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Bürgerschaftliches Engagement und staatliche Denkmalpflege sollten nach den Worten von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) stärker miteinander verzahnt werden.
Berlin (ddp-bln). Denkmale könnten interessierten Laien öfter zugänglich gemacht und zur schonenden Nutzung überlassen werden, sagte die Politikerin am Sonntagabend im Berliner Denkmalsalon. Zudem sei es längst angebracht, Denkmalschutz als Schulfach zu etablieren. Sie sei sich sicher, dass die Menschen insgesamt «mehr über Haus, ihre Stadt und ihre gebaute Umwelt» wissen möchten.Denkmalschutz brauche Ideen, fügte Weiss hinzu. Phantasie und bürgerschaftliches Engagement müssten noch viel mehr gefördert und gefordert werden als bisher. Ein enger Schulterschluss zwischen Fachleuten und Bürgern verhindere halbherzige Sanierungsoffensiven nach dem Prinzip «Wo ist der nächstmögliche Fördertopf?», betonte Weiss. Denkmalschutz, vor allem aber Denkmalnutzung stärke die kulturelle Infrastruktur des Landes und sei damit ein wichtiger Standortfaktor.
Zum Tag des offenen Denkmals hatten rund 60 000 Berliner und Gäste der Stadt am Wochenende die mehr als 240 Angebote genutzt. Allein zum Schwerpunktthema «Wohnen im Denkmal» gab es etwa 100 Offerten. Bundesweit nutzten über vier Millionen Menschen die Gelegenheit, einen Blick in historische Gemäuer werfen zu können. Bereits seit 1993 öffnen am «Tag des offenen Denkmals» in Deutschland historische Bauten und Stätten. Dabei ist der Denkmaltag der deutsche Beitrag zu den «European Heritage Days» unter der Schirmherrschaft des Europarates. Beim ersten Aktionstag vor zehn Jahren beteiligten sich 1200 Kommunen mit 3500 Denkmälern.