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Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) macht sich für die Beitrittsländer der Europäischen Union stark. Sie will sich bei den derzeitigen EU-Mitgliedsländern für eine neue Verteilung der jährlich wechselnden europäischen Kulturhauptstädte einsetzen, wie am Samstag das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» vorab berichtet.
Hamburg (ddp). Nach derzeitiger Planung hätte erst im Jahr 2020 ein osteuropäisches Land die Chance, eine Kulturhauptstadt zu stellen, sagte Weiss dem Blatt. «Wenn wir die Solidarität mit den Beitrittsländern ernst nehmen, müssen wir dies ändern.»Weiss will ihren Kollegen auf dem Treffen der EU-Kulturminister in Brüssel im November zwei Modelle vorschlagen: Entweder müsste die bestehende Liste so geändert werden, dass einer Stadt aus dem alten Europa eine Stadt aus den Beitrittsländern folgt. Dem anderen Plan zufolge würden für die festgelegten westeuropäischen Metropolen Partnerstädte zwischen Polen und Lettland gesucht werden. Die Kulturstaatsministerin sagte, sie favorisiere den zweiten Weg, der die Partnerschaft zwischen alten und neuen Mitgliedern vertiefen würde.