Treffender könnte der Titel der CD mit Kompositionen von Elke Tober-Vogt nicht gewählt sein. Werke mit den unterschiedlichsten Besetzungen, Themen und Stilen aus ihrem umfangreichen Schaffen werden hier vorgestellt, denen eines gemeinsam ist: Originalität, Fantasie und Beherrschung des musikalischen Materials.
Bereits die frühe Komposition „Suite macabre“ für Zupforchester zeigt die profunde Kenntnis der Spieltechniken, welche aparte Klangschöpfungen ermöglicht. Elke Tober-Vogt liebt bildhafte Bezüge zu Themen, die zunächst außermusikalisch scheinen, sich dann doch als inspirierend für eine musikalische Ausarbeitung erweisen. So bietet der „Sonnenhymnus von Armana“ Gelegenheit, Tempelglocken, Rezitation und Kontemplation zu vereinen, wobei eine archaische Tonsprache die Brücke zur Zeit von Echnaton und Nofretete schlägt. Singstimme und Klavier verschmelzen hier zu einer Symbiose, welche die Gegenwart des Sonnengottes Re beschwört.
Tonmalerei in Reinkultur genießt der Hörer auch bei den „Reiseskizzen“ für Klavier, welche in die Ansicht der goldenen Dächer von Kiew oder den Klang der Glocken der Kathedralen entführen. In der Anlage verwandt ist auch die psychologische Studie „La-By-Rinth“ für Singstimme (Vocalisten), Flöte und Mandoline.
In dem kleinen Variationszyklus „Alice mit Variationen“ hat die Soloflöte Gelegenheit, das schlichte Thema in den unterschiedlichsten Spieltechniken vorzustellen.
Eine weitere Facette des Einfallsreichtums der Komponistin offen-
bart sich in den beiden Sätzen für Saxophonquartett mit dem Titel „Chacaglia e Scherzo“, bei denen der Gebrauch von Ostinato-Techniken einen Hauch der Präsenz mittelalterlicher Spielleute vermittelt.
Ganz anders gestaltet ist die Klang-sprache von „Meditation und Verwandlung“ für Streichorchester. Sie setzt innere Ruhe und Geduld beim Hören der CD voraus. Eine flirrende, statische Klangebene wird im Lauf der Komposition von chromatisch gegenläufigen Linien und markanten rhythmischen Passagen abgelöst.
Die Aufnahmen für die CD, die eine aparte Zusammenstellung über das Schaffen von Elke Tober-Vogt darstellt, entstanden in den Jahren 1997 bis 2012 unter Mitwirkung von Marie Tremblay-Schmalhofer (Sopran), Christina Stolle (Flöte), Rudi Spring (Klavier), camera 21, dem ava-Saxophonquartett, den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt und dem Bayerischen Landesjugendzupforchester unter der Leitung der Komponistin.