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Das heftig umstrittene Berliner Ausstellungsprojekt über die terroristische «Rote Armee Fraktion» (RAF) wird den Hauptstadtkulturfonds in einer Sondersitzung beschäftigen.
Berlin (ddp). Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) lud die Mitglieder der Gemeinsamen Kommission zu einem solchen Treffen ein. Das Gespräch, zu dem das überarbeitete Konzept der Ausstellungsmacher «Kunstwerke» vorliegen wird, sei für Mitte September anberaumt, sagte ein Sprecher Flierls am Donnerstag. Die Schau ist für Ende 2004 geplant.Der Gemeinsamen Kommission für den Hauptstadtkulturfonds gehören neben Flierl, der den Vorsitz hat, Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos), Ministerialdirigent Knut Nevermann, der Chef der Senatskanzlei, André Schmitz, und die Kuratorin Adrienne Goehler an.
Der Hauptstadtkulturfonds hatte zur Vorbereitung der Ausstellung 100 000 Euro bewilligt. Eine mögliche Rückforderung dieser staatlichen Mittel wird nun geprüft, da der Bund Zweifel an der Erfüllung der Vergabebedingungen hat. Dies geht aus der schriftlichen Antwort der Kulturstaatsministerin auf Fragen von FDP-Chef Guido Westerwelle hervor.
Der Deutsche Kulturrat kritisierte, auch im Fall dieser Schau müsse die Juryentscheidung akzeptiert und dürfe keine staatliche Einflussnahme unternommen werden. Eine Sprecherin von Weiss entgegnete, es gehe nicht um staatliche Einflussname, sondern es werde geprüft, ob die Voraussetzungen für die Zustimmung zur Förderung noch gegeben seien.