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Dresden (ddp). Im Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke ist nach dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele, Hartmut Haenchen, der zweite prominente Dresdner aus der CDU ausgetreten. Nach einem Bericht der «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Mittwochausgabe) verließ nun auch der Präsident der sächsischen Akademie der Künste und Vorsitzende des Welterbe-Kuratoriums, Ingo Zimmermann, die CDU.
Er begründete seinen Schritt damit, dass sich die Partei von den Äußerungen von Unions-Bundestagsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU) im Brückenstreit nicht distanziert habe. Den Angaben zufolge war Zimmermann mehr als 40 Jahre lang Mitglied der Union.Vaatz hatte den Mitgliedern der Initiative «Welterbe erhalten: Jetzt!» in einem Brief vorgeworfen, «eine Kulisse der Einschüchterung» schaffen zu wollen. Sie benutzten «fundamentalistische Kampfparolen» und sollten besser «wieder herunter von den Bäumen» kommen, «auf die Sie in Ihrer Eitelkeit, Ihrem Unfehlbarkeitsdünkel und Ihrer Anmaßung geklettert sind».
Falls die Waldschlößchenbrücke errichtet wird, droht dem Elbtal die Aberkennung des UNESCO-Titels als Weltkulturerbe. Das sächsische Oberverwaltungsgericht hatte am 9. März verfügt, dass die Landeshauptstadt die Bauaufträge für die Brücke auslösen muss. Gegen das Urteil hat die Stadt inzwischen Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und beim sächsischen Verfassungsgerichtshof in Leipzig eingelegt.