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Das Land Nordrhein-Westfalen wird seine finanzielle Unterstützung für das Kulturfestival RuhrTriennale offenbar deutlich einschränken.
Düsseldorf/Essen (ddp-nrw). Wie Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) in einem Zeitungsinterview erklärte, werde die Förderung angesichts der Landesetat-Lücke von 1,6 Milliarden Euro aller Voraussicht nach beschnitten. «Wer gegebenenfalls im Landesalten- und Jugendplan sowie in der sozialen Infrastruktur kürzen muss, darf andere Bereiche nicht von vornherein ausschließen», sagte Steinbrück in einem Gespräch mit der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr-Zeitung (Samstagausgabe).In den für September geplanten Kabinettsklausuren solle über die konkreten Einsparungen für die Triennale entschieden werden. Zugleich widersprach Steinbrück Spekulationen, das erst im vergangenen Herbst gestartete dreijährige Festival werde möglicherweise nach nur einem Durchlauf im kommenden Jahr wieder eingestellt. «Ich bin mir über den Stellenwert der Triennale sehr im Klaren», erklärte der Ministerpräsident dem Blatt zufolge. Das Land unterstützt das dreijährige Festival, welches das Ruhrgebiet als international renommierten Kulturstandort profilieren soll, bis zum Frühjahr 2004 mit insgesamt rund 40 Millionen Euro.
orf (14.7.) - Gerüchten um ein angeblich bevorstehendes Aus für das Kulturfestival Ruhrtriennale hat der Kulturpolitische Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, Oliver Keymis, widersprochen. "Die Ruhrtriennale wird weitergeführt", sagte Keymis am Montag. Schließlich sei das von der rot-grünen Koalition 2002 ins Leben gerufene Festival in der Intendanz von Gerard Mortier "ein Erfolgsprojekt", das zunehmend steigendes Publikumsinteresse finde.
Auch der zum Nachfolger Mortiers vorgesehene Theatermann Jürgen Flimm sagte, er sei wohl kaum in dieses Amt gewählt worden, wenn die Ruhrtriennale nicht weitergeführt werden sollte. Flimm war erst am vergangenen Freitag vom Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH formal zum neuen Triennale-Intendanten berufen worden.
Keymis gestand zu, dass es beim sozialdemokratischen Regierungspartner "gewisse Kreise gibt, denen die Triennale nicht so wichtig erscheint". Falsch sei die Behauptung, dass das für drei Jahre bis 2004 mit 41 Millionen aus der Landeskasse finanzierte Festival ein "grünes Projekt" sei. "Die Triennale profiliert die Region und NRW, aber nicht irgendeine Partei", betonte er.
Möglicherweise könnten die Gerüchte um ein angebliches Ende des Festivals "auch als Vorspiel zu beabsichtigen Einsparungen bei der Triennale gedacht sein", meinte Keymis. "Wer an der Kultur spart, will nicht sparen." Schließlich mache der Kulturetat kaum mehr als ein Viertel Prozent des gesamten NRW-Haushalts aus. In der vergangenen Woche hatte es ein Gespräch zwischen Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) und NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne) gegeben, bei dem offenbar auch über die Zukunft der Ruhrtriennale gesprochen worden war.