Am 25. Oktober 2003 hatte Prof. Dr. phil. habil. Hartmut Möller (Hochschule für Musik und Theater, Rostock) den DTKV Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. als jüngsten Landesverband des DTKV gegründet. Seit dem hat der in Stralsund geborene und im Westen aufgewachsene Musikwissenschaftler den Verband in der Funktion des Vorsitzenden geleitet. Exakt zehn Jahre später gab er nun das Amt des Landesvorsitzenden ab.
In diesen zehn Jahren hat Dr. Möller unter schwierigsten Rahmenbedingungen buchstäblich Aufbauarbeit geleistet. Was es bedeutet, in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Nichts heraus einen DTKV-Landesverband neu zu etablieren, kann man sich andernorts in der „alten“ Bundesrepublik, wo allein die über viele Jahrzehnte gewachsenen DTKV-Ortsverbände gutbürgerlicher Städte oftmals mehr Mitglieder haben, als die fünf Ost-Landesverbände zusammen, kaum vorstellen. Schließlich verteilen sich in dem strukturschwachen Nordostland der Republik nur 1,6 Millionen Menschen auf die Weite von immerhin 23.000 Quadratkilometern, so dass Mecklenburg-Vorpommern mit 71 Einwohnern pro qkm das mit Abstand dünnstbesiedelte Bundesland unserer Republik ist. Überdies gibt es hier nur eine einzige Großstadt (Rostock mit etwa 200.000 Einwohnern).
Trotz allem hatte Dr. Möller es geschafft, einen Landesvorstand zu finden, in dem jedes Vorstandsmitglied sein Teil am Verbandsaufbau beigesteuert hat. Ein glücklicher Umstand war, dass über ihn die Hochschule für Musik und Theater Rostock als Geschäftsadresse des DTKV Mecklenburg-Vorpommern fungieren konnte, was sicherlich geholfen hat, die eine oder andere Tür zu öffnen – insbesondere in den Ministerien: Immerhin gelang es dem DTKV Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel, mit dem Bildungsministerium eine „Rahmenvereinbarung zur Kooperation allgemeinbildender Schulen und Musikpädagogen im DTKV“ abzuschliessen. Auch gelang es ihm, eine solch bedeutende Einrichtung wie das „Ostsee-Musikforum“ als jährliche Veranstaltung zu etablieren, – eine Einrichtung mit Ausstrahlung in den gesamten baltischen Raum der Ostsee-Anrainerstaaten. Natürlich geht solches nur in enger Kooperation, hier insbesondere mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), Schwerin, sowie mit weiteren Kooperationspartnern wie Schloss Stolpe (Insel Usedom), Usedomer Musikfestival, Kammermusikwoche der Festspiele in Hasenwinkel, Schloss Mirow oder Sommercampus an der HMT-Rostock – um nur einige zu nennen.
Insbesondere die Vorsitzenden der DTKV-Nachbarlandesverbände Brandenburg und Sachsen-Anhalt pflegten zu Dr. Möller eine vertrauensvolle Beziehung. So traf man sich gelegentlich im Sommer auf dem Darß im Künstlerdorf Ahrenshoop, um sich verbandspolitisch auszutauschen und abzustimmen oder um beispielsweise Kooperationen, wie den gemeinsamen Abschluss der Berufshaftpflicht bei der Mannheimer in trockene Tücher zu bringen. Dabei war Dr. Möllers Auftreten sowie seine Kommunikation stets von Verlässlichkeit und Konzentration auf das Wesentliche bestimmt. Selbstdarstellung oder Ausufern war nie sein Ding. Und genau so gestaltete sich auch sein Rückzug: mit lediglich zwei Sätzen gab er per E-Mail bekannt: „Nach zehn Jahren habe ich heute den Vorsitz unseres DTKV abgegeben: neuer Vorsitzender ist Herr Dietmar Schlabertz, Tel. 0177/303 63 44, mail [at] dietmar-schlabertz.de (mail[at]dietmar-schlabertz[dot]de), www.dietmar-schlabertz.de. Ich danke Ihnen für die immer gute vertrauensvolle Zusammenarbeit!”
Kollege Prof. Dr. Hartmut Möller hat sich um den DTKV verdient gemacht und der gesamte DTKV ist ihm zu Dank verpflichtet. Der neue Vorsitzende des DTKV Mecklenburg-Vorpommern, Konzertpianist Dietmar Schlabertz (Stralsund), wird in einer späteren nmz-Ausgabe vorgstellt.