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Bund fördert Weimarer Kulturstätten zusätzlich mit 1,7 Millionen Euro ? Gefördert werden die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, das DNT und das Kunstfest Weimar
Die Bundesregierung leistet einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und zum Ausbau des einmaligen kulturellen Profils der Goethe-Stadt Weimar. Kulturstaatsministerin Christina Weiss stellt dazu aus den Mitteln zur Förderung gesamtstaatlich bedeutender Einrichtungen in den neuen Ländern 2003/2004 rund 1,7 Millionen Euro zusätzlich für die Weimarer Kultureinrichtungen bereit. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Teil der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, bekommt für den Aufbau eines Studienzentrums mit Freihand-Bereich 950.000 Euro. Das Deutsche Nationaltheater wird mit 470.000 Euro beim Umbau der dringend reparaturbedürftigen Bühne unterstützt. Das Kunstfest Weimar erhält von 2003 bis 2005 einen jährlichen Zuschuss von 255.000 Euro.Das historische Gebäude der Anna Amalia Bibliothek wird zur Zeit durch einen Erweiterungsbau ergänzt, in dem das Studienzentrum untergebracht werden soll. Der Bau, an dessen Finanzierung sich der Bund beteiligt, wurde 2001 begonnen. Ende 2004 wird er fertig gestellt sein. Mit dem Erweiterungsbau soll auch ein neues Konzept verwirklicht werden: Angestrebt wird eine Nutzer orientierte Forschungsbibliothek, in deren Zentrum die Arbeit mit den oft nur in Weimar vorhandenen historischen Quellen steht. Wichtigstes Vorhaben ist dabei der Aufbau eines großen Freihandbestandes. Künftig sollen die Leser ohne Umschweife auf die nach Fachgebieten aufgestellte Handbuch- und Forschungsliteratur zugreifen können. Die zusätzlichen Mittel des Bundes werden daher unter anderem für den Ankauf von Nachschlagewerken, die Einrichtung eines Direktleihbestands, die technische Bearbeitung des Gesamtbestandes der Bücher sowie die elektronische Katalogisierung vergeben.
Staatsministerin Weiss betonte: "Es bestand die Gefahr, dass der Öffentlichkeit ein nicht funktionsfähiger Neubau der Bibliothek übergeben worden wäre. Dies hätte den finanziellen Kraftakt des Neubaus kulturpolitisch entwertet und ein falsches Signal gesetzt."
Zum Zuschuss für das Deutsche Nationaltheater sagte die Staatsministerin, dass er nicht als Theaterförderung zu verstehen sei, sondern vielmehr als Denkmalpflege. Die "herausragende deutsche Gedenkstätte", in der unter anderem 1919 die Weimarer Verfassung verabschiedet wurde, hätte ohne Sanierung in diesem Sommer geschlossen werden müssen.
Die Förderung des Kunstfestes Weimar schließlich stelle eine Investition in die Zukunft der geschichtsträchtigen Stadt dar, erklärte Weiss. Der Zuschuss solle das "internationale Profil des Kunstfestes festigen, so dass es im Reigen der europäischen Sommerfestivals seinen Rang behaupten kann".