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Oper Erfurt: Bühnenbaufirmen als "Bühnenkartell" zusammengeschlossen?

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Der Bau der Erfurter Oper wird jetzt von der Staatsanwaltschaft München genauer unter die Lupe genommen. Ein Sprecher sagte, Bühnenbaufirmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden verdächtigt, sich zu einem "Bühnenkartell" zusammengeschlossen zu haben.

mdr - Damit bestätigte er einen Bericht der "Thüringer Allgemeinen". Die Mitglieder des Kartells sollen sich vor Abgabe ihrer Angebote über Preise verständigt haben. Die Absprachen bezogen sich laut Staatsanwaltschaft auf zahlreiche Bauvorhaben mit Auftragsvolumen bis in den zweistelligen Millionenbereich. Bereits Mitte Oktober wurden Bühnenbaufirmen, private Wohnungen und vier Ingenieurbüros durchsucht. Auslöser dafür war nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine anonyme Anzeige zum Opernbau in Erfurt aus dem Jahr 2000.

Der Hochbauamtsleiter von Erfurt, Mülders, sagte, die Stadt habe bereits im November 2000 alle Unterlagen an die Kriminalpolizei in München übermittelt und seitdem nichts mehr gehört. Die Stadt könne als Bauherr laut den Vertragskonditionen bei stichhaltigen Verdächtigungen vorerst drei Prozent der Bausumme einbehalten. Das mache bei einer Gesamtsumme von rund zehn Millionen Euro für die Bühnentechnik rund 300.000 Euro aus.

Wettbewerbsbeschränkende Absprachen werden mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren Gefängnis oder mit Geldstrafe geahndet. Der Staatsanwaltsprecher sagte, bisher gebe es keine Hinweise, dass die Auftraggeber bestochen worden sind.
Das Hochbauamt erwartet in den kommenden Wochen von der zuständigen Firma die Schlussrechnung für die Bühnentechnik im neuen Opernhaus. Mülders rechnet mit einer Summe von 400.000 bis 500.000 Euro. Der Erfurter Theaterbau hat insgesamt etwa 60 Millionen Euro gekostet und war im September eröffnet worden.

Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1025654.html