Manchester - Nach ihrem Zwangsabschied aus London zieht die renommierte English National Opera nach Manchester. Gemeinsam mit der Region Greater Manchester arbeite man an Plänen, bis 2029 einen neuen Hauptstandort zu etablieren, teilte das Opernhaus mit.
Auch andere Städte wie Birmingham oder Liverpool standen zur Auswahl. Den Ausschlag für das Gebiet Greater Manchester mit mehr als drei Millionen Einwohnern gab unter anderem, dass es die größte europäische Stadt ohne ansässige Operngesellschaft ist, wie die BBC berichtete.
In der Stadt Manchester selbst leben etwa 440 000 Menschen. Zum Einzugsgebiet gehören auch Städte wie Salford, wo sich mit dem modernen Lowry-Theater eine mögliche Spielstätte befindet.
Der britische Kulturrat hatte gedroht, die staatliche Förderung von zwölf Millionen Pfund (14 Mio Euro) im Jahr zu streichen, wenn die Institution nicht in einen anderen Teil Englands umzieht. Auch nach dem Umzug will die English National Opera weiterhin an seinem aktuellen Standort, dem London Coliseum, auftreten. «Mit dieser künftigen Ausrichtung werden wir unsere Rolle als nationale Institution weiter ausbauen», sagte Opern-Interimschefin Jenny Mollica.
Die umstrittene Maßnahme des Kulturrats ist Teil des «Levelling up»-Programms, mit dem die konservative britische Regierung die Lebensverhältnisse im Land angleichen will. Die staatlichen Mittel machen bisher rund ein Drittel des Einkommens der Oper aus.