Filmbranche bleibt Wachstumsmarkt

Der Deutschlandchef des Hollywood-Studios Columbia TriStar, Jürgen Schau, sieht die heimische Filmbranche trotz der Ufa-Insolvenz keineswegs in der Krise.

Berlin (ddp). «Der Kinomarkt boomt weiterhin und wird auch in Zukunft die Lokomotive aller Unterhaltungsbereiche sein», betonte Schau in der Zeitung «Welt am Sonntag». Allein im ersten Quartal dieses Jahres seien mehr als 80 Millionen Menschen ins Kino gegangen, eine Million mehr als 2001. Er sei zuversichtlich, dass das Branchenziel von jährlich 200 Millionen Zuschauern bereits 2003 erreicht werden könne.

Schau warnte jedoch davor, die Eintrittspreise von durchschnittlich 5,90 Euro noch weiter zu erhöhen. Das frei verfügbare Einkommen der Kinobesucher sei nicht gestiegen. «Da das Kino mit anderen Freizeitalternativen konkurriert, muss mit den Preisen maßvoll umgegangen werden», betonte der Manager.

Schau bescheinigte den deutschen Filmstudios einen hervorragenden technischen Stand und Konkurrenzfähigkeit. «Wir müssen dies nur noch kommunizieren. Denn Fakt ist: Hollywood braucht uns nicht, aber wir brauchen Hollywood. Wir sollten also lernen, uns attraktiver darzustellen, um Hollywood Angebote machen zu können, die es nicht ablehnen kann.» Daher sei die Zentralisierung des Managements aller deutschen Studios empfehlenswert. Es sei notwendig, mit «einer Stimme» zu sprechen. Ein zentrales Management sei unumgänglich, wenn in den Studios internationale Filme gedreht werden sollten und nicht nur deutsche TV-Produktionen.