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Universal Music Entertainment setzt Werbung für Rammstein-Alben aus

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Berlin - Das Plattenlabel Universal Music Entertainment setzt seine Zusammenarbeit mit der Band Rammstein vorläufig aus. «Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben», heißt es in einem Statement des Unternehmens.

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. «Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss», schreibt das Label. «Nach Bekanntwerden der Vorwürfe haben wir die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Recordings der Band bis auf Weiteres ausgesetzt.» Damit werden die bei Universal erschienenen Alben vorerst nicht mehr beworben.

Die Geschäftsbeziehungen mit der Band umfassen laut Universal das sogenannte Recorded-Music- und Publishing-Business, nicht aber das Live- oder Merchandising-Geschäft.

Nach Berichten über Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann hatte die Staatsanwaltschaft Berlin nach Angaben vom Mittwoch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Dies sei aufgrund mehrerer Strafanzeigen und von Amts wegen erfolgt, hieß es. Es handele sich um Anzeigen Dritter, «nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen», hieß es von der Staatsanwaltschaft. Weitere Angaben könnten derzeit nicht erteilt werden, hieß es mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und den Schutz von Persönlichkeitsrechten Beteiligter.

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn am vergangenen Donnerstag zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er anwaltlich vertreten, wie die Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz am 8. Juni bekannt gaben. «In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben», hieß es in einer Mitteilung. «So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.»

Zu den Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gab es von den Anwälten bisher keine Stellungnahme.

 

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