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9.7.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Berlin: Grünes Licht für Opernreform +++ Mehr Uraufführungen an deutschen Bühnen +++ Cottbus erhält «Kultur-TÜV» von Fernsehsender

Berlin: Grünes Licht für Opernreform
orf - Der Berliner Senat hat am Dienstag (8. Juli) der vom Bund finanzierten Reform der hauptstädtischen Opernhäuser zugestimmt.
Da der Bund die finanzielle Verantwortung über weitere 25 Millionen Euro aus dem Berliner Haushalt übernehme, könne die Stiftung "Opern in Berlin" an den Start gehen, teilte die Kulturverwaltung mit.
Die frei gewordenen Haushaltsmittel könnten nun zum Personalabbau an den Opern eingesetzt werden. Bis 2009 müssten die Häuser mit 96,8 Mio. Euro an Subventionen auskommen, knapp 17 Millionen weniger als heute.
Die Opernstiftung soll nach den Plänen von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am 1. Januar 2004 an den Start gehen. Unter dem Dach der Stiftung sollen Deutsche Oper, Staatsoper Unter den Linden und Komische Oper als selbstständige GmbHs geführt werden. Verwaltung, Marketing und Werkstätten werden zusammengelegt.
Zur Gründung der Stiftung steuert der Bund einmalig drei Millionen Euro bei. Dabei übernimmt der Bund auch Ausgaben in den jeweiligen Institutionen, die bisher nicht im Berliner Haushalt aufgetaucht waren. Somit belaufe sich die dauerhafte Entlastung für Berlin laut Kulturverwaltung auf 16,4 Millionen Euro im Jahr.
Zunächst sollten die Subventionen für die Berliner Opern bis 2009 um 33,2 Millionen Euro gekürzt werden. Mit der Finanzierungszusage des Bundes fallen die erforderlichen Einsparungen nun geringer aus als befürchtet.

Mehr Uraufführungen an deutschen Bühnen
Köln (ddp). Die deutschen Bühnen haben in der Spielzeit 2001/2002 Mut zu Ur- und Erstaufführungen gezeigt. Deren Anzahl stieg nach der jährlichen Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins im Schauspiel und im Musiktheater auf 440 Werke. Das sind 77 Ur- und Erstaufführungen mehr als in der Spielzeit davor, wie der Bühnenverein am Dienstag in Köln mitteilte. Neue Werke machten damit einen Anteil von 16,2 Prozent an den Spielplänen aus.
Im Schauspiel waren in der Saison 2001/2002 mit Yasmina Rezas «Drei Mal Leben» und Igor Bauersimas «norway.today» zwei Stücke zeitgenössischer Autoren die meistinszenierten Stücke der Saison (26 beziehungsweise 23 Inszenierungen). Die höchsten Zuschauerzahlen erreichte «Der Zauberer von Oos» von L. Frank Baum mit über 175 000 Besuchern.
Unter den Top Ten der meistbesuchten Stücke waren mit «Die Schneekönigin» nach Andersen mit den zweithöchsten Besucherzahlen, «Kalif Storch» nach Hauff und «Dornröschen» nach Grimm drei weitere Kinder- und Jugendtheaterstücke. Lessings «Nathan der Weise» sahen an sämtlichen Bühnen insgesamt über 125 000 Zuschauer. Damit belegt das Stück in der Besucherstatistik den dritten Platz.
Im Musiktheater standen Werke an der Spitze der meistgespielten Opern, die seit vielen Jahren Publikumserfolge sind: Mozarts «Zauberflöte» und Humperdincks «Hänsel und Gretel». Auch weitere Mozartopern («Die Hochzeit des Figaro») sowie Opern von Verdi («La Traviata», «Rigoletto») und Puccini («La Bohème», «Tosca») erfreuen sich der Statistik zufolge nach wie vor großer Beliebtheit.
«Wer spielte was?», die jährliche Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins, umfasst das gesamte Repertoire von 357 deutschen Bühnen sowie 74 weiteren Bühnen aus Österreich und der Schweiz.

Cottbus erhält «Kultur-TÜV» von Fernsehsender
Mainz/Cottbus (ddp-lbg). Cottbus hat beim Fernsehsender 3sat den «Kultur-TÜV» bestanden. Nach Saarbrücken sei die Lausitzstadt der zweite Ort, dem diese Plakette des 3sat-Magazins «Kulturzeit» verliehen werde, teilte der Sender am Dienstag mit. Die Redaktion würdigte zunächst die «kulturellen Highlights» der Stadt. Dazu gehöre in erster Linie der Branitzer Park von Fürst Pückler-Muskau, der bald auf der Antragsliste zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe erscheinen solle.
«Pluspunkte» habe die Stadt aber vor allem mit ihren zahlreichen kulturellen Einrichtungen gesammelt. Dazu gehörten neun Museen und vier Theater. Zudem habe Cottbus einen seit Jahren stabilen Kulturhaushaushalt von knapp 16 Millionen Euro. Im Mittelpunkt stehe Kultur für künftige Generationen.
Kulturelles Aushängeschild ist nach Ansicht der 3sat-Redakteure das Staatstheater Cottbus. Experimentierfreudigkeit, Engagement und Publikumsnähe machten dessen Charme aus. Das Theater habe als einziges Mehrspartentheater in Brandenburg seine hohe Qualität gesichert. Dabei sei das Land «bundesdeutscher Meister im Schließen von Theatern».