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22.9.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Stadt München plant offenbar neues Musical-Theater +++ Schmalstieg lehnt Finanzspritze für Staatsteater Hannover ab


Stadt München plant offenbar neues Musical-Theater
München (ddp-bay). In München ist offenbar ein neues Musicaltheater im ehemaligen olympischen Radstadion geplant. Wie die «Welt am Sonntag» berichtet, hat die Stadt Kontakt mit dem Hamburger Musicalproduzenten Stage Holding GmbH aufgenommen, die in Deutschland bereits acht Musicaltheater betreibt. Allerdings ist das ehemalige Stadion noch an die München Arena GmbH vermietet, die hier 2004 ein Wellness-Center einrichten will. Wegen der gegensätzlichen Interessen seien bereits Anwälte eingeschaltet worden, berichtet das Blatt. Das städtische Deutsche Theater in München, in dem regelmäßig Musicals gastieren, ist wegen Baufälligkeit und überhöhter Renovierungskosten von der Schließung bedroht.

Schmalstieg lehnt Finanzspritze für Staatsteater Hannover ab
Hannover (ddp-nrd). Die niedersächsische Landeshauptstadt will sich auch künftig nicht an den Kosten für den Betrieb des Staatstheaters Hannover beteiligen. Die Forderungen des Landes an die Stadt Hannover, das Staatstheater mit einer Finanzspritze zu unterstützen, seien «nicht zu erfüllen», sagte Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) am Freitag in Hannover. Das Land trage die alleinige Verantwortung für ein starkes Staatstheater. Der Kulturstaatsvertrag mit dem Land regele diese Frage «bis ins kleinste Detail». Für Neuverhandlungen sehe er «keinen Anlass», betonte Schmalstieg.
Gleichzeitig verwies er darauf, dass sich die Stadt sich bereits bei anderen Projekten im Interesse des Landes finanziell engagiert habe. Als Beispiele nannte er die Errichtung der Berufsbildenden Schule Multi-Media auf der Expo-Plaza und die Stiftungsprofessur für angewandte Informatik an der Universität Hannover.
Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) hatte in einem Interview der «Neuen Presse» (Freitagausgabe) gesagt: «Ich wünsche mir, dass Hannover stärker Verantwortung übernimmt.» Ohne Not habe der damalige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) durch den Kulturstaatsvertrag die Stadt aus der finanziellen Verantwortung entlassen. Auch Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sprach sich in dem Blatt für ein Engagement der Stadt aus. Es gebe Überlegungen, Hannover an den Kosten für das Tanztheater Ballhof zu beteiligen.
Der Kulturstaatsvertrag zwischen dem Land und Hannover war 1992 geschlossen worden. Damit sollte die Landeshauptstadt als Ausgleich für eine Neuregelung des kommunalen Finanzausgleichs um rund 25 Millionen Euro entlastet und sollten die Kosten für den Betrieb des Staatstheaters Hannover auf das Land übertragen werden. Der derzeitige Etat der Landesbühne beläuft sich auf rund 47 Millionen Euro. Im Rahmen der von der Landesregierung angestrebten Haushaltskonsolidierung sollen davon 2,7 Millionen Euro gekürzt werden.