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Die Forderung der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP nach einer Bundesstiftung für die Berliner Staatsoper Unter den Linden ist von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) zurückgewiesen worden.
Das Verlangen nach einer Bundesoper sei ein „kulturpolitisches Armutszeugnis“ und würde das Aus der Operntrias in der Hauptstadt bedeuten, betonte die Politikerin am Mittwoch. Was wohlfeil klinge, sei „die teuerste aller denkbaren Möglichkeiten“. Interessanterweise lasse die Opposition die Finanzierung völlig offen, kritisierte Weiss. Eine Übernahme der Staatsoper sei allein mit historischen Verweisen nicht zu rechtfertigen.Der Bund beabsichtigt, für die Berliner Opernstiftung drei Millionen Euro Starthilfe zu geben und den Kulturhaushalt Berlins um 22 Millionen Euro zu entlasten. Dies sei „unter den gegenwärtigen Bedingungen die beste Chance, allen drei Häusern eine Zukunft zu geben“, betonte die Staatsministerin. Die Zukunft der Opern liege „nicht in noch mehr Staat, wie jetzt gefordert, sondern in der Nutzung der vorhandenen Potenziale“. Die Stiftung verschaffe den Häusern Autonomie und Synergie, Sicherheit und die Freiheit, die sie für ihre künstlerische Arbeit brauchen", erklärte Weiss. Der Bund habe für die Übernahme weiterer Berliner Kultureinrichtungen ab 2004 klare Forderungen gestellt, betonte die Politikerin. So seien Quersubventionierungen ausgeschlossen, um Erfolg nicht zu bestrafen und Verlust zu belohnen. Weiterhin verblieben die Altschulden bei der Stadt, und das Ballett als eine Säule müsse gestärkt werden.