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Deutsche Kulturstiftung: Weiss drängt auf Angebot der Länder +++ Novelle des Filmförderungsgesetzes ist Thema Nummer eins
Deutsche Kulturstiftung: Weiss drängt auf Angebot der Länder
Baden-Baden (ddp). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) drängt in der Auseinandersetzung um die geplante Deutsche Kulturstiftung auf ein Angebot der Bundesländer. Das Angebot des Bundes, die Bund-Länder-Stiftung mit 38,3 Millionen Euro auszustatten, halte sie aufrecht, sagte Weiss am Sonntag im Südwestrundfunk. Die Forderung des bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), wonach die Mittel aus dieser Stiftung nur mit einem einstimmigen Beschluss aller Bundesländer vergeben werden dürften, sei hingegen für den Bund «nicht akzeptabel». Wenn die Länder nicht auf die Konzeption des Bundes eingingen, könne man auch weiterhin mit zwei Kulturstiftungen gut leben.
Bei den Gesprächen um den Solidarpakt II will sich die Politikerin dafür einsetzen, dass ein bestimmter Prozentsatz ausschließlich Kultureinrichtungen zugute kommt: «Das wäre schon bei 0,5 Prozent sehr viel», sagte Weiss. Sie sei der Meinung, «dass die Sanierung eines Stadttheaters oder einer Konzerthalle oder auch die Sanierung einer Jugendmusikschule oder eines historischen Gebäudes genauso die Infrastruktur verbessert wie das Anlegen einer neuen Straße».
Weiss: Novelle des Filmförderungsgesetzes ist Thema Nummer eins
Berlin (ddp). Der deutsche Film hat nach Ansicht von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) mehr Werbung nötig. «Es gibt wirklich wunderbare Produktionen, die zu wenig bekannt werden, weil wir zu wenig die Werbetrommel rühren», sagte Weiss der Berliner Tageszeitung «B.Z.» (Montagausgabe). Die geplante Änderung des Filmförderungsgesetzes solle deshalb Schwerpunkte setzen in den Bereichen «Marketing und Außenrepräsentanz». Die Novelle des Gesetzes gehöre derzeit zu ihren vorrangigen Aufgaben.
Weiss verteidigte zugleich den Föderalismus in der deutschen Kulturpolitik. Der Föderalismus habe in Deutschland eine der «reichsten und vielfältigsten Kulturlandschaften der Welt erzeugt», betonte die Ministerin. Sie achte das föderale System sehr, sehe aber auch, dass die Kooperation zwischen den Ländern sowie zwischen Bund und Ländern verbessert werden könnte.