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Theaterverhandlungen gestartet - Olbertz kündigt Abstriche an

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Die Theater in Sachsen-Anhalt müssen künftig ihre Gürtel enger schnallen. Angesichts der klammen Haushaltslage des Landes müsse auch im Bereich der Theater- und Orchesterförderung mit Abstrichen gerechnet werden, sagte Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) am Mittwoch in Magdeburg.

Magdeburg (ddp-lsa). Er könne sich vorstellen, dass das künftige Theaterbudget um rund ein Zehntel gekürzt werde. Auch gebe es keine Bestandsgarantie für alle Bühnen des Landes, sagte er bei einem ersten Gespräch über die Theaterverträge der nächsten Jahre mit Theaterleitern und Bürgermeistern.

2003 beläuft sich das Gesamtbudget für die Theaterlandschaft im ganzen Land auf 91 Millionen Euro, 43,6 Prozent davon stammen aus der Landeskasse, der Rest von den Kommunen. Der Landesanteil an der Förderung werde auch künftig gleich hoch bleiben, die Summe insgesamt jedoch sinken, sagte der Minister.

Olbertz versprach, dass trotz der Sparzwänge kein Theatervertrag vorzeitig gekündigt werde. Er könne sich sogar vorstellen, die neuen Verträge künftig auf fünf statt der bisherigen vier Jahre auszuweiten, um den Theatern mehr Planungssicherheit zu ermöglichen. Außerdem solle die wirtschaftliche Selbstständigkeit der Häuser gestärkt werden. Ziel sei es, trotz der Einsparungen den hohen Anspruch der Bühnen zu erhalten.

Die Kürzungen würden nicht linear erfolgen, sondern seien qualitätsabhängig, betonte Olbertz. Es würden Förderschwerpunkte gebildet, die im «besonderen Landesinteresse» liegen. Insbesondere Theater in den großen Städten und Regionaltheater sollen unterstützt werden. Aber auch Häuser mit einem besonderen künstlerischen Profil könnten auf Zuwendungen hoffen. Außerdem seien Hilfen in Krisensituationen nicht ausgeschlossen, sagte der Minister.

Zusätzlich müssten die Theater ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterentwickeln, betonte der Kultusminister. Dazu gehörten Sponsoring oder auch Kooperationen zwischen den einzelnen Bühnen. Vorstellbar seien zum Beispiel die Zusammenlegung von Verwaltungen oder auch Zusammenarbeit im Bereich Bühnenbau.