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Xkpfszt! Auf der Jagd nach Titeln

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Sinfonien? Suiten? Sonaten? Von wegen! Kompositionen heißen heute in der Regel anders. Warum das so ist? Vielleicht, weil Kunst und Leben in vorher ungekanntem Maße miteinander verschmolzen sind, und die ganze Welt – kompliziert wie sie ist – in all ihren Facetten heute den Stoff liefert, den man zum Komponieren braucht. Insofern wären Titel wie „cadmiumscharlachrot“ (für Posaune von Antoine Beuger erstmals am 7.3. in Düsseldorf), „Zwei nachzutragende Resonanzen für Ruthi“ (für Klavier von Yuval Shaked am 4.3. in Köln) oder „Schrödingers Katze“ (für Orchester von Fredrik Zeller am 15.3. in Berlin) samt der dazugehörigen Musik schlicht fantasievoller Ausdruck unserer Zeit. Vielleicht spielt aber auch eine Rolle, dass es sich im Zeitalter des schnellen Konsums und der mächtigen Schlagworte auch auf dem Musikmarkt zu behaupten gilt.

Sinfonien? Suiten? Sonaten? Von wegen! Kompositionen heißen heute in der Regel anders. Warum das so ist? Vielleicht, weil Kunst und Leben in vorher ungekanntem Maße miteinander verschmolzen sind, und die ganze Welt – kompliziert wie sie ist – in all ihren Facetten heute den Stoff liefert, den man zum Komponieren braucht. Insofern wären Titel wie „cadmiumscharlachrot“ (für Posaune von Antoine Beuger erstmals am 7.3. in Düsseldorf), „Zwei nachzutragende Resonanzen für Ruthi“ (für Klavier von Yuval Shaked am 4.3. in Köln) oder „Schrödingers Katze“ (für Orchester von Fredrik Zeller am 15.3. in Berlin) samt der dazugehörigen Musik schlicht fantasievoller Ausdruck unserer Zeit. Vielleicht spielt aber auch eine Rolle, dass es sich im Zeitalter des schnellen Konsums und der mächtigen Schlagworte auch auf dem Musikmarkt zu behaupten gilt.Da braucht’s dann schon eine möglichst knallige oder geheimnisvolle Titelei, es reicht nicht, wenn die Musik interessant und spannend ist. Denn zum Hören muss es ja erst einmal kommen! Sicher treibt Steffen Schleiermacher sein hintergründiges Spiel mit solchen Mechanismen, wenn er seine neueste Komposition „Eher was für Madonna & Janet & Björk als für Nicolaus & Helmut & Hans“ (für Saxophon, Klavier und Schlagzeug am 11.3. in Berlin) nennt. Björk? Geil! Helmut? Hää? – Da ist man doch beruhigt, dass es unsere Lachenmänner noch nicht geschafft haben, zu Markenartikeln aufzusteigen.

Auch Iannis nicht, trotz solcher Titel wie Serment-Orkos, Synaphai oder ST/48. Selten gewinnt man den Eindruck, dass Titel und Musik sich so gut vertragen wie im Schaffen Xenakis’, dem wir auch an dieser Stelle ein wenig nachtrauern wollen. Titelgebung erlangt hier eine andere Dimension: etwas von dem wird eingefangen, was auch für die Musik charakteristisch ist... Titeln wie Caspar Johannes Walters „Gesang der Töne (aus der Ferne)“ für Kammerorchester und Adriana Hölszkys „umsphinxt... Ein Rätsel für Raubvögel“ für Chor möchte man ungehört solche Qualität zusprechen (am 30. bzw. 31.3. in Köln).

Weitere Uraufführungen/Termine

2.–4.3.: Neue Ensemble- und Solowerke von Nicolaus A. Huber, Coriún Aharonián, Christian Wolff, Ron Kuivila, Jô Kondô, Forum Neue Musik, Köln

: Neue Kammermusik von Rolf Riehm, Bojidar Dimov, Heinz-Martin Lonquich, Köln : Scott Roller: Helios, Stuttgart

5.–12.3.: Neue Kammermusik von Craig Sheppard, Antoine Beuger und Marcus Kaiser, Reihe KLANGRAUM, Düsseldorf

: Isabel Mundry: Changing Balance für Ensemble, Paris : Helmut Oehring/Iris ter Schiphorst: Effi Briest. Musiktheater; Oper Bonn : Makiko Nishikaze: away.from. away.away für Saxophonquartett, Stuttgart

9.3.–23.3.: Uraufführungen von Wolfram Schurig, Christian Ofenbauer, Johannes Kalitzke, Michaell Jarrell, Klaus Lang, Gerhard E. Winkler, Hörgänge Wien

9.3.–18.3.: 18. musik-biennale Berlin: Neues von Georg Katzer, James Dillon, Brice Pauset, Klaus Huber, Manuel Hidalgo u.v.a.

: Tobias PM Schneid: A Simple Symphony of Changes für Kammerorchester, Neuburg/Donau : Leif Segerstam: Sinfonie Nr. 29, München : Michael Riessler: Neues Werk für Kammerensemble, Frankfurt/M. : Peter Ruzicka: Celan, Musiktheater, Dresden : Vykintas Baltakas: Werk für Sopran und Ensemble, Klangspuren München : Mayako Kubo: I.W.D.H. für E-Gitarre und Streichquartett, Wien

30.3.–1.4.: Uraufführungen von Juliane Klein, Rebecca Saunders, Johannes Schöllhorn, Charlotte Seither, Musik der Zeit Köln

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