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Thüringen: Meininger Intendant zweifelt an Theater-Finanzierung

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Der Intendant des Meininger Theaters, Res Bosshart, zweifelt am Finanzierungsmodell der Thüringer Theater. Dieses Modell «wird wohl nicht bis 2008 halten», sagte Bosshart am Dienstag in Meiningen.

Meiningen (ddp-lth). Er rechne damit, dass es «nach den Landtagswahlen schon Überraschungen geben wird», fügte er hinzu.
Die Landesregierung und die Träger der Thüringer Theater hatten Ende vergangenen Jahres Verträge über die Finanzierung der Bühnen bis 2008 geschlossen. Die Finanzzuweisungen waren unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass verschiedene Theater kooperieren. Die Landtagswahlen finden im nächsten Jahr statt.
Zu der Kooperation des Meininger Theaters mit dem Theater Eisenach sagte Bosshart, er rechne mit einem schwierigen Weg zueinander. Bosshart, der ab 2004/05 auch die Intendanz in Eisenach übernehmen soll, kritisierte insbesondere die Forderung aus Eisenach, das Meininger Orchester von 68 auf 59,5 Stellen zu verkleinern. Bei diesem «unerträglichen Beschluss» gehe es «nicht um Kunst, nicht um Qualität, nicht einmal ums Finanzielle». Grund sei seiner Meinung nach einzig, die Kooperation in Eisenach durchsetzen zu können.
Allerdings gebe es zur Kooperation mit Eisenach keine Alternative, sagte Bosshart. Komme die Kooperation nicht zustande, müssten in Meiningen sofort 30 bis 40 Stellen abgebaut werden,
Das Meininger Theater musste in der zurückliegenden Spielzeit laut Bosshart einen Rückgang der Besucherzahlen um 2,5 Prozent hinnehmen. Insgesamt seien für 512 Veranstaltungen knapp 143 000 Karten verkauft worden, 3342 weniger als im Jahr zuvor. Alle Sparten seien gleichermaßen betroffen gewesen. Als Gründe nannte er die Verunsicherung beim Publikum durch den Wechsel der Intendanz und die unklare Situation durch die Kooperationspläne mit dem Theater in Eisenach. Auch die Zahl der Abonnenten gehe zurück. Für die kommende Spielzeit rechne er mit 5000 Abonnements, 250 weniger als in dieser Spielzeit.