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Etwa 20 Personen unterschiedlichen Alters stehen auf einer Bühne mit schwarzem Hintergrund und einer Vortragsleinwand zur Preisverleihung zusammen. Einige halten Blumen und Dokumente.

Preisträgerinnen und Jury des „Hochschulwettbewerbs Musikpädagogik“ mit Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume (Mitte) und Musikhochschul-Präsidentin Lydia Grün (rechts). Foto: Gabriele Puffer

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Die musikalische Zukunft gestalten

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Finale des Hochschulwettbewerbs Musikpädagogik in München
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Wie sehen musikpädagogische Formate von morgen aus? Wie stellt man sich am besten aktuellen und künftigen Herausforderungen? Der „Hochschulwettbewerb Musikpädagogik“ bietet Studierenden der deutschen Musikhochschulen ein Forum, auf dem sie innovative musikpädagogische Arbeiten präsentieren können. 

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Der Wettbewerb fordert und fördert innovative Best-Practice-Beispiele aus dem gesamten Spektrum musikpädagogischer Studiengänge: Unterrichtskonzepte und -materialien für Schule oder Musikschule, künstlerisch-pädagogische Projekte, Initiativen zur Musikvermittlung und wissenschaftliche Arbeiten.

Die diesjährige Finalrunde fand am 7. Mai im Carl-Orff-Auditorium der Hochschule für Musik und Theater München statt. Im Vorfeld hatten die Teilnehmenden ein Präsentationscoaching erhalten, und entsprechend lebendig und inspirierend fielen die Vorträge aus: Dimitrios Karagkiouloglou von der Hochschule für Musik Nürnberg stellte ein musikdidaktisch gut fundiertes Medienpaket vor, mit dem sich Kinder im Violinunterricht für klassische Musik begeistern lassen. Gekonnte Arrangements für Violin-Duo gehören ebenso dazu wie QR-Links, die Hörerlebnisse der Originalkompositionen ermöglichen, und Materialien, die Dialog und kreatives Gestalten anregen. 

Drei weitere Projekte widmeten sich dem gemeinschaftlichen Musikerleben: Janika Löttgen und Esther Schlünkes (Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf) präsentierten ihr Konzept für „Musik-Geocaching“, bei dem sich gemeinsamer Spaß im Freien, musikbezogenes Lernen und eine erste Förderung musikpädagogischen Denkens verbinden lassen. Laureen Mohr (Hochschule für Musik Trossingen) beeindruckte mit einem konzeptionell wie organisatorisch bestens durchdachten Community Music-Projekt, bei dem Akteurinnen ganz unterschiedlicher sozialer Herkunft vielfältige Facetten gemeinsamer Improvisation in Musik und Bewegung erleben konnten. Maren Schoppenhorst (Hochschule für Musik Detmold) stellte ein interaktives Konzertformat für Kleinkinder vor, mit dem über musikalische Annäherungen an das Phänomen „Wald“ ein Beitrag zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) geleistet werden soll.

Mit dem ersten Preis gewürdigt wurde die wissenschaftliche Masterarbeit von Jakob Bereznai (Hochschule für Musik und Theater Hannover Hannover): Er befasste sich mit der Frage, auf welches kollektive und implizite Wissen Schüler*innen zurückgreifen, wenn sie sich über das Thema „Musik erfinden“ austauschen. Durch die Auswertung von Gruppendiskussionen konnte Bereznai zeigen, dass die Jugendlichen in hohem Maße hegemoniale Strukturen reproduzieren: In Gruppendiskussionen wurde eine klare Dichotomie deutlich zwischen „hochwertiger“ Arbeit „klassischer“ Komponisten „von früher“ und dem eigenen kreativen Umgang mit Musik, etwa beim Erstellen von Remixes oder beim Beatmaking, der für die Jugendlichen deutlich höhere Alltagsrelevanz hat, aber dennoch als kulturell weniger hochwertig eingestuft wird. Träger des Wettbewerbs ist die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, was dem Wettbewerb bereits eine gewisse Aufmerksamkeit sichert. 2025 konnte die Preisverleihung in einem besonders feierlichen Rahmen stattfinden: Die Preisträger*innen erhielten ihre Auszeichnung aus der Hand des bayerischen Wissenschafts- und Kunstministers Markus Blume, der im Anschluss im Amerikahaus zum Staatsempfang lud. Herzlichen Glückwunsch allen Ausgezeichneten – und herzlichen Dank dem Organisationsteam der Rektorenkonferenz und der Hochschule für Musik und Theater München, die den Wettbewerb zu einem echten Erlebnis werden ließen! Möge das inspirierende Format Schule machen und in weiteren Kontexten dazu beitragen, die Zukunft der Musikpädagogik nachhaltig zu prägen. Und vielleicht schafft es im kommenden Jahr auch ein innovativer Praxisbeitrag zur schulischen Musikpädagogik ins Finale?

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