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Freistaat sichert Zukunft der Bamberger Symphoniker +++ Sachsen-Anhalt stellt Weichen für eigene Kulturstiftung +++ Abgespeckt - Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum wird doch gebaut
Freistaat sichert Zukunft der Bamberger Symphoniker
Bamberg (ddp-bay). Die Zukunft der Bamberger Symphoniker steht offensichtlich auf einem sicheren Fundament. Die Finanzierung des Orchesters ist nach Angaben des Kunstministeriums in München durch einen «engen Schulterschluss» zwischen dem Freistaat und der Stadt gesichert.
Einzelheiten zum Finanzkonzept und der künftigen künstlerischen Ausrichtung des Ensembles wollen der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und Kunstminister Hans Zehetmair (beide CSU) am Mittwoch (15.15 Uhr) in der Bamberger Sinfonie bekannt geben.
Die Symphoniker waren vor über zwei Jahren in ihre bisher schwerste Krise geschlittert. Der damalige Intendant Mathias Weigmann hatte den Haushalt überzogen und einen Schuldenberg von knapp vier Millionen Euro angehäuft. Daraufhin kündigte Zehetmair Weigmann fristlos. Der Bund wollte sich bis 2004 ganz aus der Finanzierung des international renommierten Orchesters zurückziehen.
Sachsen-Anhalt stellt Weichen für eigene Kulturstiftung
Magdeburg (ddp-lsa). Sachsen-Anhalt plant eine eigene Landeskulturstiftung. Aus der Stiftung «Kulturfonds neue Länder» wolle das Land austreten, sagte Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) am Dienstag in Magdeburg. Die neue Stiftung solle zeitgenössische Kunst fördern sowie einzelne Künstler unterstützen. Arbeitsschwerpunkt soll laut Olbertz die Anregung neuer und innovativer Ansätze im Kulturleben des Landes sein.
Von der Einrichtung erwartet die Landesregierung eine Erweiterung der finanziellen Spielräume. Die aus der Stiftung «Kulturfonds der neuen Länder» zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von fast 8,5 Millionen Euro werden als Stiftungskapital eingebracht. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde vom Kabinett zur Anhörung frei gegeben.
Abgespeckt - Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum wird doch gebaut
Köln (ddp-nrw). Nach wochenlangen Turbulenzen soll es nun doch einen Neubau für das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum geben. Landesbauminister Michael Vesper (Grüne) und Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) einigten sich am Dienstag in einem Spitzengespräch auf eine «abgespeckte» Variante des Neubaus, wie die Kölner Stadtverwaltung mitteilte.
Vesper und Schramma halten die notwendigen finanziellen Anstrengungen wegen der Bedeutung des einzigen NRW-Völkerkundemuseums und des städtebaulichen Zusammenhangs mit dem nahen Museum Schnütgen für geboten. Vesper bestätigte, dass die Landesgelder für den Museumsneubau in Höhe von 18,9 Millionen Euro weiterhin zur Verfügung stehen. Auch die Städtebauförderungsmittel in Höhe von 5,1 Millionen Euro können vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags zum Haushalt 2004/5 im Jahr 2004 bewilligt werden.
Im Neubau wird aus Kostengründen auf das sogenannte Basisgeschoss verzichtet. Dort hätten Flächen für die Kunsthalle und Wechselausstellungen entstehen sollen. Die Stadt schätzt die Kosten für das reduzierte Bauvolumen auf 59,3 Millionen Euro. Der Kostendeckel des Stadtrats von 61,3 Millionen Euro würde also um zwei Millionen Euro unterschritten. In einer der letzten Ratssitzungen vor der Sommerpause soll ein Grundsatzbeschluss zum Bau des Museums in der «abgespeckten» Variante gefällt werden.
Der Museumsneubau hatte wegen der leeren Kölner Haushaltskasse und den neuen Sparbeschlüssen der rot-grünen Landesregierung zur Disposition gestanden.