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30.9.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Schlesisches Museum kauft bedeutende Privatsammlung +++ Wichtige Impulse - Land NRW ehrt zwei Fotografinnen +++ Paik-Award - Österreicher Herwig Weiser erhält Medienkunstpreis +++ Brücke-Museum - Weltweit umfangreichste Sammlung der Künstlergruppe


Schlesisches Museum kauft bedeutende Privatsammlung
Görlitz (ddp). Das Schlesische Museum in Görlitz hat die bedeutendste noch existierende Privatsammlung zur Kunst an der Breslauer Akademie erworben. Die Einrichtung kaufte unlängst rund 70 Gemälde und Plastiken, mehr als 1800 Arbeiten auf Papier sowie andere Objekte aus der Zeit zwischen 1900 und 1932 an. Die Werke stammen aus dem Besitz von Hans Peter Reisse aus Kassel, der dem Museum ein «sehr günstiges Angebot» unterbreitet habe, teilte die Leitung des Hauses am Freitag mit. Es handele sich um den bislang wichtigsten Erwerb, der zugleich ein Meilenstein beim Aufbau des Museums sei.
Die Breslauer Akademie galt als zentraler Ort der klassischen Moderne in Deutschland. Die 1791 gegründete Kunstschule stieg 1911 zur «Königlich Preußischen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe» auf. Nach ihrer Schließung 1932 geriet sie jedoch in Vergessenheit. In der jetzt erworbenen Sammlung sind etwa 50 Künstler mit ihren Werken vertreten, darunter Hans Poelzig, Otto Mueller, Oskar Moll und Johannes Molzahn. Der Ankauf wurde den Angaben zufolge durch die großzügige Unterstützung des Bundes und des Freistaates Sachsen ermöglicht. 2004 will das Schlesische Museum die Sammlung in einer Sonderausstellung präsentieren.
Das Museum in Görlitz befindet sich derzeit noch im Aufbau. Unter dem Titel «Auf der Suche nach Schlesien» war im Dezember 2001 eine erste ständige Ausstellung am Untermarkt eröffnet worden. 2005 soll das Museum sein endgültiges Domizil im Görlitzer Schönhof beziehen. Im ältesten Renaissancebürgerhaus Deutschlands, das bis dahin saniert wird, hat die Einrichtung mehr als 2000 Quadratmeter zur Verfügung.
(www.schlesisches-museum.de)

Wichtige Impulse - Land NRW ehrt zwei Fotografinnen
Köln (ddp-nrw). Auf der Internationalen Fotomesse «Photokina» in Köln hat Frauenministerin Birgit Fischer (SPD) am Freitag den Künstlerinnenpreis des Landes NRW verliehen. Die Auszeichnung ging an zwei Fotografinnen aus Köln und Düsseldorf. Candida Höfer aus der Domstadt erhielt den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis. Christine Erhard wird mit dem Förderpreis in Höhe von 5000 Euro geehrt.
Das Land vergibt den Künstlerinnenpreis bereits zum siebten Mal. Diesmal stand die «Künstlerische Fotografie» im Mittelpunkt. Die beiden «herausragenden» Künstlerinnen würden der zeitgenössischen Kunst «wichtige Impulse» geben, sagte Fischer.
Mit dem Hauptpreis wird das bisherige Gesamtwerk der 1944 in Eberswalde geborenen und in Köln lebenden Fotografin Höfer gewürdigt. Die international bekannte Künstlerin zählt zu den prominentesten Absolventinnen der so genannten Becher-Schule an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Sie kann auf ein mehr als 30 Jahre währendes fotografisches Schaffen zurückblicken. Der Förderpreis würdigt die Arbeiten der 1969 in Crailsheim geborenen und in Düsseldorf lebenden Erhard. Sie studierte von 1992 bis 1998 ebenfalls an der Kunstakademie.

Paik-Award - Österreicher Herwig Weiser erhält Medienkunstpreis
Düsseldorf (ddp). Der Gewinner des neu ins Leben gerufenen «Nam June Paik Awards» steht fest: Den mit 25 500 Euro dotierten Hauptpreis erhält der österreichische Medienkünstler Herwig Weiser, wie die Präsidentin der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW, Ilse Brusis, am Freitag in Düsseldorf mitteilte.
Der Innsbrucker werde für seinen kritischen Umgang mit der Computertechnologie ausgezeichnet, hieß es. Die Dekonstruktion industrieller Bausteine verbinde ihn in besonderer Weise mit den Namensgeber des Internationalen Preises, lautete die Begründung der international besetzen Jury.
Den Förderpreis der Stiftung in Höhe von 15 000 Euro erhält das deutsche Nachwuchstalent Tillmann Roth. Die Preise sollten den Künstlern am Freitagabend in Düsseldorf überreicht werden.
Die Auszeichnung wird laut Brusis im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Sie solle auch der Tatsache Rechnung tragen, dass NRW seit nahezu 40 Jahren ein «Kernland» für die Medienkunstwelt sei, sagte die Präsidentin weiter. Die Arbeiten der Nominierten, die in und mit elektronischen und digitalen Medien Kunst schaffen, ist von Samstag bis zum 27. Oktober im NRW-Forum zu sehen.
Eine kleine Werkschau erinnert zudem an das Wirken des angesehenen Namensstifters. Der 1932 in Seoul geborene Paik ist seit den späten 50er Jahren eng mit der avantgardistischen rheinischen Musik- und Kunstszene verbunden und war unter anderem Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf.

Brücke-Museum - Weltweit umfangreichste Sammlung der Künstlergruppe
Berlin (ddp-bln). Das Brücke-Museum in Berlin besitzt ausschließlich Werke der Künstlergruppe «Brücke». Die weltweit umfangreichste Sammlung dieser expressionistischen Vereinigung umfasst rund 400 Gemälde sowie Tausende von Handzeichnungen, Aquarellen und Originalgraphiken. Ergänzt wird die Sammlung durch Skulpturen, Dokumente und kunsthandwerkliche Arbeiten der Künstler.
Die Idee zur Gründung des Brücke-Museums geht auf den Maler Karl Schmidt-Rottluff zurück. Das Museum wurde am 15. September 1967 der Öffentlichkeit übergeben. Es besitzt Hauptwerke aus den wichtigen Schaffensperioden von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Mueller. Außer diesen Künstlern der «Brücke», zu denen auch das Gründungsmitglied Fritz Bleyl, der Hamburger Franz Nölken, der Niederländer Kees Van Dongen und der Schweizer Cuno Amiet zählen, werden auf Wunsch Schmidt-Rottluffs und Heckels noch fünf weitere Künstler im Brücke-Museum gesammelt, die mit den «Brücke»-Malern in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ausgestellt haben und ihnen persönlich eng verbunden waren: Walter Gramattée, Otto Herbig, Max Kaus, Anton Kerschbaumer und die Bildhauerin Emy Roeder.
(Internet: www.bruecke-museum.de)