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Theaterpersonalräte fordern mehr Transparenz bei Bühnenfusion +++ «Bündnis für Theater» - Kongress zur Zukunft der Bühnen
Theaterpersonalräte fordern mehr Transparenz bei Bühnenfusion
Dresden (ddp-lsc). Die Personalräte der drei von der geplanten Theaterstrukturreform betroffenen Dresdner Theater fordern von Kunstminister Matthias Rößler (CDU) und Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) mehr Transparenz und Einbeziehung bei der Bühnenfusion. Die Beschäftigten von Staatsschauspiel, Staatsoperette und dem Theater Junge Generation seien vor der bevorstehenden Zusammenlegung zunehmend beunruhigt, teilte der Personalratsvorsitzende des Staatsschauspiels, Georg Weber, am Mittwoch in Dresden mit. Eine Veränderung der Dresdner Bühnenlandschaft sei ohne eine Mitwirkung der betroffenen Mitarbeiter nicht möglich.
Unterdessen kritisierte die SPD, dass der Intendant des Dresdner Staatsschauspiels, Holk Freytag, bereits als möglicher Generalintendant für die fusionierten Häuser gehandelt werde. «Es kann nicht sein, dass im Zusammenhang mit der Diskussion um die Zukunft der Dresdner Theater, Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, die nicht einmal dem Parlament bisher vorliegen», kritisierte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Karl Heinz Kunckel. Rößler hatte sich unlängst für Freytag als Generalintendant der geplanten Theatereinrichtung ausgesprochen.
Dem Vorhaben zufolge sollen in der Landeshauptstadt Staatsoperette, Staatsschauspiel und Theater Junge Generation bis 2005 zu den Vereinigten Bühnen Dresden fusionieren. Eine weitere Zusammenlegung betrifft die Landesbühnen Sachsen in Radebeul und das Mittelsächsische Theater in Freiberg und Döbeln. Ziel sind Kosteneinsparungen in Millionenhöhe. Mittelfristig sollen insgesamt 260 Stellen wegfallen. Im Gegenzug erhalten die Bühnen nach Rößlers Worten finanzielle Planungssicherheit bis 2010.
«Bündnis für Theater» - Kongress zur Zukunft der Bühnen
Berlin (ddp). Die Zukunft der Theater- und Opernbühnen steht am Freitag im Mittelpunkt eines Kongresses in Berlin. Vertreter von Theatern, Kommunen, Ländern und des Bundes diskutieren über die Situation der Bühnen in Deutschland. Die Konferenz «Bündnis für Theater - Wir brauchen einen neuen Konsens» wurde auf Initiative von Bundespräsident Johannes Rau organisiert, der sich für ein solches Bündnis stark macht und bei der Tagung ein Grußwort sprechen will.
Rau hatte im Sommer 2001 Intendanten und Regisseure, Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden eingeladen, um mit ihnen über die Situation von Theater und Oper in Deutschland zu sprechen. Daraus entstand eine Arbeitsgruppe, die dem Bundespräsidenten im Dezember vergangenen Jahres einen Zwischenbericht vorlegte. Ziel der Modernisierung der Theaterstrukturen sei «mehr Autonomie, weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit mit ausreichender Finanzierung», heißt es in dem Bericht, der eine breite Diskussion anstoßen sollte.