Bereits zum neunten Mal trafen sich in Fürth Musiker*innen aus ganz Deutschland, um ein Festival „außergewöhnlich normaler“ Art zu leben.
Das Fürther Inklusive Soundfestival legt eindrucksvoll Zeugnis darüber ab, dass jeder Mensch zu besonderer Leistung fähig ist, wenn viele Menschen gemeinsam Verantwortung übernehmen, professionell ausbilden und Gelegenheit bieten, das erworbene Können in einem attraktiven Rahmen zu zeigen. Das Festival ist eine „Werkschau“ der Ergebnisse inklusiver Musikpädagogik, vereint verschiedene Handlungsfelder inklusiver Musikschulentwicklung (Menschen mit Behinderung, Musikgeragogik, kulturelle Vielfalt, Förderung Hochbegabter) und erlaubt es gleichzeitig, alle Begründungen der gesellschaftlichen Relevanz der Arbeit öffentlicher Musikschulen hintan zu stellen und die unterschiedlichsten Darbietungen als erfüllende Momente zu genießen.
Robert Wagner, Fürther Musikschulleiter und Sprecher des Netzwerkes Inklusion im VBSM, initiierte 2007 das Konzertformat „Inklusives Soundfestival“ und veranstaltet es seit dieser Zeit in Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Fürth und dem VBSM. Auf die Frage: „Wie sieht sie aus, die Welt, in der wir leben möchten?“ antwortet er Folgendes: „Die Frage ist leicht und einfach zu beantworten: Es ist eine Welt, in der alle Menschen teilhaben können. Es ist eine Welt, in der alle Menschen etwas haben und können, um es mit anderen zu teilen. Es ist eine Welt, in der es normal ist, verschieden zu sein.“
Auf dem Feld der Musik ist diese Welt erlebbar, beispielgebend auch für andere Bereiche des gemeinsamen Lebens. Das seit 2007 in Fürth stattfindende Soundfestival findet bundesweit immer mehr Nachahmer, so in Dortmund, in Hannover, in Haar, in Aalen oder sogar außerhalb Deutschlands, in Wien. Die Begegnungen vieler verschiedener Menschen auf und vor der Bühne ermöglichen, das Andere als Bereicherung für das Eigene zu entdecken, aber auch, das Gemeinsame als Bestätigung des Eigenen zu erfahren.
Jede Musikerin und jeder Musiker prägte mit ihren und seinen Möglichkeiten den Sound der Arrangements der auftretenden Gruppen. Dr. Thomas Jung, Fürther Oberbürgermeister und Schirmherr vieler Soundfestivals, blickt zurück: „Besonders sind immer die Momente, wenn die Musiker*innen und die Gäste zu einer Gemeinschaft werden. Das Festival ist zu einer unentbehrlichen Veranstaltung in Fürth geworden. Denn sie ist genauso einzigartig, wie die Menschen, die dieses Festival ausmachen und wird getragen von einem beispiellosen Zusammensein und unvoreingenommenen Miteinander. Einzigartig. Gemeinsam genial.“
Das Festival vereint die Begriffe Spaß, Können, Leistung und Qualität und erfüllt sie mit Leben, wie die nachfolgenden Äußerungen von Musiker*innen belegen: „Das FIS 2023 war wie ein Befreiungsschlag nach der langen kulturellen Dürrezeit. Ein großartiges Fest mit sehr berührenden Beiträgen von engagierten und liebenswerten Menschen. Vorbildlich!“ (Tanini Quartet, Rainer). „Neben den Momenten, als ich selbst auf der Bühne stand, habe ich es unheimlich genossen, mit meinen Bandkolleg*innen die anderen Bands zu feiern!“ (Vollgas Connected, Carolin).