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Polit-Prominenz am Bau (v.li.): Klaus Lederer, Petra Merkel, Christian Wulff, Franziska Giffey, Günter Winands. Foto: Martin Hufner
Polit-Prominenz am Bau (v.li.): Klaus Lederer, Petra Merkel, Christian Wulff, Franziska Giffey, Günter Winands. Foto: Martin Hufner
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Der Deutsche Chorverband wird Bauherr

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In Berlin-Neukölln entsteht das Deutsche Chorzentrum
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Selten ist bei einer Pressekonferenz eine so hohe Dichte von Politikern zu beobachten. Doch die Erteilung der Baugenehmigung für das Deutsche Chorzentrum in Berlin war gewichtig: Der Bund war vertreten durch Günter Winands (an Stelle der kurzfristig verhinderten Kulturstaatsministerin Monika Grütters), der Berliner Senat durch Klaus Lederer (für das Bundesland Berlin), die Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln durch Franziska Giffey. Dazu traten Alt-Bundespräsident Christian Wulff (jetzt in der Funktion als Präsident des Deutschen Chorverbandes) und Ex-MdB Petra Merkel (als Vizepräsidentin des Deutschen Chorverbandes).

Dass man sich gut gelaunt und über die Parteigrenzen hinaus an dieser Stelle versteht, darf man auch als Symbol dafür sehen, in welchem Maße die Politik bereit ist, sich auch in Sachen Kultur zu engagieren.

„Das Chorzentrum wird der neue Dreh- und Angelpunkt für unsere Aktivitäten, um das gemeinsame Singen über alle kulturellen, sozialen oder konfessionellen Grenzen hinweg weiter fest in der Gesellschaft zu verankern. Andernorts wird über Ministerien gegen Einsamkeit diskutiert; Chöre helfen gegen die Einsamkeit durch emotionale Gemeinschaftserlebnisse“, so Chris-tian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbands.

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey, seit dem 14. März frischgebackene Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte, diese Ecke der Karl-Marx-Straße verdichte sich mit dem Bau des Deutschen Chorzentrums immer mehr zu einem Kulturkarree: „In unmittelbarer Nähe sind der „Heimathafen“ und die Neuköllner Oper, Kinderkünstezentrum der Jugendkunstschule und die Galerie im Saalbau. In Laufweite liegen ferner einige Jazzclubs, direkt vor der Haustür sind die Auf- und Abgänge der U-Bahn-Linie 7. Für Petra Merkel, Vizepräsidentin des Deutschen Chorverbands und Präsidentin des Chorverbands Berlin, schließt sich mit der Errichtung des Deutschen Chorzentrums in Berlin-Neukölln ein historischer Kreis: „Der Deutsche Chorverband ist endgültig in Berlin angekommen. Zur Finanzierung fließen als Eigenmittel des Deutschen Chorverbands rund 1 Million Euro ein, die unter anderem 2007 durch den Umzug nach Berlin aus dem Verkauf der Immobilie in Köln dafür zweckgebunden zurückgelegt wurden. Mit einer Förderung von 2,1 Millionen Euro aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Fördermitteln in Höhe von 645.000 Euro der Lotto-Stiftung Berlin kann das Projekt Deutsches Chorzentrum jetzt verwirklicht werden.“

Der verbleibende Fehlbedarf von 3,1 Millionen Euro wird über Darlehen von der KfW und der Berliner Sparkasse bereitgestellt, die in den kommenden Jahren aus den Miet­einnahmen zurückgezahlt werden, wobei die Mietverträge Laufzeiten von bis zu 25 Jahren haben. Als Bauherr fungiert dabei die Immobiliengesellschaft „Haus Karl-Marx-Str. 145 GmbH“, deren Eigentümer und Gesellschafter der DCV ist. Damit ist sichergestellt, dass das wirtschaftliche Risiko nicht unmittelbar beim Verband liegt und es zu keiner Belastung seiner Mitgliedsverbände führt.

Neben dem Deutschen Chorverband wird im Deutschen Chorzentrum der Chorverband Berlin mit den Büros der hauptamtlich tätigen Mitarbeiter, seiner Bibliothek und einem Musikarchiv ansässig werden. Auch die neue musikzeitung wird im Deutschen Chorzentrum ihr Hauptstadtbüro ansiedeln und mit dem Landesmusikrat Berlin als potentiellem Mieter werden ebenfalls Gespräche geführt. Darüber hinaus wird eine musikalische Kita mit 70 Plätzen, getragen durch Fröbel e. V., zukünftig das Haus mit Leben füllen. Ab April 2018 sollen die Bauarbeiten für das Deutsche Chorzentrum beginnen und im Herbst 2019 beendet sein.

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