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Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) sieht das Stiftungsmodell für die drei Berliner Opernhäuser weiterhin als alternativlos. Es werde keinen Kompromiss geben, sagte sie der «Berliner Morgenpost». «Wir haben uns mit allen Seiten vor einem halben Jahr verständigt.» Berlin habe jetzt eine einmalige Chance. Deshalb müsse das Vertragswerk so bleiben. «Wir fangen sonst wieder bei null an», warnte Weiss.
Berlin (ddp-bln). «Wir haben mit großer Mühe 22 Millionen Euro zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt, um den Berliner Kulturhaushalt zu entlasten», betonte die Ministerin. Dieses Geld sei also an bestimmte Bedingungen gekoppelt. Es sichere den Erhalt der drei Opernhäuser. Deswegen könne es keinen Alleingang der Staatsoper geben. «Eine \'Bundesstaatsoper\' passt weder in die Systematik der Bundesförderung noch wäre es das richtige Signal», betonte sie.Mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) habe sie schon vor einem Jahr darüber diskutiert. «Aber wir sind kein Königreich mehr, und der Bund muss sich keine Staatsoper halten. Er könnte sie sich auch gar nicht leisten», sagte Weiss.
Nach dem Willen der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP soll der Bund die gegenwärtig mit 44 Millionen Euro subventionierte Staatsoper übernehmen. Die Einbeziehung der Bühne in eine Stiftung mit allen drei Berliner Opernhäusern lehnen sie aus künstlerischen und finanziellen Gründen ab. Vorgeschlagen wird, die Staatsoper in eine neu zu gründende bundeseigene Stiftung zu überführen oder alternativ in die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einzubeziehen.