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Der "Fall" junges Theater Bonn: Muß Krapf gehen? Von Werner Gorzalka, Tenor, Diplom-Informatiker:
Das Folgende ist mir gestern durch den Kopf gegangen: Nun steht es auf des Messers Schneide. Und es fragt sich immer mehr, ob sich die Stadt nicht von ihrem Kulturdezernenten, Herrn Krapf und dem neuen Intendanten des "großen Hauses" in ein übles Spiel hat hineinziehen lassen.
Der handstreichartigen Schließung des Jungen Theaters...Sie finden hier:
- Artikel "Und da kam ich ins Nachdenken:
Der "Fall" Junges Theater Bonn.
Muß Krapf gehen? - Horror statt Einladungen"
- Wie und an wen schreibe ich Leserbriefe? Siehe Anhang
- P.S. Kritiken zu "Die Schöne und das Biest" finden Sie unter www.go-arts.de
- Karten für Bundeskunsthalle: "Die Schöne und das Biest" ab So 5.10. www.jt-bonn.de
- Gästebuch mit Eintragungen finden Sie unter www.jt-bonn.de
Im General-Anzeiger gab es ganze Seiten voller Leserbriefe!
Königswinter, den 1. Oktober
Und da kam ich ins Nachdenken: Der "Fall" Junges Theater Bonn
Muß Krapf gehen?
(Diesen Artikel - meine Meinung - können Sie kostenlos verwenden, solange Sie ihn vollständig abdrucken und mir Bescheid geben. Kürzungen mit meiner Absprache möglich)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das Folgende ist mir gestern durch den Kopf gegangen:
Nun steht es auf des Messers Schneide.
Und es fragt sich immer mehr, ob sich die Stadt nicht von ihrem Kulturdezernenten, Herrn Krapf und dem neuen Intendanten des "großen Hauses" in ein übles Spiel hat hineinziehen lassen.
Vielleicht muß einer von beiden deswegen sogar irgendwann seinen Hut nehmen; das sind keine Petitessen!
Der handstreichartigen Schließung des Jungen Theaters, direkt nach der 95-prozentigen Renovierung für 144000 Euro (!) sollte heute sogar ein Ratsbeschluß folgen, der die endgültige Schließung des Jungen Theaters vorsah, schnell und entschlossen, ohne die Menschen zu fragen.
Der Insolvenzverwalter gibt wegen der geringen Schulden und wegen der hohen Vorbestellungen aber grünes Licht für die Fortführung des Spielbetriebes!
Und die Bundeskunsthalle läßt das Junge Theater ab nächsten Sonntag, dem 5. Oktober, sogar in ihrem eigenen Haus spielen! Sehen Sie "Die Schöne und das Biest" in der Bundeskunsthalle an der Museumsmeile! Siehe www.jt-bonn.de für Karten.
Wenn Sie die Kritiken und die Stücke selbst sehen, die im JTB aufgeführt worden sind, begreifen Sie nicht, wie man eine solche Einrichtung angreifen kann, außer man will ausschließlich seine eigenen Interessen durchsetzen.
Theater, das sowohl hervorragend gemacht ist als auch breitestes Publikum erreicht. Wo finden Sie so etwas in Deutschland?
Die beiden Herren, Krapf (Kulturdezernent von Bonn) und Weise (Intendant des Stadttheaters), die die Angestellten und die freien Mitarbeiter des Jungen Theaters, einfach über Nacht rauswerfen wollten, sehen sich nun vielleicht der Tatsache gegenüber, daß auf die Stadt Konsequenzen zukommen.
Denn es ist für mich noch nicht ausgemacht, welche rechtlichen Folgen diese "feindliche Übernahme" ohne Vorwarnung und unter abenteuerlichen Bedingungen noch haben wird.
Was bedeutet es rechtlich, wenn ein laufender Betrieb einfach, ohne triftige Gründe, daran gehindert wird, seinen Geschäften nachzugehen?
