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Berlin/Dresden (ddp-lsc). Im Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke im Dresdner Elbtal beharrt der internationale Rat für Denkmalpflege, ICOMOS, auf einem Tunnel als «einziger Lösung». «Wir können nur raten, den Bau sofort zu stoppen und die Tunnellösung noch zu realisieren», sagte ICOMOS-Präsident Michael Petzet am Freitag in Berlin. Zugleich kritisierte er die «unglaublich sture Haltung» der sächsischen Staatsregierung.
Der Bau der Brücke hatte im November begonnen. Die UNESCO hat angekündigt, dem Dresdner Elbtal den Titel Weltkulturerbe zu entziehen, sollte die Brücke gebaut werden. Einen Tunnel würde sie akzeptieren. ICOMOS berät die UNESCO in Weltkulturerbe-Fragen. Die Entscheidung über den Titel will das UNESCO-Welterbekomitee im Juli auf seiner Sitzung in Quebec treffen.
Gegner der Waldschlößchenbrücke streben derzeit einen Bürgerentscheid für einen Elbtunnel an. Dazu haben sie 40 000 Unterschriften gesammelt. Die Entscheidung, ob die Dresdner darüber abstimmen können, will der Stadtrat am Dienstag (22. April) fällen. Die Stadtverwaltung hat das Bürgerbegehren bereits für unzulässig erklärt, da unter anderem der Kostendeckungsvorschlag der Tunnel-Befürworter nicht den gesetzlichen Anforderungen genüge.