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Die Klassikerstadt Weimar soll nicht zur Ruhe kommen: Nach dem verheerenden Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek ist heute durch die Explosion einer Würstchenbude auf dem Weimarer Weihnachtsmarkt das historische Schillerhaus erheblich beschädigt worden.
An der Fassade seien nahezu alle Fensterscheiben zu Bruch gegangen, Fensterrahmen und Türen seien nach innen gedrückt oder herausgerissen worden, teilte die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen mit. Das massive historische Eingangstor zur Schillerstraße wurde herausgerissen, Teile des Daches sind beschädigt. Die Stiftung entschied, das Haus bis zum 11. Dezember zu schließen.Die Explosion eines Imbisswagens hatte am Morgen einen Teil der Weimarer Fußgängerzone verwüstet und zahlreiche Häuserfassaden in Mitleidenschaft gezogen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Ursache soll nach Vermutungen der Polizei eine geöffnete Gasflasche gewesen sein. Der Besitzer des Wagens auf einem Weihnachtsmarkt wurde am Mittag vernommen.
Laut Stiftung milderte ein Baugerüst am Schillerhaus die Wucht der Explosion ab. Neben den Schäden am Gebäude seien auch im Ausstellungsbereich Schäden zu beklagen. So wurden Grafiken und ein Spiegel aus dem Besitz Friedrich Schillers beschädigt. Auch verschiedene Draperien seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Schaden könne bislang noch nicht beziffert werden, liege aber mindestens bei 50 000 Euro.
Das Haus hatte der Dichter Friedrich Schiller 1802 mit seiner Frau und seinen vier Kindern 1802 bezogen und dort bis zu seinem Tode 1805 gelebt.
Quelle: mdr.de