tantiemen, wenn der Song am Ende überhaupt veröffentlicht worden ist. Gegen diesen Usus entwickelte VERSO die VERSO Guidelines, in denen empfohlene Richtwerte für die Etablierung fairer Bezahlung von Songwritern zusammengetragen wurden. Mittlerweile sind die Session Fees, On-Hold-Fee und Demospuren-Nutzungsgebühren der VERSO auch im europäischen Ausland zum Vorbild für Songwriter und Verbände geworden und werden immer häufiger verlangt.
Doch für eine faire Vergütung muss auch mit den Vergütenden in einen Dialog getreten werden, damit auch auf der anderen Seite ein Verständnis entsteht. Bereits vor der Gründung der VERSO haben sich Vertreter:innen der Songwriter miteinander vernetzt und gemeinsam das Gespräch mit Streamingdiensten, Labels und anderen Vertreter:innen der Musikwirtschaft gesucht. Ergebnis ist die zunehmende Sichtbarkeit und Wertschätzung von Songwritern in der Musikwirtschaft und der Öffentlichkeit.
VERSO steht aber auch für ein Netzwerk aus Songwritern verschiedenster Genres, die gemeinsam voneinander lernen. Da Songwriter in der Regel keine dafür maßgeschneiderte Ausbildung abschließen und anschließend einen vorgezeichneten Karriereweg beschreiten, ist die gegenseitige Unterstützung und der Austausch vor allem am Beginn der Laufbahn wichtig. In Workshops, bei Songwriting Camps oder der nächsten gemeinsamen Songwriting Session – konstant lernen Songwriter voneinander. Bei VERSO ist dieses Netzwerk mittlerweile von ursprünglich 30 Mitgliedern auf über 170 Mitglieder angewachsen.
Die neue Doppelspitze geht zuversichtlich in die nächste Runde, denn es habe sich viel verbessert für Songwriter, aber sie seien noch lange nicht da, wo sie sein sollten, erklärt Linda Stark. Doch dafür habe man bereits Pläne, verrät Daniel Flamm. Es wird also nicht leiser um VERSO in der nächsten Zeit und das VERSO-Sommerfest 2023 war nicht nur eine Feier, sondern auch ein Versprechen für eine eng vernetzte und prosperierende Zukunft für Songwriter in und mit der Musikindustrie.
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