Magdeburg - Sachsen-Anhalt fördert die Entwicklung der Literatur im Land mit jährlich 208 000 Euro. Damit liege Sachsen-Anhalt ungefähr gleichauf mit Sachsen, Bremen und Bayern, teilte Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) am Dienstag in Magdeburg mit. Wesentlich weniger geben seinen Angaben zufolge das Saarland (9250 Euro) und Thüringen (115 000 Euro) aus, deutlich mehr dagegen Brandenburg (956 270 Euro) und Nordrhein-Westfalen (749 700 Euro).
Olbertz bezog sich auf eine Umfrage auf der Ebene der Kultusministerkonferenz, die die Bundesländer miteinander vergleicht. Für alle Länder sei ein Fragenkatalog erstellt worden, der die öffentlichen Fördermittel für die Literaturförderung insgesamt, die institutionelle Förderung von Literatureinrichtungen und die Projektförderung sowie die Vergabe von Literaturpreisen und Stipendien erfasst. «In der Höhe der zur Verfügung gestellten Landesmittel heben sich die Länder beträchtlich voneinander ab», sagte Olbertz.
Zu den besonderen Förderschwerpunkten in Sachsen-Anhalt gehören die Landesliteraturtage. Sie werden mit bis zu 50 000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Im jährlichen Wechsel werden vom Land Preise vergeben: der Georg-Kaiser-Förderpreis für junge Literaten, der Wilhelm-Müller-Preis sowie der Friedrich-Nietzsche-Preis. Mit jährlich 15 750 Euro unterstützt das Land Arbeits- und Aufenthaltsstipendien für den schriftstellerischen Nachwuchs. Der Friedrich-Bödecker-Kreis e.V., der im Auftrag des Landes für die Förderung der Gegenwartsliteratur und für die literarische Nachwuchsförderung verantwortlich ist, bekommt eine institutionelle Förderung von 135 700 Euro.
Ab 2011 wird es im Rahmen der Landesliteraturtage einen Kinderliteraturtag geben. Ergebnissen der IGLU-Studie 2008 zufolge lesen die meisten Grundschulkinder in Sachsen-Anhalt gut, aber zum Teil nicht gern.