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Weiss verdoppelt Fördermittel für Deutschen Übersetzerfonds +++ Berlin: Pilzbefall bremst den Akademie-Neubau

Weiss verdoppelt Fördermittel für Deutschen Übersetzerfonds
Berlin (ddp). Die Bundesregierung verdoppelt die Förderung für den Deutschen Übersetzerfonds. Die Zuweisung steige von 102.000 Euro im vergangenen auf 200.00 Euro in diesem Jahr, sagte Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) am Donnerstag in Berlin. Mit dem Geld soll der Fonds Stipendien für Übersetzer finanzieren und Veranstaltungen organisieren können. Die Aufstockung trotz knapper Spielräume im Kulturhaushalt stelle eine «Wertschätzung der erfolgreichen Arbeit des Übersetzerfonds» dar, betonte Weiss. Im Zeitalter der Globalisierung spielten «gerade literarische Übersetzungen eine herausragende Rolle als Mittler zwischen Ländern und Kulturen». Der Deutsche Übersetzerfonds wurde Ende 1997 gegründet.

Berlin: Pilzbefall bremst den Akademie-Neubau
Im Streit um die Fortsetzung der Arbeiten beim Neubau der Berliner Akademie der Künste zeichnet sich eine Lösung ab: "Wenn sich Bauherr und Generalunternehmer nicht einigen können, wird das Land Berlin den Weiterbau übernehmen", erklärte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD). Den Schimmelpilzbefall im künftigen auf vier Ebenen unterirdisch angelegten Archiv der Akademie sieht seine Behörde nicht als Problem. Dies sei nur ein "baubedingter vorübergehender Zustand". Die Akademie hingegen sieht dadurch ihren Neubau in Frage gestellt.
Der Pilzbefall war kürzlich bei einer Abnahmebegehung entdeckt worden. Aufgrund der Luftfeuchte in den Räumen war es zu Kondensatbildungen an den kalten Kellerwänden gekommen. Diese begünstigen das Pilzwachstum, wie es hieß. Die Pilze seien ausschließlich auf dem vor drei Wochen aufgebrachten mineralischen Wandanstrich gefunden worden, der den Nährboden für die Pilze bilde. Ein erneuter Schimmelpilzbefall könne durch die später vorhandene Klimatisierung der Archivräume vermieden werden. Strieder und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) wollen am Freitag über die Probleme beim Neubau sprechen.
Nach Einschätzung von Bauphysikern seien es normale Schimmelpilze, die durch einfache fungizide Behandlungen abgetötet werden könnten. Entsprechende Maßnahmen würden sofort eingeleitet. Ein über den jetzigen Befund hinausgehender Befall der Archivbauten oder anderer Teile des Baus seien nicht zu befürchten, sagte der Sprecher. Entgegen anderer Auffassungen biete der künftige Standort des Archivs in den Untergeschossen des Neubaus am Pariser Platz «raumklimatisch ideale Bedingungen». Ursprünglich sollte das Archiv auf einem Grundstück in der Behrenstraße errichtet werden. Nach einem Verkauf des Grundstücks an das benachbarte Hotel «Adlon» sollte das Archiv nun in die Tiefgeschosse ziehen.
Unterdessen fordern die Berliner Grünen der Senatsbauverwaltung die Verantwortung für derart wichtige Projekte zu entziehen. Diese sei nicht in der Lage, anspruchsvolle Bauten zu realisieren, sagte die kulturpolitische Sprecherin Alice Ströver. Das betreffe außer der Akademie der Künste auch die Topografie des Terrors und den Umbau des Marstalls am Schlossplatz für die «Musikhochschule Hanns Eisler».