Was kostet das betriebswirtschaftlich, was bedeutet das für Aufwand für Tausende von Kindern, Eltern, Lehrer etc. Das muß sich die Stadt schon fragen lassen!
Was bedeutet es, wenn die Stadt erst gar kein Geld übrig hat, dann innerhalb von kürzester Zeit sich entscheidet, 144.000 Euro zu investieren (nicht wenig!), dann bei 95% Erledigung der Arbeiten das Theater handstreichartig schließt?
Und dann, wenige Tage später, am 1. 10. einen Ratsbeschluß durchbringen will, der das Theater einfach schließen soll?
Das hat doch nur dann eine Logik, wenn man die Spielstätte dem Jungen Theater wegnehmen will.
Und das versucht man nun weiter!
Und politisch sind sie nun eindeutig blamiert, egal, wiesehr sich Herr Weise nun "für das Junge Theater einsetzt", wie in den Zeitungen beschworen wird. Herr Krapf hat gezeigt, wie er mit Kulturschaffenden und anderen in Bonn umzuspringen gedenkt.
Und Herr Weise, der so gerne die reife, weil renovierte Frucht, die Spielstätte des Jungen Theaters, ausgeleert von Schauspielern und sonstigem Ungeziefer, übernommen hätte, sieht sich nun der Tatsache gegenüber, daß mehr als 11000 Unterschriften, "harte" Unterschriften, mit Adressen, innerhalb von acht Tagen gesammelt worden sind!
Sie wurden heute der Oberbürgermeisterin vor dem alten Rathaus übergeben.
Unterschriften von Menschen, die das Junge Theater, nicht Herrn Weise wollen, ihn, der bisher inhaltlich und formal ausschließlich gegen das Junge Theater gearbeitet hat, was seine Unansprechbarkeit und seine Spielpläne deutlich gezeigt haben.
Nie war er für Gespräche zugänglich, nie hat er etwas von seiner Million, die er so "großzügig" von seinem Budget an die Stadt zurückgeben wollte, auch nur einen Euro an das Junge Theater überwiesen, was er hätte tun können, gerne mit dem Einverständnis der Stadt.
Und es steht auf Messers Schneide, ob wir es schaffen, der massiven Einflußnahme von Herrn Weise zu entkommen, seinen ständigen sinnlosen "Interimsspielplänen". Es steht nicht schlecht, aber ich denke, wer mit Herrn Weise kooperieren will, wird von ihm aufgefressen werden. Das hat er schon öfters vorgemacht.
Und so etwas habe ich schon oft genug erlebt: Mit reinen Machtmenschen, die herrschen wollen, kann man nicht kooperieren, man muß sie bekämpfen, wenn sie einen angreifen.
Die Chancen für eine Fortführung des Jungen Theaters stehen, wie gesagt, ziemlich gut, Gelder sind da, z.B. eine Spende von 30.000 Euro seitens der Bundeskunsthalle.
Es sollte aber das Junge Theater sein, das weitermacht, nicht eine Hülse, die von Herrn Weise ausgehöhlt werden wird.
Herr Weise hat in dieser Stadt den guten Eindruck, den Herr Beilharz hier für die Oper aufgebaut hat, wohl jetzt schon gründlich zerstört.
Horror statt Einladungen! Einladungen gab es beim bunten Einweihungsfest von Herrn Beilharz vor über zehn Jahren.
Ansonsten: Welche freie Institution ist als nächstes dran?
Das Pantheon wurde von Herrn Weise schon liebevoll umarmt: Kleinkunst in der Bonner Oper...
Wird das Pantheon in der Umarmung ersticken? Wahrgenommen wird in der Öffentlichkeit jedenfalls die Oper und nicht das Pantheon.
Mit den besten Wünschen für das wirkliche Junge Theater
Werner Gorzalka
Tenor, Diplom-Informatiker
Sänger, Stimmbildner und Produzent
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