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Schleswig-Holstein Musik Festival muss sparen

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Lübeck/Berlin - Das Programm des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) wird im kommenden Jahr wohl bescheidener ausfallen. Die angespannte Finanzlage des Landes und sinkende Sponsorengelder zwingen das an diesem Wochenende beginnende Festival künftig zu einem Sparkurs, wie die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf den SHMF-Intendanten Rolf Beck berichtete.

«In diesem Jahr haben wir 150 Konzerte, nächstes Jahr sind es vielleicht nur noch 120», sagte Beck dem Blatt. Auch die Zahl der momentan mehr als 40 Spielorte werde sich verringern. «Wir sind gerade dabei, die Qualität der Spielstätten zu durchleuchten und wenn nötig auch mal eine Pause zu beschließen.»

Bislang erhalte das Festival als eines der größten klassischen Musikfestivals Deutschlands einen jährlichen Zuschuss von 1,7 Millionen Euro von Schleswig-Holstein. Damit seien knapp 20 Prozent der Einnahmen abgedeckt. Den Rest erwirtschafte das Festival über Sponsoren und Eintrittsgelder. Beck warnte die Landesregierung vor weiteren Kürzungen. «Die Frage ist doch, wo ist die Schmerzgrenze? Wenn es weniger wird, geht es an die Substanz des Festivals», sagte er.

Einer der Hauptsponsoren des Festivals ist die angeschlagene HSH Nordbank, die nur durch Milliardenbürgschaften der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein gerettet werden konnte. Aufgrund langfristiger Verträge sei das Engagement des Geldinstituts zumindest noch für das kommende Jahr gesichert. «Aber ich bin nicht blauäugig: Leichter wird es bestimmt nicht werden», fügte Beck mit Blick auf die Ausgabebereitschaft privater Sponsoren hinzu.

Das 24. Schleswig-Holstein Musik Festival wird am Sonntag (12. Juli) in Lübeck eröffnet und dauert bis 30. August.

 

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