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Der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Simon Rattle, kann sich die Auflösung seines Orchesters aus Finanznot vorstellen. "Man muss sich inzwischen leider auch das schlimmste Szenario ausmalen", sagte der 49-Jährige in einem am Wochenende veröffentlichten "Spiegel"-Interview.
Auf der einen Seite sehe er die ausweglose Lage der Stadt, "die längst bankrott ist", andererseits sei die kulturelle Demontage "eine unglaubliche Schande gerade für Berlin"."Kultur und innerhalb der Kultur die Musik sind das Beste und Faszinierendste, was die deutsche Hauptstadt international zu bieten hat", zitierte das Magazin Rattle. Das setze sie mit Fusionsplänen und Schließungen aufs Spiel.
Hintergrund sind Pläne des Berliner Kultursenators Thomas Flierl, die Orchesterlandschaft der Stadt zu reformieren. "Die Frage ist, ob Berlin sieben Orchester benötigt", sagte der Politiker im Vormonat. Bei der aktuellen Publikumsentwicklung zeichne sich langfristig ein Überangebot an Konzerten ab. Neben den Berliner Philharmonikern gebe es nur noch Platz für zwei weitere hochkarätige Klangkörper.
Quelle: orf.at