Osnabrück - Das PEN-Zentrum Deutschland will sich auf seiner Jahrestagung im kommenden Monat in Osnabrück mit der Verfolgung von Schreibenden in China, im Iran und in der Türkei befassen. Die Unterdrückung von Schriftstellern, die sich gegen Willkür und Zwangsherrschaft auflehnten, werde immer zynischer und menschenverachtender, sagte der Präsident der Schriftstellervereinigung, Johano Strasser, am Dienstag in Osnabrück.
Zu der Tagung vom 27. bis 30. Mai würden etwa 120 Autoren aus Deutschland, China, Iran, Kuba, Russland, der Türkei und Weißrussland erwartet.
Laut PEN erlitten im vergangenen Jahr weltweit etwa 900 Schriftsteller Repressalien. Insbesondere in China, dem Iran und Mexiko würden Autoren verfolgt und ermordet, entweder durch den Staat oder durch Drogenbanden, sagte Strasser. Teilweise werde die Verfolgung von staatlicher Seite geduldet, wie zum Beispiel in Russland.
Für die Stadt Osnabrück als Tagungsort habe ihr Profil als Friedensstadt gesprochen. Hinzu komme die Tatsache, dass der Autor des Romans «Im Westen nichts Neues», Erich Maria Remarque dort geboren worden sei, sagte Strasser. Die Tagung werde sich «mit der Friedlosigkeit in der Welt» befassen und stehe unter dem Motto «Schriftsteller zu Gast in der Friedensstadt».
PEN ist eine internationale Schriftstellervereinigung, die am 5. Oktober 1921 in London vor dem Hintergrund der Gräuel des Ersten Weltkriegs gegründet wurde. Der Verband setzt sich weltweit für die Rechte von Schriftstellern und die Durchsetzung freier Meinungsäußerung ein.