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Rheinland-Pfalz: CDU fordert einheitliche Trägerschaft für Orchester +++ Suche nach der neuen Struktur - Anhörung zur Orchesterreform begonnen
Rheinland-Pfalz: CDU fordert einheitliche Trägerschaft für OrchesterMainz (ddp-swe). Die CDU-Landtagsfraktion sieht eine einheitlichen Trägerschaft für die Orchester in Rheinland-Pfalz als Voraussetzung für eine funktionierende Kooperation der Musikensembles. «Wenn man auf Dauer eine Lösung finden will, die allen hilft, muss eine Trägerschaft für alle Orchester im Land gefunden werden», sagte CDU-Kulturexperte Lutz Frisch der Nachrichtenagentur ddp in Mainz. Nur so könne eine enge Kooperation zwischen den Orchestern gelingen und gleichzeitig die Struktur im Land erhalten werden. Dabei müsse auch über die Einbeziehung der Theaterorchester in Kaiserslautern und Trier nachgedacht werden, fügte der CDU-Politiker hinzu.
Am Donnerstag sollen im Kulturausschuss des Landtages Experten ihre Ansichten zur geplanten Orchesterreform im Land vorbringen. Das ursprüngliche Konzept von Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) sieht die Fusion der Orchester in Mainz und Ludwigshafen zu einem Großorchester bis 2005 sowie die Streichung von insgesamt 60 Stellen in beiden Ensembles sowie in Koblenz vor.
Frisch betonte, ohne die Streichung von Musikerstellen werde es wohl nicht gehen. Zöllner habe aber «nicht den besten Weg gewählt» und diesen auch noch «unter dem falschen Etikett» der Qualitätssteigerung verkauft. Nicht einmal im Ludwigshafener Ensemble werde die Ansicht vertreten, «ein Großorchester werden zu müssen», sagte Frisch. Die Experten müssten nun die Frage beantworten, ob eine stärkere Kooperation zwischen Mainz, Ludwigshafen und Koblenz ohne einen gravierenden Qualitätsverlust «denkbar und machbar» sei.
Frisch schränkte ein, dass der Minister nicht an die Ergebnisse der Anhörung gebunden sei. Der CDU-Politiker warnte Zöllner aber davor, sein ursprüngliches Konzept einfach «durchzuziehen». Eine solche Entscheidung würde der Minister «politisch nicht durchstehen».
Suche nach der neuen Struktur - Anhörung zur Orchesterreform begonnen
Mainz (ddp-swe). Die Intendanten der Staatsphilharmonie in Ludwigshafen und des Staatstheaters in Mainz, Rainer Neumann und Georges Delnon, haben sich erneut gegen eine Fusion ihrer beiden Orchester ausgesprochen. Bei einer Expertenanhörung am Donnerstag im Kulturausschuss des Mainzer Landtages räumten sie zwar ein, dass Strukturreformen nötig seien. Zugleich sahen aber beide Intendanten bei einer Fusion oder engen Zusammenarbeit große Probleme bei der Disposition der Musiker und warnten vor «verheerenden Folgen» für die Kulturlandschaft.
Neumann plädierte für ein Maßnahmenbündel an Einsparungen sowie eine Form der «äußeren Kooperation» durch eine flexibel einsetzbare «Task Force» aus Musikern. Zudem sah der Intendant «Potenziale im Tarifvertrag, die optimiert werden können und müssen». Die «grausame Perspektive» der umfassenden Einsparung von rund zwei Millionen Euro müsse aber wenigstens zu einer echten Reform «ohne Proporzdenken und Interessenausgleich» genutzt werden, forderte Neumann.
Delnon unterstrich, angesichts der enormen Konkurrenzsituation für das Mainzer Staatstheater im Rhein-Main-Gebiet müsse das Haus ein möglichst großes eigenes Ensemble behalten, um ein adäquates, künstlerisch hochwertiges Angebot bieten zu können. Eine Ausgliederung des Orchesters sei «keine Ideallösung» und müsse vertraglich genauestens geregelt werden. Kooperationen mit anderen Häusern seien aber wichtig und mit einer Orchesterakademie denkbar. Delnon warnte zudem, sollte die Stadt Mainz ihre in dieser Woche vorgeschlagenen massiven Einsparungen beim Staatstheater realisieren, «wäre das Staatstheater Mainz 2007 künstlerisch und wirtschaftlich am Ende».
s. auch http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=544…