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Reich-Ranicki und Jens planen «etwas Großes» +++ Letztmals Mörikes Nachlass in Weimar zu sehen
Reich-Ranicki und Jens planen «etwas Großes»
München (ddp). Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und Rhetorikprofessor Walter Jens haben gemeinsame Pläne. «Zum 50. Todestag von Thomas Mann am 12. August 2005 planen Marcel Reich-Ranicki und ich etwas Großes - so Gott will und wir noch leben», sagte Jens der Zeitschrift «Bunte».
Reich-Ranicki kündigte an, dafür sorgen zu wollen, dass Jens in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» schreiben kann. «Walter Jens ist so bedeutend, dass seine Gedanken regelmäßig in einer wichtigen Zeitung gedruckt werden sollten», sagte der 84-jährige Literaturpapst.
Reich-Ranicki und Jens hatten sich im August nach zehnjährigem Zerwürfnis wieder versöhnt. In der kommenden Woche wollen Reich-Ranicki und seine Frau der Zeitschrift zufolge das Ehepaar Jens in Tübingen besuchen.
Letztmals Mörikes Nachlass in Weimar zu sehen
Weimar (ddp-lth). Autographe von Eduard Mörike (1804 - 1875) präsentiert die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen (SWKK) ab Mittwoch nächster Woche in einer Ausstellung im Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv. Mit der Schau, die insgesamt nur vier Tage gezeigt wird, verabschiede sich das Archiv zugleich von dem Nachlass, der 1892 von der Witwe und der Schwester des schwäbischen Dichters für Weimar erworben wurde, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Die Hinterlassenschaft wird für zwei Millionen Euro an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach verkauft, um den Anteil der Weimarer Stiftung zur Finanzierung der gütlichen Einigung mit dem Herzoghaus Sachsen-Weimar und Eisenach in Höhe von insgesamt 15,5 Millionen Euro aufbringen zu können.
Die Exposition, die dem 200. Geburtstag Mörikes gewidmet ist, vereint rund 75 Exponate. Werkhandschriften und Federzeichnungen, Briefe und Lebenszeugnisse geben dabei exemplarisch Einblick in Leben und Werk eines Autors, dessen lyrische Arbeiten vor allem bei Komponisten ein überwältigendes Echo fanden. Mehr als 1800 Vertonungen seiner Verse, unter anderen von Johannes Brahms, Robert Schumann und Hugo Wolf, sind heute bekannt.
Die kleine Schau versammelt neben Gedichten - etwa «Er ist\'s», «Der alte Turmhahn», «Der Feuerreiter», «Lieder aus Bebenhausen» - auch Auszüge aus Manuskripten Mörikes für seinen Roman «Maler Nolten», die Novelle «Mozart auf der Reise nach Prag» sowie für das Versepos «Idylle am Bodensee». Akten der Deutschen Schillerstiftung, die den Dichter von 1862 bis zu seinem Lebensende finanziell unterstützte, dokumentieren zudem dessen zeitgenössische Wertschätzung.
Die Ausstellung im Mittelsaal des Goethe- und Schiller-Archiv ist vom 8. bis 10. September von 10.00 bis 16.00 Uhr sowie am 25. September von 15.00 bis 19.00 Uhr zu besichtigen.
http://www.swkk.de