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10.7.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Theaterfestival euro-scene wegen "Eindampfung" von Geldern in Gefahr +++ Meiningen und Eisenach auf dem Weg in die Kooperation?

Theaterfestival euro-scene wegen "Eindampfung" von Geldern in Gefahr
mdr - Die Macher des Leipziger Theaterfestivals euro-scene sehen ihr Projekt wegen versiegender Fördermittel vor dem Aus. Direktorin Wolff sagte, Ende dieses Jahres laufe ein Drittel der Zuwendungen aus. Damit wäre der Durchgang 2004 nicht mehr realisierbar. In diesem Jahr bekomme man die euro-scene Anfang November gerade so hin. Stadt, Land und Bund unterstützten das zeitgenössische Theaterfest mit 225.000 Euro - das entspricht der Hälfte des Gesamt-Etats.
Die euro-scene sieht sich als Opfer der Kürzungen beim Bundes-Förder-Programm "Kultur in den neuen Ländern". Hinzu komme, dass bisher gezahlte Mittel einer Stiftung im kommenden Jahr ausblieben. Deshalb fehlten für 2004 rund 100.000 Euro. Eine Reduzierung des Gesamtetats sei nicht möglich.
Kritik an der Kürzung des Bundes-Förder-Programms übte auch der sächsische Wissenschafts- und Kunstminister Rößler. Im Entwurf des Bundeshaushalts 2004 seien dafür keine Mittel mehr vorgesehen. Es gebe jedoch eine Vereinbarung mit den Ländern, nach der "solidarisch die Defizite in der Kulturinfrastruktur auszugleichen" seien. Kulturstaatsministerin Weiss begründete die Streichungen damit, dass das Programm "von Anfang an als Übergangshilfe gedacht" gewesen sei. Außerdem werde das Programm zwar eingedampft, aber nicht gänzlich gestrichen.
http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/810298.html

Meiningen und Eisenach auf dem Weg in die Kooperation?
mdr - Nach einer turbulenten Spielzeit zieht Meiningens Intendant Bilanz. Sein Haus muss Publikumseinbußen hinnehmen, die er auch mit dem fortwährenden Gerangel um die Fusion mit der Eisenacher Bühne erklärt. Zur Kooperation mit dem Theater der Wartburgstadt sagte Res Bosshart, er rechne mit einem schwierigen Weg zueinander. Bosshart, der ab 2004/05 auch die Intendanz in Eisenach übernehmen soll, kritisierte insbesondere die Forderung aus Eisenach, das Meininger Orchester von 68 auf 59,5 Stellen zu verkleinern. Bei diesem "unerträglichen Beschluss" gehe es "nicht um Kunst, nicht um Qualität, nicht einmal ums Finanzielle". Allerdings gebe es zur Kooperation keine Alternative. Komme sie nicht zustande, müssten in Meiningen sofort 30 bis 40 Stellen abgebaut werden.
Das Meininger Theater musste in der vergangenen Spielzeit laut Bosshart einen Besucherrückgang von 2,5 Prozent hinnehmen. Für die 512 Veranstaltungen wurden demnach knapp 143.000 Karten verkauft, 3342 weniger als im Jahr zuvor. Alle Sparten seien gleichermaßen betroffen gewesen. Als Gründe nannte Bosshart die Verunsicherung beim Publikum durch den Wechsel der Intendanz und die unklare Situation durch die Kooperationspläne mit dem Theater in Eisenach. Auch die Zahl der Abonnenten gehe zurück. Für die kommende Spielzeit rechne er mit 5000 Abonnements, 250 weniger als in dieser Spielzeit.
Kritisch äußerte sich Bosshart auch zum Finanzierungsmodell der Thüringer Theater. Es werde "wohl nicht bis 2008 halten". Er rechne damit, dass es "nach den Landtagswahlen schon Überraschungen geben wird". Die Landesregierung und die Träger der Thüringer Theater hatten Ende vergangenen Jahres Verträge über die Finanzierung der Bühnen bis 2008 geschlossen. Die Mittel waren u. a. an die Bedingung zur Kooperation geknüpft. Die Landtagswahlen finden im nächsten Jahr statt.
http://www.mdr.de/kultur/bühne/809800.html