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Neonazis verteilen Propaganda-CDs an Schulen in Wunsiedel

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Wunsiedel (ddp-bay). Der rechtsextreme «Kameradschaftsbund Hochfranken» hat an mehreren Schulen im oberfränkischen Wunsiedel Propagandamaterial verteilt. So sei den Schülern eine so genannte Nationale Schulhof-CD angeboten worden, teilte die Leiterin der bayerischen Projektstelle gegen Rechtsextremismus, Simone Richter, mit. Mit der Aktion lehne sich die Kameradschaft an die Strategie der NPD an.

Die CD wurde Richter zufolge an der Realschule, Hauptschule und der Grundschule verteilt. An den Laternenpfosten vor dem Gymnasium seien Aufkleber angebracht worden, die auf die CD hinweisen und eine Internetseite zum Download angeben. Auch in der Umgebung der Wirtschaftsschule seien Flyer mit Hinweis auf die CD an Schüler verteilt worden.

Einige Schulen kündigten nun Aktionen gegen Rechtsextremismus an. So wolle etwa die Hauptschule noch in dieser Woche eine Schredder-Aktion für die noch vorhandenen Propaganda-CDs veranlassen, sagte Richter.

Seit 2001 war Wunsiedel vier Mal in Folge das Ziel von Neonazis beim so genannten Heß-Gedenkmarsch. 2005 und 2006 waren die Aufmärsche jedoch gerichtlich verboten worden. Der 1987 gestorbene Hitler-Stellvertreter und verurteilte Kriegsverbrecher Rudolf Heß ist in Wunsiedel begraben.

Laut bayerischem Verfassungsschutzbericht 2006 gehört der «Kameradschaftsbund Hochfranken» zu den aktivsten Neonazi-Gruppierungen in Nordbayern.


s. auch:
http://www.nmz.de/nmz/2007/03/magazin-rechts.shtml